Schmeling (Adelsgeschlecht)
Schmeling ist der Name eines alten pommerschen Adelsgeschlechts. Zweige der Familie bestehen bis heute.
Geschichte
Das Geschlecht erscheint erstmals urkundlich am 30. November 1283 mit Smelingus miles,[1] welcher bereits um 1250 von Herzog Barnim I. mit der Burg Gülzow belehnt wurde.
Die Familie war über Jahrhunderte überwiegend in Pommern begütert. Stammgüter waren bspw. Rötzenhagen, Groß Möllen, Giesekow, Todenhagen, Streitz, sowie Güdenhagen.
Angehörige brachten es in der kaiserlich-königlichen, vor allem aber in der preußischen Armee zu ansehnlichen Rängen. Einzelne Glieder der Familie wurden in den Freiherrnstand erhoben.
Die Blecken v. Schmeling entstanden durch Adoption mit königlich-preußischer Genehmigung unter Weiterführung des Schmelingschen Wappens, für die Geschwister Peter Friedrich, Gottlieb Wilhelm und Johanna Amilie. Dies waren die Kinder der Catharina Hedwig Hues, verwitwete Blecken († 1841) welche in zweiter Ehe mit Carl Ludwig Wilhelm von Schmeling († 1850) vermählt war. Die Familie war unter anderem zu Roggatz bei Stolp begütert und brachte mit Friedrich Peter (1796–1863), Karl Gustav (1832–1894), Hermann Friedrich Wilhelm (1838–1906) und Hans (1866–1950) vier preußische Generale hervor.[2]
Den Kindern des Alexander Gabriel (1783–1852) wurde 1806 durch allerhöchste königliche Kabinettsorder erlaubt, sich Schmeling von Diringshofen, mit Führung eines entsprechenden Allianzwappens, zu nennen. Die bis heute blühenden Aszendenten nennen sich v. Schmeling-Diringshofen. Die Familie hatte als Stammgut Niederlandin im Landkreis Uckermark inne.
Eine Familie Szmeling auch Schmoeling, Smelingk oder Schmeling, blühte vom 14. bis zum 18. Jahrhundert in Livland und Kurland und stand bis zu ihrem Erlöschen treu bei den Polen.[3] Diese, aus der Grafschaft Mark mit Stammhaus Groß Mosthusen bei Unna herstammende Familie, ist den pommerschen lediglich namensgleich, es besteht weder Stamm- noch Wappenverwandtschaft.[4]
Wappen
- Das Stammwappen zeigt in Blau eine goldene Kugel, besteckt mit drei ins Schächerkreuz gestellten goldenen Pfeilen. Auf dem Helm mit blau-goldenen Decken eine goldene Halbkugel, aus der drei goldene Pfeileisen hervorgehen.
- Späteres Wappen: In Blau eine goldene Sonne mit achtzehn Strahlen, dazwischen 3 goldene Pfeile, zwei im Winkel nach oben, einer nach unten gerichtet. Auf dem Helm mit goldenen, blauen und roten Decken, drei wachsende Jungfrauen.
- Das Allianzwappen der von Schmeling-Diringshofen ist geviert mit Mittelschild: 1 und 4 in Silber ein schrägrechter, goldener Strom; 2 und 3 in Blau auf grünem Boden ein gekrönter, goldener Löwe, welcher einen Pfeil hält und 4 sechs nebeneinandergestellte Pfeile. Mittelschild quergetheilt: oben in Blau die Sonne der v. Schmeling und unten in Silber ein schwarzer Adler mit über Kreuz gelegten, silbernen Schlüsseln.
Bekannte Familienmitglieder
- Gabriel Otto von Schmeling (1747–1826), preußischer Landrat
- Adolf von Schmeling (1807–1886), preußischer Regierungspräsident
- Wilhelm von Schmeling (1811–1879), preußischer Generalleutnant
- Cyrus von Schmeling (1819–1902), preußischer Generalmajor
- Hermann von Schmeling (1822–1896), preußischer Generalleutnant
- Burkhard von Schmeling (1823–1902), preußischer Generalleutnant
- August von Schmeling (1843–1910), preußischer Generalmajor
- Kurt von Schmeling (1860–1930), preußischer Landrat, nachmaliger Regierungspräsident
- Sandra von Schmeling, deutsche Schauspielerin
Literatur
- Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adelslexicon. Leipzig 1837, Band 4, S. 182.
- Julius Theodor Bagmihl: Pommersches Wappenbuch. Stettin 1846, Band 2, S. 100–104.
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Leipzig 1868, Band 8, S. 231–232.
- Wilhelm von Schmeling: Schmelinge in Pommern 1283–1933. Berlin 1933.
- Hans Wätjen: Geschichte des Geschlechtes von Schmeling, von Schmeling-Diringshofen, Blecken von Schmeling. Eschweiler 1970.
- Genealogisches Handbuch des Adels. Adelslexikon. Band XII, S. 508–511, Band 125 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2001.
Einzelnachweise
- Pommersches Urkundenbuch 4
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Leipzig 1859, Band 1, S. 464–465.
- vergl. Astaf von Transehe-Roseneck: Stammtafel des Geschlechts Schmölling (Smollingk, Szmeling) in Livland und Kurland. In: Baltische Familiengeschichtliche Mitteilungen. Jg. 6, Nr. 3, Dorpat 1936.
- Maximilian Gritzner: Der Adel der Russ. Ostseeprovinzen, (= J. Siebmachers's großes Wappenbuch, Band 3, Abt. 11), II. Theil Der Nichtimmatrikulierte Adel, Bauer und Raspe, Nürnberg 1901, S. 189, Tfl. 126 (Digitalisat in der SUB Göttingen)