St. Josef (Jeserig)
Sankt Josef ist eine katholische Kirche im Dorf Jeserig, Gemeinde Groß Kreutz (Havel), im Westen des Landes Brandenburg. Die zum Erzbistum Berlin gehörende Kirche ist als Baudenkmal ausgewiesen.[1]
Geschichte
Mit der Reformation unter Kurfürst Joachim II. 1539 kam der Katholizismus in Brandenburg zum Erliegen. Die Kirchen wurden in evangelische umgewandelt, so auch die Dorfkirche Jeserig.
Durch Wanderungsbewegungen in Folge der Industrialisierung und die Fluchten nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden neue katholische Gemeinden in Brandenburg. Auch auf den Dörfern östlich der Stadt Brandenburg an der Havel bildete sich wieder einer Gemeinde, die der Katholischen Pfarrgemeinde Heilige Dreifaltigkeit Brandenburg an der Havel angegliedert ist.
Gerade nach dem Weltkrieg kam es durch den Zuzug von Heimatvertriebenen aus den Gebieten östlich der Oder und dem Sudetenland zu einem starken Anwachsen der Gemeinde. Anfang 1952 schenkte ein örtlicher Schuhmachermeister, Heinrich Senkbusch, der katholischen Gemeinde einen Teil seines Grundstückes an der Fernstraße 1, der heutigen Bundesstraße 1, damit diese eine Kapelle für die Katholiken der Umgebung bauen konnte. Bis dahin war die Gemeinde als Gast in einem evangelischen Betsaal im benachbarten Schenkenberg untergebracht gewesen. Die Entwürfe des modernen Kirchenbaus stammten vom Diözesanbaurat Felix Hinssen und dem Brandenburger Architekten Conrad Puchalla. Die Bauausführung übernahm schließlich eine Firma Liere aus Groß Kreutz. Am 8. Mai 1952 wurde der Grundstein gelegt. Nach einem Jahr Bauzeit wurde die Kirche am 11. Juli 1953 vom Berliner Bischof Wilhelm Weskamm eingeweiht. Sie erhielt das Patrozinium St. Josef. Die Kirche war damit einer der frühen Sakralbauten in der DDR. Erster Geistlicher wurde Pater Georg Smelz.[2]
Bauwerk
Die Kirche ist dem Stil mittelalterlicher märkischer Dorfkirchen angelehnt. Sie ist ein von Norden nach Süden ausgerichteter Putzbau. Das rundbogige Portal ist im breiten, vierstöckigen Turm nach Norden gelegen. Die Kirchenfenster mit schlichten gelben Bleiverglasungen sind ebenfalls rundbogig. Die Außenwände sind durch Pfeiler gestützt. Im Südwesten befindet sich ein Sakristeianbau.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- Denkmalliste Potsdam-Mittelmark. Denkmalamt des Landes Brandenburg, abgerufen am 15. Mai 2019. (PDF; 21 kB)
- Chronik Katholische Pfarrgemeinde Heilige Dreifaltigkeit Brandenburg a.d. Havel. Eingesehen am 29. Juni 2015.