Seitenhain (Liebstadt)
Seitenhain ist ein Ortsteil der Stadt Liebstadt im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge in Sachsen.
Seitenhain Stadt Liebstadt | ||
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Höhe: | 400 m ü. NN | |
Eingemeindung: | 1. Januar 1973 | |
Postleitzahl: | 01825 | |
Vorwahl: | 035025 | |
Lage von Seitenhain in Sachsen | ||
Geographie
Seitenhain liegt südlich der sächsischen Landeshauptstadt Dresden im Osterzgebirge. Von Süden nach Norden durchzieht die Wasserscheide zwischen Müglitz und Gottleuba, zwei linken Nebenflüssen der Elbe, die rund 320 Hektar große Flur des Ortes. Das Dorf Seitenhain mit seinen etwa zehn Gehöften und einigen weiteren Wohnhäusern liegt in einer steil zur Seidewitz abfallenden Quellmulde auf der Hochfläche zwischen dem Müglitz- und dem Seidewitztal. Die Hochfläche wird größtenteils landwirtschaftlich genutzt, steilere Hanglagen sind in der Regel bewaldet.
Nächste Orte sind Schlottwitz, ein Teil der Stadt Glashütte, im Westen sowie die Liebstädter Ortsteile Großröhrsdorf im Norden, Herbergen im Osten und Berthelsdorf im Süden. Liebstadt selbst liegt südöstlich benachbart. Mit Ausnahme eines wenige Meter langen Abschnitts im Seidewitztal, wo Seitenhain an ein Flurstück von Herbergen angrenzt, ist es nur von den Gemarkungen Liebstadt (im Osten und Süden) sowie Großröhrsdorf (im Westen entlang der Hangkante des Müglitztals sowie im Norden) umgeben.
Durch Seitenhain verläuft die Straße von Großröhrsdorf nach Berthelsdorf, an der sich die Häuser des Ortes aufreihen. Eine weitere Straße führt ins Seidewitztal hinab. In Seitenhain besteht Anschluss an Buslinien des Regionalverkehrs Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (RVSOE), im westlich benachbarten Oberschlottwitz an die Bahnstrecke Heidenau–Kurort Altenberg (Müglitztalbahn).
In den Jahren 1927 und 1934 wurde eine Population des Europäischen Mufflons aus Augsburg bezogen und um Seitenhain angesiedelt. Sie hat sich bis in die Gegenwart gehalten. Der Müglitzhang bei Schlottwitz nordwestlich von Seitenhain, zu einem kleinen Teil auf dessen Flur gelegen, ist seit 1974[1] als Naturschutzgebiet ausgewiesen und enthält alte Bestände Europäischer Eiben. Trebnitzgrund (südwestlich) und Mittleres Seidewitztal (nordöstlich) sind zwei weitere Naturschutzgebiete in der Nähe. Das Dorfsiegel zeigt drei Fichten, die auf den Wald in der Umgebung des Ortes hindeuten.
Geschichte
Erstmals erwähnt wurde der Ort 1455 als „Seypenhain“. Der Ortsname ist deutschen Ursprungs; Eichler und Walther erklären ihn als Zusammensetzung des Personennamens Sig(e)bot mit dem Grundwort Hain, womit der Ortsname genau wie jener des oberfränkischen Seybothenreuth „Rodungssiedlung eines Sig(e)bot“ bedeutet.[2] Bei Sig(e)bot handelt es sich wahrscheinlich um den Lokator, der das Waldhufendorf im 13. Jahrhundert während der deutschen Ostsiedlung gründete. Lässt sich 1465 in „Seyptenhayn“ der Personenname noch erahnen, war die Silbe „bot“ 1501 in „Seyttenhayn“ durch Kontraktion verschwunden. Später wurde der Ort u. a. als „Seydenhayn“ (1724) und Saitenhayn (1791) erwähnt. Zur Unterscheidung von einem gleichnamigen Ort in Westsachsen, dem heutigen Wechselburger Ortsteil Seitenhain, sprach man 1875 von „Seitenhain bei Pirna“.
Der Ort unterstand der Kirche im heutigen Müglitztaler Ortsteil Burkhardswalde. Seit 1617/34 war er teilweise, seit 1847 ist er ganz nach Liebstadt gepfarrt. Seitenhain gehörte zum Rittergut Weesenstein, das wiederum zum Amt Pirna zählte. Auf Grundlage der Landgemeindeordnung von 1838 erlangte es seine Selbstständigkeit als Landgemeinde. Seit 1875 war Seitenhain Teil der Amtshauptmannschaft Pirna, die 1939 in Landkreis Pirna umbenannt wurde. Von 1952 bis 1994 gehörte es dem Kreis Pirna an. Im Jahr 1973 wurde es nach Liebstadt eingemeindet.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner |
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1551 | 12 besessene Mann, 1 Gärtner, 33 Inwohner |
1764 | 12 besessene Mann, 2 Häusler |
1834 | 107 |
1871 | 121 |
1890 | 107 |
1910 | 109 |
1925 | 106 |
1939 | 96 |
1946 | 129 |
1950 | 128 |
1964 | 90 |
Literatur
- Um Bad Gottleuba, Berggiesshübel und Liebstadt (= Werte der deutschen Heimat. Band 4). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1961, S. 18 f.
Weblinks
- Seitenhain im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise
- vychodnikrusnohori.org: NSG Müglitzhang bei Schlottwitz. Abgerufen am 15. September 2016.
- Ernst Eichler/Hans Walther: Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen. Bd. 2, Berlin 2001. S. 410.