Seeham
Seeham ist eine Gemeinde im Bezirk Salzburg-Umgebung im Bundesland Salzburg in Österreich mit 1942 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021).
Seeham | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Salzburg | |
Politischer Bezirk: | Salzburg-Umgebung | |
Kfz-Kennzeichen: | SL | |
Fläche: | 10,40 km² | |
Koordinaten: | 47° 58′ N, 13° 4′ O | |
Höhe: | 503 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.942 (1. Jän. 2021) | |
Bevölkerungsdichte: | 187 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 5164 | |
Vorwahl: | 06217 | |
Gemeindekennziffer: | 5 03 32 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Dorf 2 5164 Seeham | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Peter Altendorfer (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2019) (17 Mitglieder) |
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Lage von Seeham im Bezirk Salzburg-Umgebung | ||
Gemeindeamt Schmiedbauerngut Seeham | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
Die Gemeinde liegt im Flachgau im Salzburger Land am Westufer des Obertrumer Sees.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasste bis 2020 die Ortschaften:
- Matzing samt Ansfelden, Ed, Feichten, Gimelsberg, Gröm, Hub, Innerwall, Moos, Schupfen, Seeleiten, Sprunged, Talacker, Tobelmühle, Webersberg und Wiesenberg
- Seeham samt Asperting, Berg, Dürnberg, Eisenmühle, Fraham, Kälberpoint und Kernwimm
Seit 2020 besteht die Gemeinde nur noch aus einer Ortschaft.
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Matzing und Seeham.
Geschichte
Der Ort Seeham ist im Voralpenland am Fuß des Haunsbergrückens auf dem Schuttkegel des Pfarrgrabenbachs (Altbach) entstanden. Die Landschaft verdankt dem gewaltigen Eisstrom, der sich einst aus den Bergen herausschob, seinen Reiz. Die drei Trumer Seen, bis etwa ins 18. Jahrhundert ein einziger großer See, sind heute noch durch Kanäle miteinander verbunden.
An den Seeufern siedelten sich in prähistorischer Zeit schon Menschen an, nährten sich von Fischerei, Jagd und Landbau. Darauf lassen die Hallstattgräber in Innerwall schließen. Um Christi Geburt war die Gegend am Obertrumer See von den Römern besiedelt. In Kirchstätt (Obertrum) fand man ein „Hypokaustum“ (Heizungsanlage) aus der Römerzeit. Im 7. Jahrhundert siedelten sich dann die Bajuwaren an, die auch dieses Gebiet christianisierten. (Hl. Rupertus – Landespatron von Salzburg). Die Überfuhr von Seeham nach Mattsee spielte in den ältesten Zeiten eine große Rolle. Seeham trat nie eigens hervor, sein Geschick und seine Geschichte war mit Mattsee verknüpft.
1384 und 1385 wurde ein „Gut am Indernwald (Innerwall) und zu Aynolsdsfelden (Ansfelden) am Haunsberg in Seehaimer-Pfarre“ an das Kapitel zu Mattsee verkauft. Hier wird der Name Seeham (Heim am See) erstmals urkundlich erwähnt.
1398 kam das Trumer Seengebiet in den Besitz des Erzbischofs von Salzburg. Damit brach für diese Gegend ein wirtschaftlicher und kultureller Aufschwung an. Die alten Urkunden über Seeham reichen nicht gar zu weit zurück. Der Anfang der Schule dürfte auf das Jahr 1688 fallen. Das alte Schulhaus stand in der Nähe der Kirche, wurde aber beim Brand 1842 völlig vernichtet. Von 1853 bis 1967 wurde der Unterricht im Kramersepplhaus gehalten, 1967 war der Neubau der Volksschule, eine der vordringlichsten Aufgaben der Gemeinde Seeham, fertiggestellt. Unter Pfarrer Rohrmoser begann 1931 der Neubau der Kirche. Die älteren Bauteile stammen bereits aus der Zeit um 1400 und früher. Die alten Mauern standen auf Piloten, die vermorscht waren, Mauern und Gewölbe zeigten bereits breite Risse.
