Schloss Franziskaruhe
Das Schloss Franziskaruhe, auch Lustschloss Franziskaruh genannt, ist ein Schloss in der oberpfälzischen Stadt Sulzbach-Rosenberg im Landkreis Amberg-Sulzbach von Bayern. Es liegt am Fuß des Schlossbergs.
Geschichte
Das Gebäude wurde im Auftrag von Maria Franziska Dorothea Christina, Pfalzgräfin und Mutter des späteren Kurfürsten und Königs Maximilian I. Josef von Bayern, errichtet. Zuerst hatte sie den Wunsch, ein Sommersalettl aus Rigelwänden und mit Schindeln gedeckt erbauen zu lassen. Ihr Schwager, Kurfürst Karl Theodor, ließ für sie die Baumaterialien beschaffen. Zugleich wurde vom Forstamt ein Garten angelegt. Baumeister war der kurfürstliche Oberbauinspektor Georg Heinrich Dobmeyer. Der Pavillon scheint 1785 fertiggestellt gewesen zu sein. Die Bezeichnung Franziskaruhe wird erstmals am 27. Juli 1786 verwendet. 1788 wurde das Salettl vergrößert. Das Baumaterial wurde vermutlich von dem Burgstall Rosenberg genommen. Es wird berichtet, dass die Pfalzgräfin sich mit ihrer Kutsche sechsspännig zu ihrem „Schlössl“ hat bringen lassen.
Nach dem Tod der Pfalzgräfin († am 15. November 1794) kam der Bau in bürgerliche Hände, vermutlich über die Amberger Regierung an den Amberger Bürgermeister Michael Girisch. Von ihm erwarb es 1805 der französische Emigrant Karl von Malcomes. Er verschenkte es am 18. Januar 1859 an den Rittmeister Baron Julius von Malcomes. Dieser veräußerte es 1865 an den Nürnberger Kaufmann Hermann Kleeköm. Dann ging es auf dem Versteigerungsweg an den Müllermeister Johann Gering. Von ihm kaufte es 1875 das Ehepaar Höfer aus Kulmbach. Der nächste Besitzer ist der königl. württembergische geheime Kommerzienrat Gustav Siegle. Von der Siegel’schen Erbengemeinschaft erwarb es am 30. Mai 1908 der Brauereibesitzer Eduard Fentsch aus Sulzbach. Am 26. April 1922 kaufte das Anwesen die Maxhütte.
1964 wurde das Gebäude einer grundlegenden Sanierung unterzogen. Es wurde zu Tagungszwecken und als Werkskasino für die Werksangehörigen verwendet. In dem Saal des „Schlössls“ wurde am 7. April 1934 der Zusammenschluss der Gemeinden Sulzbach und Rosenberg beschlossen. Hier finden auch Theateraufführungen statt.[1]
Baulichkeit
Die Dreiflügelanlage besitzt einen Mittelbau und zwei - östlich angeschlossen-eingeschossige Seitenflügel. Der Mittelbau ist ein zweigeschossiger, verputzter Massivbau mit einem Walmdach, Eckpavillons, geohrten Faschen und einer Altane. Auch die Seitenflügel besitzen Walmdächer.
In der Gartenanlage befindet sich ein Gartenpavillon, ein an zwei Seiten über Pfeiler geöffneter Mansardwalmdachbau von 1920.
Literatur
- Stefan Helml: Burgen und Schlösser im Kreis Amberg-Sulzbach. Druckhaus Oberpfalz, Amberg 1991, S. 64–66.
Weblinks
- Eintrag zu Schloss Franziskaruhe in der privaten Datenbank „Alle Burgen“.
Einzelnachweise
- Adele Schütz: Historienspiel am Rosenberger Schlössl über die Zeit der Pfalzgräfin Franziska Dorothea Intrigen, Zweck-Ehen, Verbannung Onetz vom 17. Juni 2012, abgerufen am 1. Juli 2020.