Sperlingsvögel
Die Sperlingsvögel (Passeriformes, von lat. passer, „Sperling“) bilden mit ungefähr 5700 Arten die größte Ordnung der Klasse der Vögel (Aves). Für die Gesamtheit aller anderen Vogelordnungen findet sich häufig der (unwissenschaftliche) Überbegriff Nichtsperlingsvögel (Nonpasseriformes).
Sperlingsvögel | ||||||||||||
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Haussperling (Passer domesticus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Passeriformes | ||||||||||||
Linnaeus, 1758 |
Merkmale
Sperlingsvögel sind im Vergleich zu den Vertretern anderer Ordnung eher kleine Vögel. Die Körperlänge reicht von 6,5 (Stummelschwanz-Zwergtyrann) bis zu 120 (Paradiesvögel) Zentimetern. Viele Sperlingsvögel der hohen Breitengrade sind Zugvögel, Standvögel finden sich dagegen vorwiegend bei den Arten der Subtropen und Tropen. Zu letzteren gehören die Arten in den Familien der Leierschwänze oder auch der Lappenvögel, bei denen das Flugvermögen schwach entwickelt ist.
Nahrung und Nahrungssuche
Die überwiegende Anzahl der Sperlingsvögel frisst Wirbellose oder Pflanzensamen, oft auch beides. Ausnahmen von dieser generellen Regel stellen einige vorwiegend im tropischen Regenwald lebende Familien dar, zu denen die Paradiesvögel, die Schnurrvögel und die Kotingas zählen. Sie ernähren sich nahezu ausschließlich von Früchten. Die Würger dagegen sind Fleischfresser, die neben großen Insekten auch kleine Wirbeltiere wie Eidechsen und Mäuse erbeuten. Kreuzschnäbel dagegen leben als erwachsene Vögel fast ausschließlich von Koniferensamen. Sie sind an ihre Ernährungsweise dadurch angepasst, dass ihr Schnabel gekreuzt ist und sie damit in der Lage sind, Samen wie mit einer Pinzette aus Zapfen zu entfernen. Die Wasseramseln tauchen in flachen und schnellfließenden Bächen nach Insekten. Sie sind die einzigen Sperlingsvögel mit dieser Fähigkeit.
Für einige wenige Arten ist auch der Gebrauch von Werkzeugen beim Nahrungserwerb beschrieben worden. Dazu zählt beispielsweise der Spechtfink auf den Galapagosinseln, der mit einem Stöckchen oder Kaktusdorn nach Insekten stochert, die in den Borkenspalten von Bäumen leben.
Sperlingsvögel gehören zu den wenigen Wirbeltieren, die das benötigte Vitamin C nicht selbst synthetisieren können.[1] Sie müssen es folglich mit der Nahrung aufnehmen.
Systematik
Die Sperlingsvögel werden heute in drei Unterordnungen unterteilt. Die basalen, neuseeländischen Maorischlüpfer (Acanthisitti) sind die Schwestergruppe aller anderen Sperlingsvögel. Die übrigen teilen sich in die Schreivögel (Tyranni), die einen einfacher gebauten unteren Kehlkopf haben, und die Singvögel (Passeri), deren Stimmkopf so entwickelt ist, dass sie eine Vielzahl von Tönen produzieren können. Insgesamt gibt es etwa 5.700 Arten von Sperlingsvögeln.[2][3][4]
Sperlingsvögel (Passeriformes) |
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Siehe auch
Literatur
- Hadoram Shirihai, Lars Svensson: Handbook of Western Palearctic Birds. Band 1: Passerines: Larks to Warblers. Helm, 2018, ISBN 978-0-7136-4571-2.
- Hadoram Shirihai, Lars Svensson: Handbook of Western Palearctic Birds. Band 2: Passerines: Flycatchers to Buntings. 2018. Helm, 2018, ISBN 978-0-7136-4571-2.
Weblinks
- Comments on the Phylogeny and Skull of the Passeriformes (PDF; 530 kB)
Einzelnachweise
- S. Englard, S. Seifter: The biochemical functions of ascorbic acid. In: Ann. Rev. Nutr. 6, 1986, S. 365–406, doi:10.1146/annurev.nu.06.070186.002053.
- P. G. P. Ericson, L. Christidis, A. Cooper, M. Irestedt, J. Jackson, U. S. Johansson, J. A. Norman: A Gondwanan origin of passerine birds supported by DNA sequences of the endemic New Zealand wrens. In: Proceedings of the Royal Society of London Series B. 269, 2002, S. 235–241, PMC 1690883 (freier Volltext)
- F. Keith Barker, Alice Cibois, Peter Schikler, Julie Feinstein, Joel Cracraft: Phylogeny and diversification of the largest avian radiation. In: PNAS. Vol. 101, no. 30, 27. Juli 2004, (PDF)
- Scott V. Edwards, John Harshman: Passeriformes. Perching Birds, Passerine Birds. Version 24 June 2008. in The Tree of Life Web Project