Wahrnehmungstäuschung

Eine Wahrnehmungs- oder Sinnestäuschung liegt vor, wenn die subjektive Wahrnehmung (Perzept) von einer physikalisch erklärbaren und reproduzierbaren Messung abweicht. Ein Beispiel ist die Mondtäuschung, die den Mond nahe dem Horizont größer erscheinen lässt als im Zenit.

Ein über Eck gehängter Spiegel erzeugt eine mehrfache Täuschung. Der wenige Meter lange Raum scheint nach hinten nicht zu enden, und der Fotograf ist vielfach im Bild zu sehen. Zudem ist nicht klar, ob das obige Bild in diesem Moment von dem dargestellten Mann mit dem Smartphone fotografiert wurde, was zutrifft.[1]

Die Abgrenzung zwischen Täuschung und Realität fällt schwer. Unsere Augen nehmen zweidimensionale Bilder der Umwelt wahr, dennoch haben wir das Gefühl, dreidimensional zu sehen. Farbeindrücke erhalten wir nur von einem kleinen Ausschnitt des elektromagnetischen Lichtspektrums. Schattierungen im Infraroten oder UV-Bereich bleiben uns verschlossen.

Wahrnehmungstäuschungen betreffen alle Wahrnehmungssinne wie hören, sehen oder schmecken.

Arten von Wahrnehmungstäuschungen

Man kann Wahrnehmungstäuschungen nach der Natur der Wahrnehmung einteilen. Bekannt sind folgende Arten von Täuschungen:

Manche Täuschungen fallen bei einer derartigen Einteilung in mehr als eine Kategorie. Beispielsweise handelt es sich beim McGurk-Effekt um eine opto-akustische Täuschung.

In der Philosophie beschäftigen sich die Phänomenologie und die Erkenntnistheorie mit Wahrnehmungstäuschungen.

Siehe auch

Literatur

  • Rainer Wolf: Sinnestäuschung und „New-Age“-Esoterik. In: Skeptiker 4, 1993, S. 88
  • Rainer Wolf: Der biologische Sinn der Sinnestäuschung. In: Biologie in unserer Zeit. 17, 1987, S. 33
  • Alfred Maelicke (Hrsg.): Vom Reiz der Sinne. VCH, Weinheim 1990, ISBN 3-527-28058-8

Einzelnachweise

  1. Der Effekt, dass man den Fotograf nicht einem Blick- bzw. Standpunkt zuordnen kann, kommt allerdings von einer Art verschachtelter Täuschung: Das Originalfoto (Quellbild) ist etwas größer und zeigt noch einen Teil der Vorderseite des Kamera-Smartphones als Spiegelung. Dieser Teil wurde im obigen Bild weggeschnitten.
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