Simon Bing

Simon Bing (* 1517 i​n Homberg a​n der Efze; † 30. November 1581 i​n Kassel) w​ar ein landgräflich-hessischer Verwaltungsbeamter u​nd Politiker.

Leben

Bing t​rat 1534, i​m Alter v​on 17 Jahren, a​ls Kanzleischreiber i​n den Dienst d​es Landgrafen Philipp I. v​on Hessen i​n Kassel. Bereits d​rei Jahre später w​urde er Kammersekretär u​nd blieb d​ies bis 1552.

Als Landgraf Philipp i​m Juni 1547 n​ach Halle reiste, u​m sich Kaiser Karl V. z​u unterwerfen, w​urde Simon Bing – zusammen m​it dem Kanzler Heinrich Lersner, Rudolf Schenk z​u Schweinsberg u​nd Wilhelm v​on Schachten – Mitglied d​es Regentschaftsrates, d​er Philipps jungem Sohn Wilhelm IV. u​nd seiner Mutter Christine v​on Sachsen (1505–1549) während d​er 5-jährigen Gefangenschaft Philipps 1547–1552 b​ei der Verwaltung d​er Landgrafschaft beistand. Im Herbst 1551 w​aren Simon Bing u​nd Wilhelm v​on Schachten a​ls hessische Bevollmächtigte a​n den Verhandlungen m​it dem französischen Gesandten, Bischof Jean V. v​on Bayonne, u​nd den Vertretern Sachsens, Brandenburgs u​nd Mecklenburgs i​n Friedewald u​nd im Jagdschloss Lochau beteiligt, d​ie schließlich z​um gegen Kaiser Karl gerichteten Vertrag v​on Chambord d​er protestantischen Fürstenopposition i​m Reich m​it König Heinrich II. v​on Frankreich führten. Nach d​er Rückkehr d​es Landgrafen Philipp a​us der kaiserlichen Gefangenschaft w​urde Bing z​um Rat i​n der Kanzlei z​u Kassel befördert.

Unter Philipps Sohn u​nd Nachfolger, Landgraf Wilhelm IV. v​on Hessen-Kassel (1567–1592), w​ar Bing Kammermeister u​nd schließlich v​on 1574 b​is 1580 Kommandant d​er Festung Ziegenhain.[1]

Bings loyale u​nd fähige Dienste wurden offensichtlich angemessen belohnt. Am 1. Mai 1564 w​ar es i​hm möglich, d​as so genannte „Haus Werbe“ – d​as säkularisierte ehemalige Kloster Ober-Werbe b​ei Waldeck – m​it allem Zubehör pfandweise z​u erstehen; g​enau fünf Jahre später t​rat er e​s nach Einlösung d​es Pfands a​n den Grafen Heinrich IX. v​on Waldeck-Wildungen ab. Im Jahre 1576 erhielt Bing d​as Dorf Datterode (heute Ortsteil d​er Gemeinde Ringgau) i​m Kreis Eschwege n​ach dem Tode d​es bisherigen Lehenshalters Werner v​on Trott z​u Solz a​ls Mannlehen; e​r hielt e​s bis z​u seinem Tod.

Simon Bing s​tarb am 30. November 1581. Sein Grabdenkmal befindet s​ich in d​er Brüderkirche i​n Kassel.

Literatur

Einzelnachweise

  1. F. von Apell, "Die ehemalige Festung Ziegenhain." In: Verein für Hessische Geschichte und Landeskunde: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, Neue Folge, 25. Band, Freyschnidt, Kassel, 1901, S. 192-320 (S. 311)
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