Steckdose
Eine Steckdose dient als elektrischer Steckverbinder zwischen Leitungen. In der Elektroinstallation wird sie entweder fest an einer Wand (Aufputz) oder versenkt (Unterputz) installiert. In Verlängerungsleitungen, Tisch- oder Mehrfachsteckdosen gib es Steckdosen als mobile Leitungskupplungen.
Eine Steckdose wird meist für die Stromversorgung verwendet, umgangssprachlich ausschließlich für diese Anwendung. Aber auch Antennen-, Telefon- und Datenübertragungdosen sind Steckdosen. Üblicherweise werden über Steckdosen Geräte mit Einphasen- von 100 bis 230 Volt oder Dreiphasenwechselstrom (Drehstrom) versorgt; es gibt aber auch genormte Steckdosen für Gleichstrom. Auch für die Versorgung mit höheren Spannungen und Strömen existieren Steckdosensysteme, wie CHAdeMO zur leistungsstarken Gleichstromladung von zum Beispiel Elektroautos mit bis zu 20 kV. Die Steckverbinder sind für gewöhnlich genormt, aber aus historischen Gründen nicht immer international.
Haushaltssteckdose
Haushaltsteckdosen versorgen einen Haushalt mit einer Spannung, die je nach Staat oder Energielieferanten zwischen 100 V und 240 V beträgt. Der dabei maximal zulässige Strom variiert dabei nach nationaler Norm, Verlegungsart oder Steckdosentyp, bei Neuinstallationen sind in den meisten Ländern 10 A bis 20 A üblich. Gemeinsam ist, dass bei Überstrom in der Regel die Sicherung die Stromzufuhr unterbricht.
Eine für den Stromanschluss im Haushalt verwendete Steckdose ist (meist über Abzweigdosen) mit einem Verteiler der Gebäudeinstallation verbunden und führt in der Regel einen von drei Außenleitern, den Neutralleiter und den Schutzleiter (siehe auch: Einphasenwechselstrom und Dreiphasenwechselstrom).
Die spannungsführenden Steckdosen heißen oft auch Buchsen oder Kupplung, wenn die Bauform „weiblich“ ist (die Buchse also nach innen weisende Kontaktöffnungen hat, wie bei einer Steckdose). Dadurch wird ein elementarer Berührungsschutz sichergestellt.[1]
Geräteseitig werden Stecker montiert; deren Bauform ist „männlich“ (die Kontaktstifte weisen nach außen).
Umgangssprachlich sollte ein Vertauschen der Begriffe Buchse/Kupplung und Stecker vermieden werden, auch wenn oft eine bewegliche Kupplung als Anschlussleitung an den fest im Gerät montierten Stecker angesteckt wird.
Vor der Entwicklung der Steckdose wurden die ersten elektrischen Haushaltsgeräte in Glühlampenfassungen eingeschraubt. Um 1920 herum gab es auch Lampenstecker,[2] sogenannte „Stromdiebe“. Das waren Zwischenstücke, die man zwischen Glühlampe und Fassung schraubte, und in die man meist beidseitig elektrische Geräte einstecken konnte.[3]
Intelligente Steckdosen
Für bestimmte Anwendungen wurden intelligente Steckdosen entwickelt, die Geräte im Standbymodus automatisch vom Netz trennen, um die unnötige Leistungsaufnahme zu vermeiden.[4]
Andere Steckdosen lassen sich in drahtlosen Netzwerken fernsteuern, beispielsweise über WLAN oder DECT. Diese Steckdosen können dann mit einer Anwendungssoftware (App) von einem Smartphone oder einem Tablet-PC im lokalen Netzwerk oder über das Internet ferngesteuert werden.[4]
Bauformen
Sogenannte Unterputz-Steckdosen werden in zuvor im Mauerwerk eingelassene Installationsdosen eingesetzt. Der Steckdoseneinsatz wird entweder mit seitlichem Krallen in der Dose verspannt oder die Grundplatte des Einsatzes wird in dafür vorgesehenen Sacklöchern der Kunststoffdose verschraubt. Die Blende der Steckdose wird schließlich mit einer oder zwei Metallgewinde-Schrauben im Steckdoseneinsatz befestigt. Gewöhnlich werden Schrauben mit M3 Gewinde und einer Länge von ca. 15 mm[5] (10–20 mm) verwendet. Einige Hersteller, wie Gira, verwenden Schrauben mit einem M2,5 Gewinde und einer Länge von (14-)16 mm.
Weblinks
- Schnellübersicht über die Steckdosentypen weltweit
- WorldStandards.eu – Liste mit Infos zu elektrischen Anschlüssen weltweit
- filmtechnik-online.de – Netzspannungen und Steckernormen verschiedener Länder
Einzelnachweise
- Norm DIN VDE 0620-1 (VDE 0620-1): Stecker und Steckdosen für den Hausgebrauch und ähnliche Anwendungen – Teil 1: Allgemeine Anforderungen an ortsfeste Steckdosen. In der Norm sind auch die Fälle benannt, in denen ein elementarer Berührungsschutz nicht ausreicht, sowie die Anforderungen an einen erhöhten Berührungsschutz bestimmt. In einer Reihe von europäischen Ländern wird für Haushaltssteckvorrichtungen ein erhöhter Berührungsschutz nach dem Schutzgrad IP XXD verlangt.
- Bezeichnung gemäß Technik-Museum der Electrosuisse, vgl. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 14. Juni 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Porzellan-Schraubsteckdose mit Fassung, um 1920. In: Haustechnik. Technisches Museum Wien. Auf TechnischesMuseum.at, abgerufen am 15. Oktober 2019.
- Intelligente Steckdosen – Via Smartphone Kaffee kochen. Stiftung Warentest, 7. April 2014. Auf Test.de, abgerufen am 24. November 2019.
- z. B. Merten Basis M1/ Atelierserie