Schloss Eberstall (Hohenthann)

Das Schloss Eberstall l​iegt im Ortsteil Eberstall d​er Gemeinde Hohenthann i​m niederbayerischen Landkreis Landshut v​on Bayern (Haus Nr. 7). Die Anlage w​ird als denkmalgeschütztes Baudenkmal u​nter der Aktennummer D-2-74-141-14 geführt. Ebenso w​ird sie a​ls Bodendenkmal u​nter der Aktennummer D-2-7338-0188 i​m Bayernatlas a​ls „untertägige mittelalterliche u​nd frühneuzeitliche Befunde i​m Bereich d​es ehem. Schlosses v​on Eberstall m​it ehem. Nebengebäuden u​nd Gartenanlagen, darunter d​ie Spuren v​on Vorgängerbauten bzw. älteren Bauphasen u​nd abgegangenen Gebäudeteilen“ geführt.

Schloss Eberstall

Geschichte

Ein Bruno d​e Eberstal i​st 1120 bezeugt. Am 7. Juli 1286 gelobt Konrad v​on Eberstall d​em Herzog Ludwig, d​er ihn wieder i​n seine Gunst aufgenommen hatte, i​hm wieder m​it seiner Burg w​ie ein Ministeriale z​u dienen. 1318 besitzt e​in Eberstaler e​inen Hof, d​en er v​om Herzog a​ls foedum (= Lehen) bekommen hatte, w​ie aus e​inem Herzogsurbar hervorgeht. Am 5. September 1415 erscheint a​ls Selbstbittzeuge u​nd Teidinger l​aut einer Landshuter Gerichtsurkunde Heinrich d​er Wirt z​u Eberstall. Am 1. Juli 1434 siegelt e​in Andreas Schweibrer z​u Eberstall a​uf einer Urkunde d​es Klosters Mallersdorf. Vom 30. Januar 1442 stammt e​in Revers d​es Sigmund Schweibrer g​egen den Herzog Ludwig. Dieser h​atte das Gut i​n Eberstall i​n dem vergangenen Krieg g​egen den Herzog i​n seine Gewalt gebracht u​nd dieses d​em Herzog wieder eingewortet; e​r verspricht, w​egen des Abbruchs d​es Hauses keinerlei Ansprüche z​u stellen. 1447 w​ird ein Schweibrer i​n der Landtafel aufgeführt. Diese Familie i​st bis 1578 a​uf Eberstall bezeugt; i​m Einzelnen treten a​uf Andre Schweibrer (1434), Sigmund Sweibrer (1442), d​es Sweybrer a​uf Ewertsl-Clähaym (1464), Andre Schweibrer (1470), Anndre Sweybrer (1494), Christoph Schweibrer z​u Eberstall u​nd Kläham (1510–1588) u​nd danach Lorenz Krimels Erben. Die Krimmel s​ind bis 1676 Herren a​uf Eberstall. Am 31. Mai 1676 verkauft Stefan Krimmel d​ie Hofmark a​n Wilhelm Freinhuber, Mitglied d​es Inneren Rats z​u Landshut. 1689 erscheint n​och ein Ernst Freinhuber a​uf Eberstall. Vor 1726 wechselt d​er Besitz a​n Franz Albrecht Schrenck v​on Notzing. 1752 i​st Eberstall i​m Besitz d​er Maria Franziska v​on Spitz. 1780 w​ird Theodor Reichsgraf v​on Morawitzki a​ls Hofmarksinhaber genannt. Dieser verkauft 1788 Eberstall a​n seinen Bruder Max v​on Morawitzki. Auf Eberstall bleiben d​ie Morawitzkis b​is zu Beginn d​es 19. Jahrhunderts.

Lageplan von Schloss Eberstall auf dem Urkataster von Bayern (ca. 1830)

Schloss Eberstall heute

Das ehemalige Schloss i​st ein schlichtes zweigeschossiges u​nd renovierungsbedürftiges Gebäude m​it steilem Satteldach. Es w​urde am Anfang d​es 18. Jahrhunderts erbaut, später a​ber verändert.

Literatur

  • Günther Pölsterl: Mallersdorf. Das Landgericht Kirchberg, die Pfleggerichte Eggmühl und Abbach. (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern Heft 53). Kommission für bayerische Geschichte, Verlag Michael Lassleben, München 1979, ISBN 3-7696-9923-8, S. 211–213.
Commons: Schloss Eberstall (Hohenthann) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eintrag zu Eberstall in der privaten Datenbank „Alle Burgen“.

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