Spaltkorrosion

Spaltkorrosion t​ritt an Metallteilen b​ei Vorhandensein e​ines korrosiven Mediums i​n engen, n​icht abgeschlossenen Spalten w​ie Überlappungen, aufgesetzten Stegen u​nd bei n​icht durchgeschweißten Schweißnähten auf. Treibende Kraft s​ind Konzentrationsunterschiede zwischen d​em Medium i​m Spalt u​nd dem Bereich außerhalb d​es Spalts, welche d​urch die i​m Spalt gehemmte Diffusion d​er Reaktionspartner verursacht werden.[1] Die m​it dem Konzentrationsunterschied einhergehende Potentialdifferenz führt z​u elektrochemischer Korrosion i​m Spalt (Wasserstofftyp) o​der seiner direkten Umgebung (Sauerstofftyp).

Selbst nichtrostende CrNi-Stähle können i​n Spalten korrodieren, w​enn dort k​ein Sauerstoff z​ur Ausbildung d​er schützenden Oxidschicht vorhanden ist.

Die Auswahl eines korrosionsbeständigen Werkstoffes ist meist der wirtschaftlichste Weg der Korrosionsvermeidung. Weiterhin kann Spaltkorrosion unterbunden werden, indem man konstruktiv auf Spalte verzichtet oder diese so groß ausführt, dass die Diffusion der Medien nicht behindert wird. In DIN EN 12502-4 "Korrosionsschutz metallischer Werkstoffe - Einflussfaktoren für nichtrostende Stähle" wird angeraten, die Spaltweiten über 0,5 mm auszuführen, um Spaltkorrosion zu vermeiden, jedoch ist außer der Spaltweite auch die Spalttiefe von Bedeutung. Zudem können konstruktiv unvermeidliche Spalte mit Kunststoffen versiegelt werden; dieses Prinzip nutzt man bei der Verbindung von korrosionsgefährdeten Schrauben und Muttern, die durch einen Klebstoff gegen unbeabsichtigtes Lösen gesichert und gegen Spaltkorrosion geschützt werden.

Literatur

  • Johannes Barz: Spaltkorrosion verschiedener metallischer Werkstoffe. 1. Auflage, Grin Verlag 2010.
  • Helmut Kaesche: Die Korrosion der Metalle. Dritte Auflage, Springer Verlag, Berlin / Heidelberg 1990, ISBN 3-540-51569-0.
  • Dubbel, Taschenbuch für den Maschinenbau, 14. Auflage Abschnitt E1.2.3 auf Seite 257 und F4.3.5 Seite 329

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Hans-Dieter Jakubke, Ruth Karcher (Koordinatoren): Lexikon der Chemie in drei Bänden, Spektrum Verlag, Heidelberg, Band 3, 1999, ISBN 3-8274-0381-2, S. 250.
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