Schloss Laufenthal
Das kleine Schloss Laufenthal ist ein denkmalgeschütztes Gebäude am Schlossberg 2 im Ortsteil Laufenthal der Stadt Hemau im Landkreis Regensburg (Bayern).
Geschichte
Die ehemalige Hofmark wurde Anfang des 12. Jahrhunderts von den Herren von Laufenthal erbaut. Erstmals erwähnt wurde sie im 12. Jahrhundert als Ministerialensitz des Bamberger Klosters Prüfening. Im 12. Jahrhundert zeugt hier ein Otnant de Lofental. Unter Bischof Otto erscheint auch ein iunior Otnant de Cochertal, vermutlich ein Sohn des Otnant von Laufenthal. 1223 werden ein Gotfridus und ein Rudigerus de Luffental in einer Urkunde des Klosters St. Emmeram als Verwandte des Heinrich von Schönhofen genannt. Im 13. Jahrhundert scheinen die Ministerialen zu Laufenthal in einem Abhängigkeitsverhältnis zu den Herren von Laber gestanden zu haben. So zeugt 1252 ein Gotfried von Laufenthal in einer Urkunde Hadamars I. von Laber, als dieser an das Kloster Pielenhofen Güter zu Münchsreut überträgt. Dann ist erst wieder 1381 als Bürge des Klosters Prüfening ein Heinrich der Hausner zu Laufenthal angeführt. 1416 erscheint Hans der Schönhofer als Inhaber des Sitzes. Nach dessen Tod wurde Laufenthal an seinen Schwiegersohn Hans Leitgeb zu Hemau verliehen. 1487 wird in der Landtafel des Herzogtums Bayern-München Jörg Leitgeb zu Laufenthal genannt. Im gleichen Jahr wechselt die Hofmark an Jörg Frankengrüner. 1545 werden hier die Brüder Sebastian und Haug Frankengrüner genannt. Diese dürften die Hofmark im gleichen Jahr an Gabriel Hechner verkauft haben.
Weitere frühere Besitzer waren: Hans Birckner, genannt Guetenecker (1557–1562), Balthasar Schmidter (1574), Hans Brauch (1574–1586), Paulus Meusinger (1588), Georg Meusinger (1598), Bartlme Häritsch (1606–1613), Simon von Labrique (1622), Marquart Prim von Labrique (1658), Peter Wilhelm von Dalem (1680), Balthasar von Geyer (1712), von Geyer (1742), Johann Nepomuk von Geyer (1775) und von Geyer (1801).
Baubeschreibung
1698 erfolgte ein Neubau des Schlosses. Nach 1960 wurde das Schloss modernisiert. Heute befindet es sich in Privatbesitz.
Das Schloss ist ein dreigeschossiger barocker Walmdachbau mit viergeschossigem Turm mit Zeltdach und Anbau mit Altane aus dem 18. Jahrhundert. Die jetzige katholische Filialkirche, ein spätromanischer, im 17. Jahrhundert umgebauter Saalbau mit Ostturm und Zwiebelhaube mit Hochaltar von 1692, stellt die ehemalige Schlosskapelle St. Ottilia dar.
Literatur
- Andreas Boos: Burgen im Süden der Oberpfalz – Die früh- und hochmittelalterlichen Befestigungen des Regensburger Umlandes. Universitätsverlag Regensburg, Regensburg 1998, ISBN 3-930480-03-4, S. 265–267.
- Georg Dehio: Bayern V: Regensburg und die Oberpfalz – Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Jolanda Drexler, Achim Hubel (Bearb.), Deutscher Kunstverlag, 1991.
- Manfred Jehle: Parsberg. Pflegämter Hemau, Laaber, Beratzhausen (Ehrenfels), Lupburg, Velburg, Mannritterlehengut Lutzmannstein, Ämter Hohenfels, Helfenberg, Reichsherrschaften Breitenegg, Parsberg, Amt Hohenburg (S. 433–435). (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern Heft 51). Kommission für bayerische Geschichte, Verlag Michael Lassleben, München 1981. ISBN 3-7696-9916-5.