Schloss Goschütz
Die Ruine von Schloss Goschütz (polnisch Pałac w Goszczu) befindet sich im gleichnamigen Dorf Goszcz (deutsch Goschütz) in der Stadt- und Landgemeinde Twardogóra (Festenberg) im Powiat Oleśnicki (Kreis Oels) in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Das Schloss galt als eine der schönsten barocken Schlossanlagen Schlesiens.
Geschichte
Das Dorf wird als Goztech 1155 erstmals genannt. Im Zuge der deutschen Besiedelung wurde der Ort in einen kirchlich verwalteten nördlichen und einen weltlich verwalteten südlichen Teil getrennt, dessen erste Herren die Grafen von Wiesenburg waren. Danach waren beide Ortsteile in Besitz der von Borschnitz, die das Eigentum 1605 an Abraham II. Burggrafen von Dohna verkauften. Im Jahr 1665 ging der Besitz an Freiherrn Gottfried von Heister, 1693 an Anna Sophia von Württemberg-Oels, wurde aber nicht Teil des Fürstentum Oels.
Im Jahr 1727 erwarb Heinrich I. Leopold Freiherr von Reichenbach die Standesherrschaft Güschütz. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Goschütz zusammen mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen.
Ein mittelalterlicher Herrensitz befand sich vermutlich auf einer Insel im See. An der Stelle des heutigen Schlosses befand sich vermutlich in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts ein erster Schlossbau. Ein Neubau des Schlosses 1730 brannte schon 1749 nieder. Das heutige Schloss wurde 1755 nach Plänen von Karl Martin Frantz als Vierflügelanlage nach palladianischem Vorbild errichtet. Das Schloss vereint Stilelemente des preußischen Rokoko und des böhmischen Barocks.
Das Schloss, 1886 bis 1888 modernisiert, brannte im Dezember 1947 aus und ist seither Ruine.
Bauwerk
Die Anlage ist charakterisiert durch einen 80 × 60 Meter messenden Cour d’honneur, an den sich beidseitig nach Osten Kavaliershäuser und Wirtschaftsbauten erstrecken. Daran anschließend, mit den Wirtschaftsbauten durch Gelenkbauten angeschlossen, folgt ein zweigeschossiges Corps de Logis mit einem vorgelagerten Altan. Auf der Schlossrückseite führte ein gedeckter Korridor zur Orangerie, die 1965 abgerissen wurde, und zur ruinösen Schlosskirche.
Literatur
- Arne Franke (Hrsg.): Kleine Kulturgeschichte des schlesischen Schlösser. Band 1: Niederschlesien. Bergstadtverlag Wilhelm Gottlieb Korn, Görlitz 2015, ISBN 978-3-87057-336-2, S. 131–133.