Schloß Gripsholm (Film)

Schloß Gripsholm ist eine deutsche Literaturverfilmung von Kurt Hoffmann aus dem Jahr 1963. Sie beruht auf der Erzählung Schloß Gripsholm. Eine Sommergeschichte, die Kurt Tucholsky 1931 veröffentlichte.

Film
Originaltitel Schloß Gripsholm
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1963
Länge 99 Minuten
Altersfreigabe FSK 6
Stab
Regie Kurt Hoffmann
Drehbuch Herbert Reinecker
Produktion Kurt Hoffmann
für Independent Film
Musik Hans-Martin Majewski
Kamera Richard Angst
Schnitt Kurt Hoffmann,
Ursula Kahlbaum
Besetzung

Handlung

Sekretärin Lydia und Schriftsteller Kurt, genannt Daddy, kennen sich noch nicht lange, sind jedoch frischverliebt und entscheiden sich auf Betreiben Lydias, vier Wochen Urlaub in Schweden zu machen. Dort lebt Lydias beste Freundin Billie, die vom Land begeistert ist. Kurt bekommt von seinem Verleger noch die Aufgabe, eine schöne Liebesgeschichte zu schreiben, und begibt sich anschließend mit seiner „Prinzessin“ von Hamburg aus auf die Reise. Nach einem Zwischenstopp in Kopenhagen landen beide in Stockholm, doch sagt Lydia das Nobelhotel nicht zu. Nach längerer Suche finden beide das Schloss Gripsholm, das ihrem Anspruch an Urlaub in ruhiger Idylle gerecht wird. Sie beziehen eine Ferienwohnung im Schloss. Die Tage gehen, bis auf einen kürzeren Streit wegen Kurts Weigerung zu heiraten, friedlich dahin.

Eines Tages erhalten beide eine Postkarte von Karlchen, Kurts bestem Freund, der sie besuchen kommt. Er schwärmt für Lydia und schnell bildet sich zwischen allen dreien eine herzliche Freundschaft. Auch Billie erscheint, einer Postkarte Lydias folgend, doch sind die Freunde bald wieder zu dritt, da Karlchen vorfristig abreisen muss. Nun ist es Kurt, der wiederum Billie verehrt und von Lydia durchaus zu Flirts mit ihrer besten Freundin animiert wird. Schließlich verbringt man, angeregt durch Glühwein und Kreuzworträtsel, eine Nacht zu dritt.

Billie ist abgereist, die Ferien neigen sich dem Ende zu und der letzte Abend auf Schloss Gripsholm senkt sich mit einem stattlichen Abendrot hernieder. Der nächste Tag bringt die Abreise per Schiff und bald sehen sich Lydia und Kurt wieder mit dem hektischen und lauten Alltag Hamburgs konfrontiert. Dennoch würde Kurt Lydia gerne etwas sagen – von Liebe oder Heirat? – kann es jedoch selbst auf einem Glockenturm hoch über der lauten Großstadt nicht.

Produktion

Schloss Gripsholm, der hauptsächliche Handlungsort des Films

Die Dreharbeiten dauerten vom 24. Juni bis zum 13. August 1963. Als Atelier diente das Acra-Filmstudio Berlin-Pichelsberg.[1] Die Außenaufnahmen entstanden vor Ort am heutigen Verlagshaus der Axel Springer AG in Hamburg, auf der Fehmarnsund-Brücke, in und um das Schloss Gripsholm in Schweden, in Kopenhagen und Puttgarden. Der Film erlebte am 4. Oktober 1963 in mehreren Städten seine Erstaufführung. Damals mit einer FSK 18 belegt,[2] ist der Film inzwischen als FSK 6 freigegeben.

Der Film verlegt die Geschichte Tucholskys aus den 1920er-Jahren in die Gegenwart. Im Gegensatz zur Erzählung fehlt im Film der parallel laufende Handlungsstrang um das Kinderheim völlig.

Auszeichnungen

Kritik

Der film-dienst schrieb, dass die „leicht aktualisierte Verfilmung“ des gleichnamigen Romans „vom Komödienspezialisten Kurt Hoffmann zu anspruchsloser Kinounterhaltung verarbeitet wird.“[3]

„Kurt Tucholskys keß-melancholische Liebesgeschichte wurde zu einem betulich-aufgekratzten Kinostück abgemildert, das vornehmlich dann unterhaltsam ist, wenn Tucholsky zitiert wird“, stellte Der Spiegel fest und bedauerte, dass die Rolle der „missingsch“ sprechenden Sekretärin Lydia nun verhochdeutscht erscheint.[4]

Cinema befand: „Kurt Hoffmann inszenierte ‚Tuchos‘ Roman von 1931 als lockeren, leicht modernisierten Spaß.“[5]

Einzelnachweise

  1. CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen FilmKurt Hoffmann
  2. Klaus Brüne (Hrsg.): Lexikon des Internationalen Films. Band 7. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1990, S. 3285.
  3. Sdt.: Schloß Gripsholm. In: Film-Dienst, Nr. 42, 1963.
  4. Neu in Deutschland: Schloß Gripsholm. In: Der Spiegel, Nr. 42, 1963, S. 114–115.
  5. Vgl. cinema.de
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.