Privatier
Als Privatier [pʁivaˈtjeː], auch Privatus und weiblich Privata bzw. Privatière, gilt allgemein eine Person, die finanziell so gut gestellt ist, dass sie nicht darauf angewiesen ist, zur Deckung ihrer materiellen Bedürfnisse einer Erwerbstätigkeit nachzugehen, unabhängig davon, wie sie zu dem Vermögen gekommen ist. Der Privatier bezieht keine Unterstützung vom Staat und bezahlt sämtliche Steuern und sonstige Abgaben selbst.
Bedeutungsentwicklung
Die Verwendung des Wortes Privatier als Ersatz für eine Berufsbezeichnung kam während des 19. Jahrhunderts im Zuge des Aufstiegs des Bürgertums auf.
Die Bezeichnung Privatier wird auch für vorzeitig zur Ruhe gesetzte Unternehmer, Manager, Spitzensportler und Politiker gebraucht.
Im Motorsport wird dagegen ein Fahrer, der keine direkte Werksunterstützung erhält (aber vielleicht noch eine solche sucht), als Privateer (engl. für Freibeuter) bezeichnet.
Häufigkeit in Deutschland
In Deutschland gab es im Jahr 2018 rund 627.000 Privatiers.[1] Im Jahr 2000 waren es noch etwa 372.000 Personen. Das entspricht einer Steigerung von 68,5 % seit der Jahrtausendwende.[2][3]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- Zahl der Privatiers stark gestiegen, Kristina Antonia Schäfer in Wirtschaftswoche, 2. Januar 2020
- Martin Greive: Vermögen: Die Zahl der Privatiers in Deutschland steigt rasant. In: Handelsblatt. Abgerufen am 3. September 2019.
- Vermögen in Deutschland: Zahl der Privatiers steigt rasant. In: Spiegel Online. 2. September 2019 (spiegel.de [abgerufen am 3. September 2019]).