Schloss Turbenthal
Das Schloss Turbenthal, auch Unteres Schloss genannt, ist ein Schloss in Turbenthal im Schweizer Kanton Zürich, das im 17. Jh. gebaut wurde.
Schloss Turbenthal | |
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Schloss Turbenthal 2013 | |
Daten | |
Ort | Turbenthal |
Bauherr | John Christoph von Breitlandenberg |
Bauzeit | 1662–1665 |
Grundfläche | 339 m² |
Koordinaten | 706408 / 254794 |
Besonderheiten | |
wird von einer Gehörlosenstiftung genutzt |
Geschichte
Turbenthal war bereits im 9. Jh. im Besitz des Klosters St. Gallen. Ab dem 11. Jh. gehörte die hohe Gerichtsbarkeit den Kyburgern. Die niedere Gerichtsbarkeit wurde als Lehen des Klosters an die Breitenlandenberger vergeben, eine Linie der Landenberger, die sich bereits im 13. Jh. von der Stammlinie löste. Der Sitz der Familie war die Burg Breitlenandenberg oberhalb von Turbenthal.[1] Im 17. Jh. liess John Christoph von Breitlandenberg ein neues Schloss im Tal bauen, das als Unteres Schloss bezeichnet wurde – im Gegensatz zum bestehenden Breitlandenberg, das als Oberes Schloss bezeichnet wurde. Bis zum Einfall der Franzosen im Jahre 1798 war das Schloss Turbenthal zeitweise der Sitz Gerichtsherrschaft.[2]
Das Schloss gelangte in Privatbesitz und wurde 1902 vom Hermann Herold-Wolff der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft (SGG) geschenkt.[3] Herolds waren eine deutschstämmige Bürgerfamilie aus Chur. Hermann Herold-Wolff wurde 1851 geboren und arbeitete für die J.P. Morgan Bank in Paris und wurde 1915 Privatier.[4] Das Schloss wurde ab 1903 als Taubstummenanstalt, ab 1941 als Altersheim genutzt. Nach der Renovation 1974[2] nutze es die Heilpädagogische Schule Turbenthal, bis diese 1999 in das alte Oberstufenschulhaus umzog[5] und das Schloss wieder vom Gehörlosendorf Stiftung Schloss Turbenthal genutzt wurde.
Seit 1979 steht das Schloss mit dem zugehörigen Waschhaus von 1851 und der Schlossscheune, deren ältester Teil von 1820 stammt, unter Denkmalschutz. Die Gebäude sind als Objekte von kantonaler Bedeutung klassifiziert.[6]
Bauwerk
Das Schloss ist ein dreistöckiges Haus mit Satteldach und gedeckten Giebeln, unter dem sich nochmals zwei Stockwerke befinden. Es steht mit der Stirnseite gegen die St. Gallerstrasse. Auf der Westseite ist das Gebäude mit einem Turm mit Spitzhelm versehen, auf der Ostseite mit einem Treppenhausanbau.
Weblinks
- Stiftung Schloss Turbenthal, Website des Schlossbesitzers
- Schloss Turbenthal auf alleburgen.de
- Schloss Turbenthal auf burgenseite.ch
- Das Schloss Turbenthal und seine amourösen Dramen auf zueriost.ch, 13. Februar 2021, abgerufen 25. September 2021
Einzelnachweise
- Landenberg. In: Allgemeine Geschichtsforschende Gesellschaft der Schweiz (Hrsg.): Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz. Band 4. Neuenburg 1927, S. 587 (unibe.ch [PDF]).
- Schloss Turbenthal. In: burgenseite.ch. Abgerufen am 8. November 2020.
- Gehörlosendorf: Geschichte. Stiftung Schloss Trubenthal, abgerufen am 9. November 2020.
- Herold. In: Allgemeine Geschichtsforschende Gesellschaft der Schweiz (Hrsg.): Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz. Band 4. Neuenburg 1927, S. 196–197 (unibe.ch [PDF]).
- Geschichte. HPS Turbenthal, abgerufen am 9. November 2020.
- Denkmalschutzobjekte Kanton Zürich. In: GIS-Browser. Kanton Zürich, abgerufen am 7. November 2020.