St. Martin (Lehre)
St. Martin ist die katholische Kirche in Wendhausen, einem Ortsteil der Gemeinde Lehre im Landkreis Helmstedt in Niedersachsen. Die Kirche gehört zur Pfarrgemeinde St. Marien mit Sitz im Braunschweiger Stadtteil Querum, im Dekanat Braunschweig des Bistums Hildesheim. Die Kirche ist nach dem heiligen Martin von Tours benannt und befindet sich in der Straße Am Dettmersberg 20.
Geschichte
Nachdem am 3. September 1939 Frankreich Deutschland den Krieg erklärte und zwei Tage später eine Offensive gegen das Saargebiet begann, wurden Saarländer aus dem Bistum Trier in das Innere des Reichsgebietes evakuiert. Infolge dessen fanden seitens der Propsteigemeinde St. Nicolai (Braunschweig) bereits bis 1940 im seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägten Wendhausen katholische Gottesdienste statt, die in der evangelischen Kirche abgehalten wurden.[1]
Durch die Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa 1945–1950 stieg die Zahl der Katholiken in Wendhausen und den umliegenden Ortschaften wieder an. Zunächst wurde in Wendhausen ein Pfarrhaus errichtet, in dessen Keller eine Kapelle eingerichtet wurde.
1962 erfolgte die Grundsteinlegung der Kirche. Am 1. April 1962 wurde die Kirchengemeinde Wendhausen eingerichtet, und am 16. Dezember 1962 folgte die Konsekration der Kirche durch Weihbischof Heinrich Pachowiak. Am 1. Dezember 1985 wurde die Kirchengemeinde zur Pfarrei erhoben, und am 13. April 1986 bekam sie mit Hl. Don Bosco eine Filialkapelle im etwa zwei Kilometer entfernten Nachbarort Hondelage.
Seit dem 1. November 2006 gehört St. Martin als Filialkirche zur Pfarrgemeinde St. Marien. Zu diesem Zeitpunkt umfasste das Einzugsgebiet von St. Martin, einschließlich Hl. Don Bosco, knapp 2200 Katholiken.[2]
Architektur und Ausstattung
Die turmlose Kirche wurde nach Plänen des Architekten Philipp aus Braunschweig erbaut, sie befindet sich in knapp 81 Meter Höhe über dem Meeresspiegel und verfügt über 168 Sitzplätze. Ein Mosaik an der Rückwand des Altarraums zeigt das Abendmahl Jesu. Zur Innenausstattung der Kirche gehören auch eine Darstellung des heiligen Martin und ein Wandteppich mit einem Pietà-Bild. Der Kreuzweg umfasst 15 Stationen, die letzte Station stellt die Auferstehung Jesu Christi dar. In einer Wandnische befindet sich der Marienaltar.
Literatur
- Willi Stoffers: Bistum Hildesheim heute. Hildesheim 1987, ISBN 3-87065-418-X, S. 53, 56, 57
Weblinks
Einzelnachweise
- Thomas Flammer: Nationalsozialismus und katholische Kirche im Freistaat Braunschweig 1931–1945. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2013, S. 158
- Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 20. Oktober 2013 im Webarchiv archive.today) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.