Sibiriade
Sibiriade (russisch Сибириада) ist ein sowjetisches monumentales Epos über die Geschichte der Sowjetunion aus dem Jahr 1979. Es ist bildgewaltig und zeichnet sich durch die besonders atmosphärische Musik des sowjetischen Komponisten Eduard Artemjew aus.
Film | |
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Titel | Sibiriade |
Originaltitel | Сибириада |
Produktionsland | Sowjetunion |
Originalsprache | Russisch |
Erscheinungsjahr | 1979 |
Länge | 199 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 12 |
Stab | |
Regie | Andrei Kontschalowski |
Drehbuch | Andrei Kontschalowski Walentin Jeschow |
Produktion | Mosfilm |
Musik | Eduard Artemjew |
Kamera | Lewan Paataschwili Boris Trawkin |
Schnitt | Valentina Kouloguine |
Besetzung | |
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Handlung
Erzählt wird die Geschichte zweier Familien, der reichen Solomins und der armen Ustjuschanins, im kleinen sibirischen Dorf Jelan, an denen der Wandel der Zeiten gezeigt wird. Der 1. Teil „Piroggen und bitterer Wein“ beginnt in der Zarenzeit und reicht bis zum Zweiten Weltkrieg. Der 2. Teil „Gib den Weg frei“ handelt bis in die damalige Gegenwart. Der geschichtliche Rahmen wird über Dokumentareinblendungen der sowjetischen Geschichte hergestellt.
Haupthandlung ist der Kampf um die Förderung von Erdöl, welche aber durch die, von den Einwohnern gefürchtete „Teufelsmähne“ verhindert wird. Die „Teufelsmähne“ ist ein riesiger undurchdringlicher Sumpf dessen Gase Verwirrtheit und Halluzinationen hervorrufen. Erst mit modernster Technik kann die „Teufelsmähne“ besiegt werden.
Kernaussage des Films ist, dass die Technik notwendig ist für die Humanität, und ihre Entwicklung so manches Opfer verlangt. Gleichzeitig thematisiert der Film aber bereits die Rücksichtnahme auf die Natur und kulturelle Traditionen der Menschen.
Sonstiges
Die Kinofassung ist 275 Minuten lang, die deutsche TV-Fassung ist 199 Minuten lang. Dafür wurden einzelne Szenen gestrichen und die Dokumentareinblendungen gekürzt.
Bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes erhielt er den großen Spezialpreis der Jury.[1]
Als Symbole für Technik kommen u. a. ein Kettenfahrzeug GT-T, ein Traktor Stalinez-65 und ein Hubschrauber Mi-4 vor.
Der Film nimmt mehrfach Bezug auf den italienischen Gelehrten Tommaso Campanella und sein Buch Der Sonnenstaat von 1623.
Filmmusik
Die Filmmusik erschien 1979 als Schallplatte in Frankreich bei „Le Chant du Monde“. Mit einer Technoversion des Leitmotivs erzielte das russische Trance-Projekt PPK im Jahr 2001 Platz 3 in den UK Top 40. Bei den Olympischen Winterspielen 2014 wurde das Motiv in der Eröffnungszeremonie verwendet.[2]