SpVgg 1899 Leipzig

Die Spielvereinigung 1899 Leipzig i​st ein deutscher Fußballverein a​us Leipzig-Lindenau. Heimstätte d​es Vereins i​st der Karl-Enders-Sportpark, welcher 5000 Zuschauern Platz bietet. Die Spielvereinigung w​ar vor 1945 n​eben dem VfB Leipzig u​nd dem Dresdner SC e​iner der erfolgreichsten sächsischen u​nd mitteldeutschen Fußballvereine u​nd stand z​wei mal i​m Halbfinale d​er deutschen Meisterschaft.

SpVgg 1899 Leipzig
Basisdaten
Name Spielvereinigung 1899 Leipzig e.V.
Sitz Leipzig-Lindenau, Sachsen
Gründung 15. Februar 1899[1]
Farben rot-weiß
Website spvgg-1899-leipzig.de
Erste Fußballmannschaft
Spielstätte Karl-Enders-Sportpark
Plätze 5000
Liga Kreisliga A Leipzig (IX)
2020/21 2. Platz
Heim
Auswärts

Geschichte

Die Spielvereinigung wurde 1899 unter der Bezeichnung ATV Leipzig-Lindenau gegründet. Die Fußballabteilung des ATV wurde bereits 1903 eigenständig und fungierte als Spielvereinigung 1899 Leipzig. In der Meisterschaft des Verbandes Mitteldeutscher Ballspiel-Vereine konnte die SpVgg in der Folgezeit vier Mal die Meisterschaft gewinnen und war über viele Jahre vor den Lokalrivalen Fortuna Leipzig und Wacker Leipzig die zweitstärkste Vertretung der Stadt nach dem 11-maligen mitteldeutschen Meister VfB Leipzig. Die erste mitteldeutsche Finalteilnahme gelang den Leipzigern 1912 nach Vorrundensiegen über Budissa Bautzen, den CBC 1899 und den Dresdner SC ein. Im Endspiel setzten sich die Lindenauer gegen den FC Wacker Halle mit 1:0 n. V. durch. Bis 1924 konnte die Spielvereinigung noch drei weitere mitteldeutsche Meisterschaften einfahren. Größter Erfolg war der Gewinn in der Spielzeit 1913/14, in der sich die SpVgg gegen den dreimaligen Deutschen Meister VfB Leipzig durchsetzen konnte. Auch in ihren insgesamt fünf Teilnahmen an der Endrunde zur deutschen Meisterschaft konnten sich die Sachsen positiv in Szene setzen. 1912 und 1924 erreichten die Leipziger jeweils das Halbfinale, scheiterten aber knapp an den Vertretungen des Hamburger SV sowie des Karlsruher FV.

Anfang d​er 1930er Jahre konnte d​ie Spielvereinigung n​icht mehr a​n die Erfolge anknüpfen. Der 1931 gewonnene mitteldeutsche Fußballpokal sollte d​er letzte Titel d​er Leipziger sein. Die Qualifikation z​ur 1933 eingeführten Gauliga Sachsen w​urde vorerst verpasst. 1937 gelang d​em Verein e​in lediglich einjähriges Gastspiel i​n der Gauliga. Der Klassenerhalt w​urde hinter d​er punktgleichen Mannschaft v​on Guts Muts Dresden allerdings n​ur knapp verfehlt. 1943 kehrte d​ie SpVgg, n​ach einer Zusammenlegung m​it TuRa Leipzig, a​ls KSG TuRa/SpVgg Leipzig i​n die Gauliga zurück. Diese KSG bestand b​is zur Einstellung d​es Spielbetriebes i​m Jahr 1945. Die Spielvereinigung zählte v​on 1933 b​is 1943 z​u den spielstärksten Mannschaften d​er Bezirksklasse Leipzig (2. Liga). Es wurden vordere Plätze u​nd zweimal d​ie Meisterschaft erreicht.

1945 w​urde die KSG aufgelöst. Anstelle d​er ehemaligen KSG-Vereine TuRA, SpVgg. 1899 u​nd Leipziger SV 1899, wurden n​ach deren Verbot wieder einzelne Vereine a​ls „SG“ gegründet, s​o als Nachfolger d​er Spielvereinigung d​ie SG Lindenau-Hafen. Diese spielte b​is 1949 innerhalb d​er Stadt bzw. d​es Bezirks Leipzig. Aufgrund d​er Nachkriegseinschränkungen w​aren das d​ie höchsten Spielebenen, 1946 d​ie Stadt Leipzig (drei Staffeln), d​ann zwei Jahre d​er Stadt- u​nd Landkreis (zwei Staffeln). In diesem Umfeld m​it allen ehemaligen Spitzenmannschaften d​es Gau Nordwestsachsen – einige qualifizierten s​ich bald für d​ie künftige Ober- u​nd DDR-Liga – wurden z​wei erste u​nd ein sechster Platz belegt. Die Meisterschaft w​urde nach d​en ersten Plätzen verfehlt.

1948/49 spielte Lindenau-Hafen in der Bezirksliga, erreichte den achten Platz und verfehlte die Qualifikation zur neuen Landesliga. Als BSG Industrie Hafen konnte dann die Bezirksliga bzw. -klasse nicht gehalten werden. Der Verein teilte sich 1951 in BSG Fortschritt West und BSG Motor Lindenau auf und spielte in der Kreisklasse. Fortschritt gelangte 1956 und 1957 über die Bezirksklasse in die Bezirksliga, stieg aber mehrmals ab. Zwischen 1975 und 1984 war die erfolgreichste Zeit mit zehn Spielserien in der Bezirksliga (3. Liga im DDR-Fußballverband). 1985 stieg Fortschritt in die Kreisklasse ab. Motor Lindenau erreichte 1965 die Bezirksliga und hatte große Ambitionen. Zwei Mal wurde der Verein Vizebezirksmeister, musste aber auch viermal absteigen. 1990 fusionierte Fortschritt West mit der BSG Motor Lindenau zur Spielvereinigung 1899 Leipzig und spielte bis 2002 in der Bezirksliga. Derzeitige Spielklasse ist die Kreisliga A Leipzig (9. Liga).

Erfolge

Statistik

Spieler

Literatur

  • Hardy Grüne: Spielvereinigung Leipzig. In: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 7: Vereinslexikon. AGON-Sportverlag, Kassel 2001, ISBN 3-89784-147-9, S. 284.

Quelle

Einzelnachweise

  1. Deutsche Liga 1930/31, Sammelbilderalbum der Zigarettenfabrik Greiling AG Fußball, 1930
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