Sietas Typ F

Der Typ F ist ein Küstenmotorschiffstyp der Sietas-Werft in Hamburg-Neuenfelde. Von 1956 bis 1957 entstanden vier Schiffe dieser Baureihe.

Sietas Typ F
Die Magda Wegener (Sietas Typ F) im Vordergrund
Die Magda Wegener (Sietas Typ F) im Vordergrund
Schiffsdaten
Schiffsart Küstenmotorschiff
Bauwerft Schiffswerft J.J. Sietas, Hamburg-Neuenfelde
Bauzeitraum 1956 bis 1957
Gebaute Einheiten 4
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
51,06 (58,76) m (Lüa)
45,00 (52,70) m (Lpp)
Breite 8,94 m
Seitenhöhe 3,80 m
Tiefgang max. 3,40 m
Vermessung 419 BRT (499 BRT)
Maschinenanlage
Maschine 1 × KHD-Dieselmotor
Maschinen-
leistung
300 PS (221 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
9,5 kn (18 km/h)
Propeller 1 × Festpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 700 (800) tdw
Sonstiges
Klassifizierungen Germanischer Lloyd
Anmerkungen
Daten in Klammern

verlängerte Variante

Geschichte

Die Hannes Fesefeldt (links) im März 1974 auf der Gebr. Friedrich-Werft in Kiel

Der Küstenmotorschiffstyp wurde Mitte der 1950er Jahre von vier Reedereien geordert. Die Typenbezeichnung leitet sich vom Namen der Hannes Fesefeldt ab, die als letztes Schiff der Baureihe abgeliefert wurde, jedoch als erstes bestellt worden war. Anfangs kamen die Schiffe vorwiegend in der kleinen und mittleren Fahrt zum Einsatz. Die Magda Wegener wurde 1974 an eine iranische Reederei verkauft und in Mariam Karoon umbenannt. Im selben Jahr erwarb ein griechischer Reeder die Ilse Feldtmann und setzte sie danach als Ilse im Mittelmeer ein. Die Partner (ehemals Gerd Frese) überführte man 1996 in die Karibik, wo sie zunächst mit Heimathafen Kingstown in St. Vincent registriert wurde.

Technik

Der Typ F basierte auf dem Typ HG und hatte wie dieser zwei Laderäume. Durch die weitestgehend unverbaute Form der Laderäume mit geringem Unterstau wurde der Schiffstyp auch in der Zellulose- oder Paketholzfahrt eingesetzt. Er hatte einen durchgehenden Doppelboden mit einer ebener Tankdecke. Es wurden einfache Lukendeckel aus Holz mit seefester Abdeckung aus Persenning verwendet. Serienmäßig besaßen die Schiffe drei Ladebäume mit einer Tragkraft von zwei Tonnen. Sie wurden von einem Viertakt-Dieselmotor des Herstellers Klöckner-Humboldt-Deutz (KHD) angetrieben, der auf einen Festpropeller wirkte. Die Motoren waren auf 300 PS gedrosselt.

Die Schiffe der Baureihe besaßen eine Gesamtlänge von 51,06 m (45,00 m Lpp, 47,60 m Vermessungslänge) und eine Breite von 8,94 m. Die Thea Nagel (ehemals Gerd Frese) wurde im Jahr 1976 auf 58,76 m Lüa verlängert und mit 499 BRT sowie 800 tdw neu vermessen. Eine weitere Vermessung des Schiffs mit 570 BRT und 856 tdw erfolgte 1996.

Die Schiffe

Sietas Typ F
BaunameBaunummerIMO-NummerStapellauf
Ablieferung
AuftraggeberUmbenennungen
und Verbleib
Hannes Fesefeldt404514175621.06.1957
10.08.1957
Gerhard Fesefeldt, Uetersen1974 Zenit → 1977 Lisa → 1983 Mona → 1986 Tatjana B, am 22. September 1986 Brand im Maschinenraum, am 4. Oktober 1986 zur Verschrottung nach Leer geschleppt und dort bis 1992 bei Evert Heeren abgewrackt
Gerd Frese407512959006.10.1956
01.11.1956
Peter Frese, Wischhafen1966 Thea Nagel → 1984 Partner → 1997 Shakem, am 30. Mai 2001 vor Grand Anse Beach (Grenada) gesunken
Magda Wegener408521691504.12.1956
22.12.1956
Hermann Wegener, Estebrügge1974 Mariam Karoon, so 2019 in Fahrt
Ilse Feldtmann412515917916.03.1957
08.04.1957
Helmut Feldtmann, Königreich1974 Ilse → 1977 Mando → 1992 Rana → 1994 Sara, vermisst mit acht Personen im Mittelmeer, wahrscheinlich am 16. Februar 1994 auf der Fahrt von Alexandria (Ägypten) nach Tartus (Syrien) gesunken
Commons: Sietas Typ F – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Detlefsen, Gert Uwe; Abert, Hans Jürgen: Die Chronik der deutschen Küstenmotorschiffe 1945–1995. 1. Auflage. Verlag Gert Uwe Detlefsen, Bad Segeberg 1995, ISBN 3-928473-24-7 (3 Bände).
  • Detlefsen, Gert Uwe; Abert, Hans Jürgen: Register der deutschen Kümos sowie anderer Fracht- und Containerschiffe von 500 bis 1600 BRT und bis BRZ 5000 1945–1999. 1. Auflage. Verlag Gert Uwe Detlefsen, Bad Segeberg 1999, ISBN 3-928473-54-9 (2 Bände).
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