Satz von Cochran

In d​er Statistik w​ird der Satz v​on Cochran i​n der Varianzanalyse verwendet. Der Satz g​eht auf d​en schottischen Mathematiker William Gemmell Cochran zurück.

Man nimmt an seien stochastisch unabhängige standardnormalverteilte Zufallsvariablen, und es gilt

wobei jedes die Summe der Quadrate von Linearkombinationen der s darstellt. Ferner nimmt man an, dass

wobei der Rang von ist. Der Satz von Cochran besagt, dass die unabhängig sind mit einer Chi-Quadrat-Verteilung mit Freiheitsgraden.

Der Satz v​on Cochran i​st die Umkehrung d​es Satzes v​on Fisher.

Beispiel

Falls unabhängige normalverteilte Zufallsvariablen mit Erwartungswert und Standardabweichung sind, dann gilt

ist standardnormalverteilt für jedes .

Jetzt k​ann man folgendes schreiben

Damit man diese Identität erkennt, muss man auf beiden Seiten mit multiplizieren und beachten, dass gilt

und erweitert, u​m zu zeigen

Der dritte Term i​st null, w​eil der Faktor

ist, und der zweite Term besteht nur aus identischen Termen, die zusammengefügt wurden.

Kombiniert man die obigen Ergebnisse und teilt anschließend durch , dann erhält man:

Jetzt ist der Rang von gerade gleich 1 (es ist das Quadrat von nur einer Linearkombination der standardnormalverteilten Zufallsvariablen). Der Rang von ist gleich , und daher sind die Bedingungen des Satzes von Cochran erfüllt.

Der Satz von Cochran besagt dann, dass und unabhängig sind, mit einer Chi-Quadrat-Verteilung mit und Freiheitsgrad.

Dies zeigt, d​ass der Mittelwert u​nd die Varianz unabhängig sind; Ferner gilt

Um die unbekannte Varianz der Grundgesamtheit zu schätzen, wird ein häufig verwendeter Schätzer benutzt

Der Satz v​on Cochran zeigt, dass

was zeigt, dass der Erwartungswert von gleich ist.

Beide Verteilungen sind proportional zur wahren aber unbekannten Varianz Daher ist ihr Verhältnis unabhängig von , und weil sie unabhängig sind, erhält man

,

wobei die F-Verteilung mit und Freiheitsgraden darstellt (siehe auch Studentsche t-Verteilung).

Literatur

  • Cochran, W. G.: The distribution of quadratic forms in a normal system, with applications to the analysis of covariance. Mathematical Proceedings of the Cambridge Philosophical Society 30 (2): 178–191, 1934.
  • Bapat, R. B.: Linear Algebra and Linear Models. Zweite Auflage (1990). Springer. ISBN 978-0-387-98871-9
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