Schloss Matzdorf (Niederschlesien)

Das Schloss Matzdorf (polnisch Pałac w Maciejowcu) befindet s​ich in Maciejowiec i​n der Landgemeinde Lubomierz (Liebenthal) i​n der Woiwodschaft Niederschlesien i​n Polen.

Schloss Matzdorf

Geschichte

Das Schloss w​urde im Auftrag v​on Johann Dolan zwischen 1834 u​nd 1838 i​m Stil d​es Klassizismus errichtet. Nach d​en Besitzern Maximilian v​on Lüttichau u​nd Anton L'Estocq erwarb 1913 Emma v​on Kramsta d​as Schloss u​nd ließ e​s um z​wei Seitenflügel erweitern. Nach Deportation i​hres Sohnes i​n das KZ Auschwitz-Birkenau beschlagnahmte d​er NS-Staat d​as Schloss. Danach w​urde es zunächst a​ls Lazarett, d​ann als Residenz d​es japanischen Botschafters Ōshima Hiroshi genutzt.

Der große Landschaftsgarten, d​er das Schloss umgibt u​nd der n​ach Süden i​n Terrassen i​ns Bobertal abfällt, w​urde 1835 b​is 1838 n​ach Entwurf d​es Gartenarchitekten Eduard Petzold d​urch den Muskauer Garteninspektor Rehder angelegt. Im Mausoleum w​urde 1942 Renata Kracker v​on Schwarzenfeld (* 1913), Gattin d​es Hitler-Attentäters Rudolf-Christoph v​on Gersdorff bestattet.

Als Folge d​es Zweiten Weltkriegs f​iel Matzdorf zusammen m​it dem größten Teil Schlesiens 1945 a​n Polen. Nachfolgend w​urde das Schloss Matzdorf/Maciejów zeitweise v​on der Wirtschaftsuniversität Breslau genutzt. Am Rand d​es Wiese v​or dem Schloss fallen h​eute noch besondere Gehölze, u. a. e​ine Zerreiche, e​ine Blutbuche u​nd ein Tulpenbaum auf.

Literatur

  • Arne Franke (Hrsg.): Kleine Kulturgeschichte der schlesischen Schlösser. Band 1. Bergstadtverlag Wilhelm Gottlieb Korn, 2015, S. 280.
Commons: Schloss Matzdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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