Staffelde (Kremmen)
Staffelde ist ein Ortsteil der Stadt Kremmen im Landkreis Oberhavel in Brandenburg. Der Ort gehört zur Agglomeration Berlin und war bis zum 31. Dezember 2001 eine eigenständige Gemeinde.
Staffelde Stadt Kremmen | |
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Höhe: | 46 m ü. NHN |
Fläche: | 20,37 km² |
Einwohner: | 398 (1. Jan. 2012)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 20 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 2001 |
Postleitzahl: | 16766 |
Vorwahl: | 033055 |
Dorfkirche Staffelde |
Lage
Staffelde liegt im Südwesten des Landkreises Oberhavel. Südlich des Dorfes schließt sich das Waldgebiet Krämer an, das zum Teil noch auf der Gemarkung von Staffelde liegt. Zum Ortsteil Staffelde gehören neben dem namensgebenden Dorf noch die beiden Siedlungen Charlottenau und Dorotheenhof. Umliegende Ortschaften sind Kremmen im Nordosten, Groß-Ziethen im Osten, der zur Stadt Nauen gehörende Ortsteil Tietzow im Südwesten, Flatow im Westen sowie Linumhorst im Nordwesten.
Staffelde liegt an den Landesstraßen 70 und 170 sowie unweit der Bundesautobahn 24, deren Anschlussstelle Kremmen in der Gemarkung von Staffelde liegt und knapp 1,5 Kilometer vom Ortszentrum entfernt liegt. Ein Teil der Bundesstraße 273 liegt ebenfalls auf der Gemarkung von Staffelde, führt jedoch nicht durch den Ort. Durch die Siedlung Dorotheenhof führt die Landesstraße 162. Die langgezogene Gemarkung von Staffelde erstreckt sich bis ins Rhinluch, an der nördlichen Gemarkungsgrenze fließt der Fluss Rhin.
Geschichte
Das Dorf taucht als Stafelde erstmals im Jahr 1358 in einer Urkunde auf, in der der Pfarrer von Staffelde als Zeuge in einer Urkunde des Domstifts von Brandenburg über die Einkünfte des Wallfahrtortes Neukammer genannt wird. Der Ortsname wurde wahrscheinlich von dem gleichnamigen Dorf bei Stendal übertragen und bezeichnet einen Ort bei einem Feld „mit abgeschnittenen Ästen und/oder Zweigen“.[2] Damals war Staffelde Sitz einer Pfarrstelle.
Etwa um 1450 waren das Dorf und das Rittergut Staffelde im Besitz der Adelsfamilie von Bredow. Der Besitz wurde zwischenzeitlich geteilt, sodass Teile des Dorfes unterschiedlichen Familien gehörten. Im Jahr 1742 ging das gesamte Dorf in den Besitz der in Schwante ansässigen Adelsfamilie von Redern über.[3] Bis zum 30. September 1928 existierte neben der Landgemeinde Staffelde noch ein gleichnamiger Gutsbezirk, zu dem noch die Orte Charlottenau und Dorotheenhof gehörten. Auf dem Landgut Staffelde wohnte der später berühmtgewordene Chirurg Theodor Billroth als Student einige Tage bei Verwandten. Am 11. Mai 1999 wurde hier eine Gedenktafel für ihn angebracht. Billroth hatte in Staffelde seine erste Operation, die Behandlung eines eingeklemmten Bruches, durchgeführt.[4] Der Gutsbezirk wurde schließlich in die Landgemeinde Staffelde eingegliedert. Die letzten bekannten Besitzer des Rittergutes Staffelde waren von 1909 bis 1931 der Berliner Bankier Albert von Blaschke[5][6] sowie ab 1935 der Trabrennfahrer Charlie Mills, der im Zuge der Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone nach dem Zweiten Weltkrieg enteignet wurde. Seit 2013 befindet sich auf dem Gut eine Trakehner-Pferdezucht.
Bis 1952 gehörte die Gemeinde Staffelde zum Landkreis Osthavelland, der zunächst zum Regierungsbezirk Potsdam in preußischen Provinz Brandenburg und später zum Land Brandenburg in der Sowjetischen Besatzungszone und der späteren DDR gehörte. Ab dem 25. Juli 1952 gehörte Staffelde zum Kreis Oranienburg (DDR-Bezirk Potsdam). Nach der Wiedervereinigung lag Staffelde zunächst im Landkreis Oranienburg und ab dem 6. Dezember 1993 im neu gebildeten Landkreis Oberhavel. Am 31. Dezember 2001 wurde Staffelde im Zuge einer Gebietsreform nach Kremmen eingemeindet.
Bevölkerungsentwicklung
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Gebietsstand des jeweiligen Jahres[7], Haushaltsplan 2022 Kremmen[8]
Weblinks
- Staffelde auf der Seite der Stadt Kremmen
- Staffelde in der RBB-Sendung Landschleicher vom 8. Juni 2003
- Trakehner-Gestüt Gut Staffelde
Einzelnachweise
- Müllers Großes Deutsches Ortsbuch 2012: Vollständiges Ortslexikon. 33. überarb. und erw. Ausg., Walter de Gruyter, Berlin und Boston 2012, ISBN 978-3-11-027420-2, Online bei Google Books, S. 1311
- Reinhard E. Fischer: Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. Alter – Herkunft – Bedeutung. be.bra Wissenschaft, Berlin 2005, S. 162.
- Geschichtliches zum Ortsteil Staffelde. Stadt Kremmen, abgerufen am 23. August 2019.
- Ernst Kern: Sehen – Denken – Handeln eines Chirurgen im 20. Jahrhundert. ecomed, Landsberg am Lech 2000. ISBN 3-609-20149-5, S. 125.
- Gerd Kley: Kremmen und seine Ortsteile, Leipzig 2020
- Hermann Aurich: Mit Geld und Gut zum Adelsbrief, in: Bucher Bote, Ausgabe Oktober 2013, Seite 9. Abgerufen am 27. März 2021.
- Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. (PDF; 331 KB) Landkreis Oberhavel. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg, Dezember 2006, abgerufen am 23. August 2019.
- Haushaltsvorbericht 2022 Stadt Kremmen. (PDF; 10,4 MB) 2. August 2021, abgerufen am 7. Februar 2022.