Sloten (Friesland)
Sloten (niederländisch; westfriesisch Sleat) ist die kleinste Stadt (mit Stadtrechten) der Niederlande. Sie liegt in der Nähe des Slotermeers in der Gemeinde De Fryske Marren. Sloten war bis 1984 eine selbständige Stadt, gehörte seitdem zur Gemeinde Gaasterlân-Sleat (Verwaltungssitz in Balk) und seit dem 1. Januar 2014 zur Gemeinde De Fryske Marren. Der Ort gehört zu den elf friesischen Städten.
Flagge | Wappen |
Provinz | Fryslân |
Gemeinde | De Fryske Marren |
Fläche – Land – Wasser |
5,2 km2 2,79 km2 2,41 km2 |
Einwohner | 700 (1. Jan. 2020[1]) |
Koordinaten | 52° 54′ N, 5° 39′ O |
Vorwahl | 0514 |
Postleitzahlen | 8522, 8556 |
Geschichte
Sloten entstand im 13. Jahrhundert als Niederlassung in der Nähe eines Hauses der Familie Harinxma thoo Sloten. Erstmals als Stadt wird Sloten auf einer Urkunde vom 30. August 1426 genannt. Im Jahr 1523 war Sloten in Streitigkeiten um die Vorherrschaft in Friesland verwickelt.
Die geographische Lage des Ortes war günstig. Er lag an der Wasserstraße zwischen Sneek und der südlichen Zuiderzee (heute: IJsselmeer) mit ihren Hansestädten entlang der IJssel. Zudem kreuzte hier der Handelsweg über Land von Stavoren, einer wichtigen, mittelalterlichen Handelsstadt nach Deutschland. Sloten hatte daher für den mittelalterlichen Handel eine Schlüsselposition, zumal hier die Ie überquert werden musste. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Brücke über die Ee durch deutsche Truppen gesprengt.
Heute hat die Bedeutung von Sloten nachgelassen. Im Sommer bilden Wassersportler die Haupteinnahmequelle, für die südlich des Ortes ein Yachthafen und Steganlagen gebaut worden sind. Ganzjährig kommen aber auch Tagestouristen in den Ort, um die historische friesische Architektur zu besichtigen. Darüber hinaus gibt es im Ort eine große Fabrik zur Produktion von Viehfutter für Jungvieh.
Sehenswürdigkeiten
- das ehemalige Rathaus von 1759 bis 1761 mit dem Stadtmuseum zur Geschichte des Ortes
- die Kirche von 1647
- das Pastorat
- alte Wohnhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert entlang der zentralen Gracht
- zwei Wassertore, die die Gracht an der Stadtmauer begrenzen, das südliche sog. Lemsterpoort stammt von 1821, das nördliche wird Woudsenderpoort genannt
- die alte Windmühle de Kaai (Korenmolen, 1755) am südlichen Wassertor
- die alte Kanone neben der Windmühle, die im Juli und August jeden Freitagabend abgeschossen wird
- das Schafott an der Brücke zum Meer
- Windmühle „de Kaai“
- Kanone
- Kirche
- Durchgang
- Durchgang
- Haus mit Staffelgiebel
- Giebel in Glockenform
- Straßenansicht
Aktivitäten
- Sipelsneon, ein Jahrmarkt, der am letzten Sonnabend im Juni in Sloten abgehalten wird. Dabei stehen entlang der Grachten kleine Stände und Buden, auf dem Grasplatz neben der Kirche ist Kinderfreimarkt und in den Schuppen an der Fabrik hält die Musikvereinigung einen eigenen Markt ab. An der alten Mühle wird Kaffee und Kuchen verkauft. Die Mühle ist, ebenso wie die Läden, geöffnet und kann besichtigt werden. Außerdem werden zusätzliche Aktivitäten organisiert.
Sport
- Wassersport jeder Art
- im Juli/August findet jährlich das Skûtsjesilen statt, eine friesische Segel-Regatta mit Plattbodenschiffen
- in kalten Wintern ist hier eine Kontrollstation der Elfstedentocht, des Eislaufwettbewerbs durch die elf friesischen Städte
Literatur
- Martin Zeiller: Sloten. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Circuli Burgundici (= Topographia Germaniae. Band 16). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1654, S. 106 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
- Alte Landkarte der Gemeinde Gasterlân-Sleat (niederländisch)
- Website über die Stadtmauer von Sloten (niederländisch)
- Website über das Museum von Sloten (niederländisch, englisch)
- Website über das Skûtsjesilen (mehrsprachig)
Einzelnachweise
- Kerncijfers wijken en buurten 2020. In: StatLine. Centraal Bureau voor de Statistiek, 13. November 2020, abgerufen am 6. Februar 2021 (niederländisch)