Sergei Wassiljewitsch Arsenjew

Sergei Wassiljewitsch Arsenjew (russisch: Серге́й Васи́льевич Арсе́ньев; * 1. April 1854 i​n Moskau; † 1922 i​n Moskau) w​ar ein a​us dem russisch-baltischen Adel stammender Diplomat d​es Kaiserreichs Russland u​nd Gründungsmitglied d​er kaiserlich-orthodoxen palästinensischen Gesellschaft.

Wappen derer von Arseniew (Kurland)

Werdegang

Arsenjew legte sein Abitur am 1. Moskauer Gymnasium ab, welches er von 1868 bis 1872 besuchte. Danach studierte er am Zar Nikolaus Lyzeum (Hochschule) und studierte in einem Universitätskurs 1877 mit dem Abschluss eines Rechtsexamens. Von 1877 bis 1878 absolvierte er seinen Militärdienst im Preobraschensker Leib-Garderegiment. Von dort aus erhielt er eine Anstellung in der Kommission für die Annahme von Petitionen und studierte 1880 am Archäologischen Institut in Sankt Petersburg, sein Diplom schloss er mit der Verleihung einer Silbermedaille ab. In den nachfolgenden Jahren wurde er 1881 zum Stiftsbeamten (ein Hofamt), 1891 zum Staatsrat, 1893 zum Kammerherrn und 1902 zum Wirklichen Staatsrat ernannt. 1882 war er Gründungsmitglied der Kaiserlich-orthodoxen palästinensischen Gesellschaft. 1896 war er als Kammerherr aktives Mitglied an den Feierlichkeiten zur offiziellen Krönung des Zaren Nikolaus II. (1868–1918). Ab November 1919 arbeitete er im Rumjanzew-Museum zu Moskau, dort war er als Assistent des Abteilungsleiters für Slawistik tätig. Er arbeitete an archäologischen Themen und verfasste auf diesem Gebiet mehrere Artikel. Am 2. Januar 1920 wurde er mit seiner Frau und seiner Tochter Vera verhaftet und am 26. Februar 1920 wieder freigelassen.

Diplomatische Dienste

Im diplomatischen Dienst w​ar er v​on 1880 b​is 1914:

Herkunft und Familie

S.W. Arsenjew w​ar der Sohn d​es Wirklichen Geheimen Rats Wassili Sergejewitsch Arsenjew (1829–1915) u​nd der Gräfin Natalia Yuriewska Dolgorukow (1830–1902). Die Urahnen d​er Arsenjews k​amen aus Russland u​nd stammten v​on Nikolai Iwanowitsch Arsenjew (1760–1830) ab, d​er russischer Gouverneur v​on Kurland war. Seine Brüder w​aren Juri Wassiljewitsch Arsenjew (1857–1919) u​nd Iwan Wassiljewitsch Arsenjew (1862–1930). Er w​ar mit Catherine Vasilyevna Shenshina (1858–1938) verheiratet. Ihre Kinder waren:

  • Wassili Sergejewitsch Arsenjew (1883–1948), Beamter, Vizegouverneur von Pskov, Genealoge
  • Nikolai Sergejewitsch Arsenjew (1888–1977), Philosoph, Religions- und Kulturhistoriker.
  • Juri Sergejewitsch Arsenjew (* 1890 in Stockholm; † 1970), Teilnehmer am Ersten Weltkrieg und am Bürgerkrieg in der Weißen Armee.
  • Vera Sergejewna Arsenjew (1893–1952), in der Ehe von Gagarin. Sie diente im Hauptarchiv des Außenministeriums und wurde nach der Revolution mehrmals verhaftet, dann im Exil.
  • Anna Sergejewna Arsenjew (1897–1942)

Auszeichnungen

Literatur

  • Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften. Görlitz o. J. Digitalisat, S. 500.
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