Bis Ende Mai 1923 gehörte die Gemeinde zum Gerichtsbezirk Mattsee, seit dem 1. Juni 1923 ist sie Teil des Gerichtsbezirks Oberndorf.
1873 erscheint eine erste Broschüre „Seeham am Trumersee bei Salzburg, mit seinen Umgebungen, Seebädern und Ausflügen“ im Verlag von Max Glonner. Als Anhang ist eine von Karl von Frey nach der Natur gezeichnete und autographierte Aussicht von der Wiesenberghöhe beigegeben.[1][2]
Um 1875 entwickelte sich Seeham zu einem Ort der Sommerfrische. Das Hotel Siegl (heute: Dorfwirtshaus Eberl) wird vom Gastwirt Josef Sigl[3] errichtet und legt dieser den dazugehörigen Park an. Es war damals das erste Hotel im Flachgau. Ein „Saison-Verein“[4][5] zur Förderung des Fremdenverkehrs wird gegründet. Mehrere Privatpersonen errichten eine erste Badeanstalt. 1927 erwirbt der Saisonverein schließlich die Gesamt-Konzession für den Badebetrieb und das gesamte Parkgelände. Mitte der 1930er Jahre bestehen ein kleines Strandbad, der Seewirt, es gibt eine Bootsvermietung und einen Tennisplatz (etwa bestehend bis ca. 1980). 1954 wird die Badeanstalt neu errichtet. In den 1960er Jahren wird das Strandbad Seeham durch Aufschüttung auf die heute gegebene Fläche vergrößert. Bis in die 1960er Jahre war Seeham noch ein Dorf in Seenähe.
In den Jahren danach werden große Projekte in Angriff genommen: Ankauf des Zacherlhauses (ein Parkplatz entsteht), Beginn des Baues eines Promenadenweges und Ausbau der Wanderwege. Heute kann Seeham 37.000 Übernachtungen pro Saison verzeichnen, was durch ein erweitertes Angebot an Betten (Privatquartiere) und durch Ankurbelung der Vor- und Nachsaison erreicht worden ist.
- Religion
Der Ort Seeham wird als Kirchensprengel schon im Jahre 1135 erwähnt. Vielleicht hat damals schon eine Kapelle bestanden. In den Jahren 1310,1342 und 1385 ist in den Urkunden von einer Kirche in Seeham die Rede. Das alte Presbyterium ist in jener Zeit gebaut worden. 1458 wurden in der Kirche vom Weihbischof Sigmund von Passau Altäre geweiht, der Hochaltar zu Ehren des hl. Johannes des Täufers, ein Seitenaltar zu Ehren der Heiligen Vitus und der hl. Barbara. Dazumal wurde das Kirchenschiff und der Turm gebaut; auch die Kirchentür mit den gotischen Beschlägen oder der Taufstein, die Weihwasserschale und ein Kelch stammen aus dieser Zeit. 1511 ist ein Priester in Seeham, Georg Altherr von Laufen, später wurde der Gottesdienst von den Herren in Mattsee besorgt, bis etwa 1600 an.
Die Matriken fangen 1606 an. 1633 und 1677 wurde eine Uhr im Turm aufgestellt. 1720 wurde der Turm mit einem Helm nach dem Muster der Domtürme bekrönt und die Taufe Christi für den Hochaltar geschnitzt. Die älteste Glocke trägt die Jahreszahl 1786. 1837 kamen neue Seitenaltäre. Die Wirtsfamilie Hietel widmete 1847 eine Monstranz, Kelch, Messkleider etc. Die Kirche Seeham gehört zum Stifte Mattsee, demselben importiert, und unterstand bis 1807 dem Bischof von Passau, nicht dem von Salzburg. Im Jahre 1842 wütete ein großer Brand, der das innere Dorf vernichtete. Die Kirche blieb verschont. Damals wurden die umliegenden Häuser gebaut: Schmiedbauer, Bäcker, Botenmartin, auch das Schulhaus und andere. Der Pfarrer wohnte bis 1905 in der Öd auf dem Haunsberg, bei seiner Ökonomie. 1905 wurde diese verkauft und im Dorfe ein Pfarrhof unter Pfarrer Adolf Rohrmoser errichtet.
