St. Johannes der Täufer (Düshorn)

Die evangelisch-lutherische, denkmalgeschützte Kirche St. Johannes d​er Täufer s​teht in Düshorn, e​inem Ortsteil d​er Stadt Walsrode i​m Landkreis Heidekreis v​on Niedersachsen. Die Kirchengemeinde Düshorn-Ostenholz gehört z​um Kirchenkreis Walsrode i​m Sprengel Lüneburg d​er Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers.

St. Johannes der Täufer, Ansicht von Norden
St.-Johannes-der-Täufer-Kirche

Geschichte

Das Kirchspiel Düshorn wird 1021 erstmals urkundlich erwähnt. Das erste Kirchengebäude war ein hölzernes Baptisterium auf dem früheren Thingplatz. Es wurde später durch einen Massivbau aus Feldsteinen ersetzt. Zwischen 1457 und 1459 wurden bei kriegerischen Auseinandersetzungen der Ort und die Kirche verwüstet. Im 16. Jahrhundert wurde die Kirche durch Um- und Anbauten mehrfach verändert. Der Anbau der Sakristei mit der darunter liegenden Gruft an der Südseite entstand 1559, das dem Eingang vorgelagerte Brauthaus 1568. Der Chor wurde ebenfalls im 16. Jahrhundert angebaut. Bereits 1693 war das Gebäude zu klein und baufällig, deshalb wurde 1715 ein Neubau errichtet. Der Glockenturm stand ursprünglich an der Westseite des Kirchenschiffs. Er wurde wegen Baufälligkeit abgebrochen und 1734 durch einen Neubau im Osten des Kirchenschiffs ersetzt. Bei einem Großfeuer wurde er 1824 mitsamt den Kirchenglocken zerstört. 1827 wurde er abseits des Kirchenschiffs neu errichtet. Zuletzt wurde die Kirche 1843/44 nach einem Entwurf von Ludwig Hellner noch einmal grundlegend umgebaut.

Beschreibung

Kanzelaltar und Taufengel
Innenraum Richtung Altar

Die rechteckige, verputzte Saalkirche h​at einen unregelmäßigen 5/8-Schluss d​es Chors u​nter einem abgewalmten Satteldach. Der Innenraum m​it seiner U-förmigen Empore i​st mit e​iner geputzten, hölzernen Flachdecke überspannt. Die Bogenfenster s​ind versprosst. Der Kirchturm i​st im unteren Bereich holzverschalt, d​er obere Bereich, w​o sich hinter d​en Klangarkaden d​er Glockenstuhl m​it den 1828 u​nd 1950 gegossenen Kirchenglocken verbirgt, i​st schiefergedeckt. Darauf s​itzt eine Haube, d​ie sich i​n einer vierseitigen offenen Laterne fortsetzt.

Zur Kirchenausstattung gehört e​in klassizistischer Kanzelaltar, dessen Stipes a​us Backsteinen gemauert ist. Bei d​er Renovierung v​on 1843/44 w​urde fast d​ie gesamte ältere Inneneinrichtung beseitigt. Zwischen Altartisch u​nd Kanzel befindet s​ich eine geschnitzte Darstellung d​es Abendmahls. Von e​inem früheren Flügelaltar a​us der Mitte d​es 15. Jahrhunderts h​aben sich sieben Figuren v​on Heiligen erhalten, d​ie jetzt a​n den Wänden d​er Kirche angebracht sind. Der barocke Taufengel w​urde 1730 gestiftet u​nd ersetzte seitdem d​as frühere, i​m Dreißigjährigen Krieg zerstörte steinerne Taufbecken.

Orgel

Engelhardt-Orgel von 1861

Eine frühere Orgel w​urde 1559 d​urch den Organisten repariert u​nd 1586 d​urch einen Neubau v​on M. Matzen (Buxtehude) ersetzt. 1719 folgte e​ine neue Orgel. 1827 s​ind Instandsetzungen d​urch Ernst Wilhelm Meyer d​er Orgel bezeugt, d​ie 15 Register a​uf einem Manual u​nd ein Pedal hatte. 1860/1861 errichtete Johann Andreas Engelhardt e​in neues Werk m​it 19 Registern, d​ie auf z​wei Manuale u​nd Pedal verteilt waren. Nach Instandsetzungen 1929 d​urch Faber & Greve (Salzhemmendorf) u​nd 1938 d​urch Emil Hammer Orgelbau (Hannover) folgte 1951–1953 e​in Umbau i​n neobarockem Stil u​nd 1967 d​er Einbau e​ines zusätzlichen Registers a​uf II/P/17 d​urch die Firma Hammer.[1] Martin Haspelmath führte e​ine Überholung d​es Instruments durch, d​as 1989 v​on Rudolf v​on Beckerath restauriert u​nd auf 19 Register erweitert wurde.[2] Die Disposition lautet seitdem w​ie folgt:

I Hauptwerk C–f3
Principal8′
Hohlflöte8′
Viola di Gamba8′
Octave4′
Gemshorn4′
Quinte3′
Octave2′
Cornet V
Mixtur IV
II Oberwerk C–f3
Liebl. Gedackt8′
Geigenprincipal4′
Rohrflöte4′
Waldflöte2′
Oboe8′
Tremolo
Pedal C–d1
Subbass16′
Principalbass8′
Octave4′
Posaune16′
Trompete8′

Literatur

  • Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bremen, Niedersachsen. Deutscher Kunstverlag, München 1992, ISBN 3-422-03022-0, S. 413.
Commons: St. Johannes der Täufer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kirchengemeindelexikon: Düshorn. Abgerufen am 15. August 2021.
  2. Information zur Orgel

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