Schtsch-213 (1937)
Schtsch-213 (russisch Щ-213)[1] war ein sowjetisches U-Boot der Schtsch-Klasse (auch Schtschuka-Klasse) der sowjetischen Schwarzmeerflotte aus dem Zweiten Weltkrieg. Das U-Boot wurde am 4. Dezember 1934 auf der Werft Nr. 200 „61 Kommunara“ in Nikolajew auf Kiel gelegt und lief am 13. April 1937 von Stapel. Die Indienststellung erfolgte am 31. Oktober 1938.
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Einsatzgeschichte
Nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion wurde das U-Boot ab September 1941 vor der rumänischen Küste, hauptsächlich im Gebiet vor Constanza eingesetzt, um gegen den rumänischen und bulgarischen Schiffsverkehr sowie in Richtung Bosporus laufende italienische und deutsche Öltransporte zu operieren. Auf den ersten drei Feindfahrten zwischen Oktober 1941 und Januar 1942 konnte das U-Boot keine Erfolge erzielen.
Auf der vierten Feindfahrt unter dem Kommando von Oberleutnant D. M. Deneschko gelangen dem U-Boot im Februar 1942 zwei Versenkungserfolge gegen kleinere und ältere Küstenfahrzeuge. Am 23. Februar 1942 wurde der türkische Motorsegler Çankaya (464 BRT) etwa 18 Seemeilen nordwestlich des Bosporus durch Geschützfeuer versenkt, nachdem ein Torpedoangriff zuvor erfolglos geblieben war. Einen Tag darauf, am 24. Februar 1942 wurde das unter panamaischer Flagge laufende bulgarische Motorschiff Struma (469 BRT) etwa 14 Seemeilen nordöstlich des Bosporus durch einen Torpedo versenkt. An Bord befanden sich 782 jüdische Flüchtlinge aus Rumänien und zehn Besatzungsmitglieder. Nur ein Passagier überlebte die Tragödie.
Im Juni und Juli 1942 unternahm Schtsch-213 noch zwei weitere Feindfahrten, auf denen keine Versenkungserfolge verzeichnet werden konnten. Ende Juni wurde ein bulgarisches Minensuchboot vor Achtopol nur knapp mit einem Torpedo verfehlt.
Verlust
Das Boot gilt seit dem 17. Oktober 1942 als vermisst. Mit Schtsch-213 ging die gesamte Besatzung von 43 Mann unter. Die genaue Verlustursache und der Untergangszeitpunkt sind nicht bekannt. Als mögliche Ursachen werden entweder ein Wasserbombenangriff des deutschen U-Boot-Jägers UJ 116 (den das U-Boot zuvor erfolglos mit einem Torpedo angegriffen hatte) am 14. Oktober 1942 vor Tulcea oder ein Minentreffer um den 16. Oktober 1942 vor Constanza angenommen.
Wrack
Im August 2010 wurde vor Constanza in etwa 30 Metern Wassertiefe das Wrack eines sowjetischen U-Bootes der Schtschuka-Klasse gefunden. Sollte es sich dabei um das Wrack von Schtsch-213 handeln, so würde dies die Theorie des Minentreffers stützen.
Literatur
- Franz Kurowski: Krieg unter Wasser. U-Boote auf den sieben Weltmeeren 1939–1945. Düsseldorf/Wien 1979, S. 189f.
Einzelnachweise
- Die Schreibweise der Kennung von U-Booten dieser Klasse variiert durch die verschiedenen Umschriftsysteme aus dem Kyrillischen in die jeweilige Sprache; die in verschiedenen Publikationen zu findende wissenschaftliche Transliteration lautet ŠČ-213, die englische Transkription ShCh-213.