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Katholische Pfarrkirche Seeham hl. Johannes der Täufer
- Friedhofskapelle
- Gemeindeamt Schmiedbauerngut Seeham
- Unmittelbar neben dem Strandbad befindet sich die im Jahr 1997 errichtete und im Jahr 2015 generalsanierte Seebühne Seeham.
- Wildkarwasserfall mit der Kugelmühle Teufelsgraben in Matzing
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Im Gemeindegebiet von Seeham liegen 8 öffentliche Bushaltestellen die von den Regionalbuslinien 120 und 131 des Salzburger Verkehrsverbundes bedient werden. Die offizielle Umsteigestation zwischen den Linien 120 und 131 mit den Richtungen Berndorf bei Salzburg, Mattsee und Obertrum am See liegt in der Ortschaft Fraham.
Politik
Gemeinderat
Die Gemeindevertretung hat insgesamt 17 Mitglieder.
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2004 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 12 ÖVP, 3 SPÖ, und 2 FDS (Freie Demokraten Seeham).
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2009 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 11 ÖVP, 3 SPÖ, 2 FPÖ/U, und 1 GRÜNE.[6]
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2014 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 10 ÖVP, 3 SPÖ, 2 FPÖ, und 2 GRÜNE.[7]
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2019 hat die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 10 ÖVP, 3 FPÖ, 2 GRÜNE und 2 SPÖ.[8]
Bürgermeister
Wappen
Das Wappen der Gemeinde ist: „Ein geteilter Schild, oben in Weiß ein blauer Fisch (Rheinanke), unten in Rot über natürlichem Wasser ein weißes, zweifenstriges Bootshaus mit rot-weiß-rot sparrenweise geteiltem Tor und gelbem Dach.“[11]
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Matthias Wimmer (1879–1943), Politiker (GdP)
Personen mit Bezug zur Gemeinde
- Hans-Joachim Kulenkampff (1921–1998), deutscher Schauspieler und Fernsehmoderator, in Seeham verstorben
Ehrenbürger der Gemeinde
- Franz Calliari (1921–2007), langjähriger Pfarrer von Seeham, zuvor Chefredakteur des Rupertusblattes und Lehrer und Direktor am Borromäum
- Hans Bachinger, ehemaliger Sprengelarzt
- Andreas Walkner, ehemaliger Bürgermeister
- Matthias Hemetsberger, ehemaliger Bürgermeister
- Hans Ziller, ehemaliger VS-Direktor
Weblinks
Einzelnachweise
- 50332 – Seeham. Gemeindedaten, Statistik Austria.
- Seeham. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
- www.ilab.org/catalog/Panorama – Frey, Carl von: Gebirgs-Ansicht von der Wiesenberghöhe bei Seeham. Nach der Natur aufgenommen. Seeham, Siegl, o. J. (1873). 1 lithogr. Leporello (ca. 19 cm x 130 cm) Kl.-8°. OHLwd. (leicht fleckig) (Memento des Originals vom 19. August 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- anno.onb.ac.at/1874
- anno.onb.ac.at/1875
- anno.onb.ac.at/1882
- anno.onb.ac.at/1892
- Wahlergebnisse 2009. Land Salzburg, abgerufen am 10. Dezember 2021.
- Wahlergebnisse 2014. Land Salzburg, abgerufen am 10. Dezember 2021.
- Wahlergebnisse 2019. Land Salzburg, abgerufen am 10. Dezember 2021.
- Matthias Hemetsberger. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
- Bürgermeister. Gemeinde Seeham, abgerufen am 10. Dezember 2021 (österreichisches Deutsch).
- Gemeindewappen. Gemeinde Seeham, abgerufen am 10. Dezember 2021 (österreichisches Deutsch).