Speedo
Speedo ist ein Schwimmartikelhersteller, dessen Geschichte bis ins Jahr 1914 zurückreicht, als das australische Unternehmen MacRae Knitting Mills versuchte, seine Produktpalette um Schwimmbekleidung zu erweitern. Im englischen Sprachgebrauch hat sich der Markenname zu einem Synonym für Badehosen im Slip-Format entwickelt. Ein wichtiger Wettbewerber ist die italienische Arena S.p.A.
Speedo International Limited | |
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Rechtsform | Limited |
Gründung | 1910[1] |
Sitz | |
Website | www.speedo.com |
Geschichte
Gründung eines spezialisierten Wäscheherstellers
Im Jahr 1910 hatte Alexander MacRae ein Unternehmen zur Herstellung moderner Unterwäsche unter dem Namen MacRae Hosiery manufacturers gegründet.[1]
Der Begriff Speedo wurde erstmals 1928 verwendet, als das Unternehmen die erste Schwimmbekleidung im Rennfahrer-Design auf den Markt brachte. Das Produkt wurde damals unter dem Slogan «Speed on in your Speedos» vermarktet. Während des Zweiten Weltkrieges stellte Speedo fast die gesamte Produktion auf die Herstellung von Kriegsprodukten wie Moskitonetzen um. Nach dem Krieg nahm das Unternehmen die Produktion von Schwimmbekleidung wieder auf. Im Jahr 1955 führte Speedo Nylon in seine Stoffpalette für Schwimmartikel ein.
Die Olympischen Sommerspiele 1956 brachten für Speedo den Durchbruch mit Nylon und der Einführung der knappen Badebekleidung für Männer. Das Unternehmen expandierte international, nicht zuletzt dank der Erfolge bei den Olympischen Spielen 1968, 1972 und 1976: 70 Prozent der Medaillengewinner der Schwimmer trugen Schwimmbekleidung von Speedo. In den 1970er und 1980er Jahren begann Speedo, neue Stoffe wie Lycra für Schwimmbekleidung zu verwenden.
Entwicklungen seit den späten 1990er Jahren
In den späten 1990er Jahren führte Speedo wiederum neue Stoffe ein und begann mit den Produktlinien Aquablade und Fastskin, mit deren Hilfe der Wasserwiderstand beim Schwimmen durch eine Oberfläche ähnlich Haifischhaut sehr stark verringert wird. Auch gibt es im 21. Jahrhundert neben den traditionellen Schnitten für Schwimmbekleidung Speedo-Schwimmanzüge, die nicht mehr nur den kleinsten Teil des Körpers, sondern teilweise sogar den vollen Körper bedecken.
In den 2010ern brachten neue Produkte wie Freizeitschwimmbekleidung, Schwimmbrillen, Ohrenstöpsel, Handtücher, Schwimmbretter, Sportkleidung und andere Emblemkleidung sowie Uhren, Sandalen, Beachvolleyball- und Triathlonprodukte eine deutliche Erweiterung der Erzeugnispalette von Speedo.
In einer Werbekampagne 2005/06, fotografiert vom US-amerikanischen Fotografen Michael Muller, wirkten olympische Sportler (Schwimmer und Leichtathleten) mit.
Aufsehen erregte Speedo zum Olympiajahr 2008 mit dem Modell LZR Racer:
Diesen Anzug hatten die NASA und verschiedene Forschungsinstitute mitkonzipiert. Im Ergebnis kam es zu einem dramatischen Verfall der erreichten Zeiten.
Laut Experten soll der Anzug eine Zeitersparnis von etwa einer halben Sekunde pro Bahn (50 m) einbringen. In mehreren Nationalteams gab es Kontroversen, ob die Athleten trotz existierender Sponsorenverträge zum Speedo-Modell wechseln dürfen.[2] Stattdessen verbot die Fédération Internationale de Natation (FINA) im Jahr 2010 Schwimmanzüge in Wettbewerben.[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- Speedo: History of Speedo (Memento vom 5. April 2013 im Internet Archive), abgerufen am 22. Juli 2014.
- Christoph Seidler: Schneller kraulen mit dem Wunder-Schwimmdress. Spiegel-Online. 7. August 2008.
- Schwimmanzüge ab 2010 verboten; 25. Juli 2009.