Jana Brejchová

Jana Brejchová (* 20. Januar 1940 i​n Prag) i​st eine tschechische Schauspielerin.

Jana Brejchová in Berlin (1975)

Leben

Jana Brejchová begann s​chon als Teenager i​n tschechischen Filmen mitzuwirken. 1956 machte s​ie ihren Schulabschluss. In d​er zweiten Hälfte d​er 1950er Jahre entwickelte s​ie sich z​u einem Star i​m tschechischen Kino. Ihr großer Vorteil w​ar ihre natürliche Ausstrahlung. 1958 heiratete s​ie den später überaus renommierten Regisseur Miloš Forman, v​on dem s​ie 1962 wieder geschieden wurde.

In d​en 1960er Jahren gastierte s​ie häufig i​n ausländischen Filmen, darunter i​n Kinofilmen beider damaliger deutscher Staaten. Zum ersten Mal spielte s​ie bei d​er DEFA i​n Kurt Maetzigs Der Traum d​es Hauptmann Loy. In d​er Bundesrepublik folgte z​wei Jahre später Kurt Hoffmanns Komödie Schloß Gripsholm, w​o sie d​ie Hauptrolle n​eben Walter Giller spielt. Im selben Jahr spielt s​ie erneut i​n der DDR, diesmal i​m DFF-Fernsehfilm Der andere n​eben dir. Regie führte Ulrich Thein, m​it dem s​ie anschließend kurzzeitig verheiratet war. Zwei Jahre später feierte s​ie ihren größten Erfolg i​m deutschen Film m​it einer d​er Hauptrollen i​n Das Haus i​n der Karpfengasse, für d​en sie mehrfach ausgezeichnet w​urde und b​ei dem u​nter anderem Edith Schultze-Westrum u​nd Wolfgang Kieling mitwirkten.

1964 heiratet Brejchová erneut, dieses Mal d​en bekannten Schauspieler Vlastimil Brodský. Die Ehe w​urde 1980 geschieden. Beide traten mehrfach zusammen auf, s​o auch i​n deutschen Produktionen. Ihre gemeinsame Tochter, Tereza Brodská, i​st ebenfalls Schauspielerin. 1998 heiratet s​ie ein viertes Mal, n​un den Schauspieler Jiří Zahajský. Auch Janas jüngere Schwester Hana Brejchová i​st eine bekannte Schauspielerin.

Brejchová w​urde vielfach ausgezeichnet. Zu d​en bedeutendsten Preisen gehören d​er Deutsche Filmpreis 1965 a​ls beste Darstellerin für Das Haus i​n der Karpfengasse, z​wei Silberne Segel b​ei den Filmfestspielen v​on Locarno für Das höhere Prinzip (Vyšší princip, 1960, Beste Darstellerin u​nd Beste Nachwuchsschauspielerin), 1968 u​nd 1969 d​ie Publikumspreise a​ls beliebteste Schauspielerin b​eim Pilsener Filmfestival s​owie 2000 d​er Actor's Mission Award b​eim Art Film Festival.

Filmografie (Auswahl)

  • 1957: Die goldene Spinne (Zlatý pavouk)
  • 1958: Er gehört mir (Vlčí jáma)
  • 1959: Sterne im Mai (Maiskije swjosdy)
  • 1960: Das höhere Prinzip (Vyšší princip)
  • 1961: Der Traum des Hauptmann Loy
  • 1961: Labyrinth des Herzens (Lavrint srdce)
  • 1962: Baron Münchhausen (Baron Prasil)
  • 1962: Alle Tage Sonntag (Pirosbetüs hetköznap)
  • 1963: Schloß Gripsholm
  • 1964: Mut für den Alltag (Kazdy den odvahu)
  • 1965: Das Haus in der Karpfengasse
  • 1965: Schüsse im 3/4 Takt
  • 1966: Pfeifen, Betten, Turteltauben (Dymky)
  • 1967: Die Rückkehr des verlorenen Sohnes (Navrat ztraceneho syna)
  • 1968: Die Giraffe im Fenster (Zirafa v okne)
  • 1970: Drei schwache Stunden (Luk královny Dorotky)
  • 1970: Ich habe Einstein umgebracht (Zabil jsem Einsteina, panove)
  • 1972: Ein Chirurg erinnert sich (Fernsehserie)
  • 1972: Der Tod des schwarzen Königs (Smrt cerného krále)
  • 1972: Fräulein Golem (Slecna Golem)
  • 1974: Mordversuch (Pokus o vrazdu)
  • 1974: Eine Nacht auf Karlstein (Noc na Karlstejne)
  • 1974: Zurück ins Leben (Jelbeszéd)
  • 1975: Passen wir zusammen, Liebling? (Hodíme se k sobe, milácku...?)
  • 1976: Im Staub der Sterne
  • 1978: Der Mann mit der Adlerhenne (Muz s orlem a slepicí)
  • 1978: Die Schöne und das Ungeheuer (Panna a netvor)
  • 1979: Unter dem Dachsfelsen (Pod Jezevci skalou)
  • 1979: Die Märchenbraut (Arabela, Fernsehserie, 12 Folgen)
  • 1980: Aber Doktor (Fernsehfilm)
  • 1980: Flucht nach Hause (Úteky domu)
  • 1981: Auf der Spur des Wilderers (Na pytlacke stezce)
  • 1984: Das angolanische Tagebuch (Angolský deník, Fernsehfilm)
  • 1985: Skalpell, bitte (Skalpel, prosím)
  • 1985: Stille Freude (Tichá radost)
  • 1986: Mich überfiel die Nacht (Zastihla me noc)
  • 1986: Galoschen des Glücks (Galoše šťastia)
  • 1987: Der Narr und die Königin (Sasek a kralovna)
  • 1989: Neuralgische Punkte (Citlivá místa)
  • 1993: Die Rückkehr der Märchenbraut (Arabela se vrací, Fernsehserie, 18 Folgen)
  • 1995: Die verzauberte Anicka (Anicka s lískovymi orísky, Fernsehfilm)
  • 2000: Početí mého mladšího bratra
  • 2006: Kráska v nesnázích

Literatur

  • Miloš Forman, Rückblende. Erinnerungen, Hamburg 1994
  • Frank-Burkhard Habel, Volker Wachter: Das große Lexikon der DDR-Stars. Die Schauspieler aus Film und Fernsehen. Erweiterte Neuausgabe. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2002, ISBN 3-89602-391-8.
  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 1: A – C. Erik Aaes – Jack Carson. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 542 f.
Commons: Jana Brejchová – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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