Ōshima Hiroshi (General)

Ōshima Hiroshi (jap. 大島 浩; * 19. April 1886 in der Präfektur Gifu; † 6. Juni 1975 in Tokio) war General der Kaiserlich Japanischen Armee und japanischer Botschafter in Deutschland während des Zweiten Weltkrieges. Durch das Abhören seiner Berichte konnten sich die Alliierten ein genaues Bild über Hitlers Pläne in Europa machen.[1]

Ōshima Hiroshi
Ōshima (1. Reihe von links, der vierte von links) zusammen mit den anderen Angeklagten während der Tokioter Prozesse

Leben

Ōshima Hiroshi wurde 1886 als Sohn einer bekannten japanischen Familie aus der Präfektur Gifu geboren. Sein Vater Ōshima Ken’ichi war von 1916 bis 1918 Heeresminister. 1906 schloss Ōshima die Militärakademie der Kaiserlich Japanischen Armee und 1915 die japanische Heereshochschule ab. Zwischen 1923 und 1924 war er Militärattaché in Budapest und Wien. 1934 wurde er Militärattaché in Berlin im Rang eines Obersten. Ōshima freundete sich mit Joachim von Ribbentrop an, dem damaligen Berater Hitlers für Auslandsangelegenheiten und späteren Reichsminister des Auswärtigen.

Ōshima war erstmal von November 1938 bis Dezember 1939 japanischer Botschafter in Berlin. Nach der Internierung von Kurusu Saburō in den USA wurde Ōshima am 17. Februar 1941 erneut japanischer Botschafter in Berlin. Am 28. Februar empfing ihn Hitler auf dem Obersalzberg zur Entgegennahme des Beglaubigungsschreibens.[2] Nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor (7. Dezember 1941) wurde Ōshima von Hitler mit dem Verdienstorden vom Deutschen Adler in Gold ausgezeichnet.[1]

Ōshima wurde bei den Tokioter Prozessen zu lebenslanger Haft verurteilt und 1955 entlassen.

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Einzelnachweise

  1. Der Prozeß gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Gerichtshof Nürnberg. Nürnberg 1947, Bd. 3, S. 412–448, auf zeno.org
  2. Berlin Rom Tokio 1941, Nr. 2 und 3

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