Sick (Unternehmen)
Die Sick AG mit Sitz in Waldkirch (Breisgau) ist ein weltweit agierender Hersteller von Sensoren für die Fabrik-, Logistik- und Automatisierungstechnik. Das Unternehmen beschäftigt rund 10.433 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2020 einen Umsatz von 1,7 Mrd. EUR.[2]
Sick AG | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
ISIN | DE0007237208 , (keine Börsennotierung) |
Gründung | 1946 |
Sitz | Waldkirch |
Leitung |
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Mitarbeiterzahl | 10.433 (2020)[2] |
Umsatz | 1,7 Mrd. EUR (2020)[2] |
Branche | Sensortechnik |
Website | www.sick.com |
Stand: 29. April 2020 |
Geschichte
1946 wurde das Unternehmen von Erwin Sick in Vaterstetten bei München gegründet. Durch Vorstellung des ersten serienreifen Unfallschutz-Lichtvorhangs auf der internationalen Werkzeugmaschinenmesse in Hannover gelang 1952 der wirtschaftliche Durchbruch. 1956 zog das Unternehmen von Vaterstetten nach Waldkirch. Zu diesem Zeitpunkt waren 25 Mitarbeiter im Unternehmen beschäftigt. 1972 erfolgte die Gründung der ersten Tochtergesellschaft in Frankreich. 1975 expandierte das Unternehmen nach Übersee und gründete eine weitere Tochtergesellschaft in den USA. Im Jahr 1988 starb Gründer Erwin Sick im Alter von 79 Jahren. Seine Frau Gisela Sick übernahm ab diesem Zeitpunkt die Unternehmensführung als Hauptgesellschafterin.
1996 wurde aus der Erwin Sick GmbH eine Aktiengesellschaft.
Branchen
Die Sick AG stellt Sensoren für die Fabrikautomation her, u. a. die Automobil-, Nahrungsmittel-, Verpackungs-, Pharma- und Kosmetikindustrie. Zur Logistikautomation zählen Anwendungsbereiche wie z. B. Flughäfen, Verkehr, Handel- und Distributionszentren, Gebäudesicherheit und Häfen. Im Bereich der Prozessautomation werden Sick-Sensoren u. a. im Berg- und Schiffsbau, Kraftwerken und der Chemieindustrie verwendet.[3]
Produkte
Sick bietet Produkte zum Messen, Detektieren, Überwachen und Kontrollieren, Absichern, Verbinden und Integrieren, Identifizieren und Positionieren an.
Zum Produktportfolio zählen Lichtschranken und Lichttaster, induktive, kapazitive und magnetische Sensoren, magnetische Zylindersensoren, Automatisierungs-Lichtgitter, Distanzsensoren, Encoder, Motor-Feedback-Systeme, Füllstandssensoren, Drucksensoren, Temperatursensoren, Durchflusssensoren, Identifikationslösungen wie z. B. Barcodescanner und RFID-Leser, Laserscanner, optoelektronische Schutzeinrichtungen, Sicherheitsschalter, sichere Steuerungen, Farbsensoren, Kontrastsensoren, Lumineszenzsensoren, Gasanalysatoren, Staubmessgeräte, Ultraschall-Gasdurchflussmessgeräte und Verkehrssensoren.[4]
Nach eigenen Angaben investierte das Unternehmen 2020 rund 201 Millionen Euro in Forschung & Entwicklung. Sick beschäftigt 1.367 Mitarbeiter weltweit im Bereich Forschung & Entwicklung.[2]
Allgemein
Fünf vom Unternehmen hergestellte Laserscanner, die zudem im Bereich Objektschutz (Security), Hafen und Robotik als Sensor benutzt werden, wurden auf dem fahrerlosen Auto Stanley eingesetzt, das 2005 den Darpa-Grand-Challenge gewann. Von den 9.737 Mitarbeitern im Jahr 2018 waren 5.660 in Deutschland beschäftigt. Davon sind 364 Auszubildende.[2]
Im Mai 2012 installierte die Firma ein Thermoportal auf der österreichischen Seite des Karawankentunnels. Dieser Scanner misst die Bremsentemperatur der durchfahrenden Lkw und schlägt Alarm, wenn die Bremsen eines Wagens zu heiß geworden sind. Für diese Erfindung erhielt die Firma 2013 den Deutschen Innovationspreis im Bereich Gefahrguttransport.[5][6]
Das Unternehmen gehört seit mehreren Jahren zu Deutschlands besten Arbeitgebern.[7] Die Sick AG ist Mitglied im Wirtschaftsverband Industrieller Unternehmen Baden.[8]
Sozial engagiert sich Sick vor allem in den Bereichen Ausbildung und Forschungsförderung, unter anderem als Patenunternehmen von Jugend forscht.[9] Das Unternehmen ist Sponsor des Freiburger Barockorchesters[10] und der Messe Freiburg (Sick-Arena).[11][12]
International
Mit über 9000 Mitarbeitern ist das Unternehmen weltweit in 88 Ländern vertreten. Davon befinden sich Repräsentanzen in 40 Ländern und Vertretungen in 48 Ländern. Die Tochtergesellschaften sitzen in einigen Ländern Europas sowie in Kanada, USA, Südamerika, Australien, Nord- und Südafrika und Asien. Produziert wird in Deutschland, Ungarn, Malaysia, China und den USA.[13]
Bilder
- Hauptverwaltung der Sick AG in Waldkirch
- Detailansicht einer deutschen Lkw-Maut-Kontrollbrücke. Das rundliche Gerät auf der rechten Seite ist ein 2D-Laserscanner der Firma Sick
- Reflexlichtschranke der W12-3-Baureihe
Weblinks
Einzelnachweise
- Impressum | SICK. Abgerufen am 7. Oktober 2021.
- Geschäftsbericht 2020. SICK AG, 2020, abgerufen am 29. April 2020.
- Branchen. In: sick.com
- Produktportfolio. In: sick.com
- „Seit Mai 2012 gibt es auf der österreichischen Seite des Tunnels ein sogenanntes Thermoportal. Dabei handelt es sich um eine Art Galerie an der ein Thermoscanner angebracht ist, und dieser Scanner erkennt, wenn etwas mit den Bremsen der LKWs nicht stimmt. Wenn zum Beispiel die Bremsen eines Wagens heiß werden, dann schlägt der Thermoscanner Alarm und die Wagen, die betroffen sind, werden dann mittels einer Ampelstellung daran gehindert, in den Karawankentunnel einzufahren.“ Quelle: karawanken-tunnel.de
- Modernstes Thermoportal Europas erkennt überhitzte Fahrzeuge am Karawankentunnel. In: youtube.com
- Zehnmal dabei, zehnmal Top 100. (Nicht mehr online verfügbar.) In: sick.com. 12. März 2012, archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 4. August 2014.
- Mitgliedsunternehmen des wvib
- Stiftung Jugend forscht. In: jugend-forscht.de. Abgerufen am 22. Januar 2017.
- Freunde des Barockorchesters. In: barockorchester.de. Abgerufen am 22. Januar 2017.
- Namenssponsoring Messehalle 4. (Nicht mehr online verfügbar.) In: freiburg.de. Archiviert vom Original am 18. November 2016; abgerufen am 18. November 2016.
- Waldkirch: Die Messehalle 4 in Freiburg heißt jetzt Sick-Arena. In: Badische Zeitung. 10. Februar 2017, abgerufen am 17. Februar 2017.
- Geschäftsbericht. In: sick.com