Santissima Trinidad

Das spanische Linienschiff Santissima Trinidad (auch: Santísima Trinidad; deutsch: „Allerheiligste Dreifaltigkeit“) wurde 1769 in Havanna auf Kuba gebaut und sank 1805 nach der Schlacht von Trafalgar. Sie war der Stolz der spanischen Marine und zum Zeitpunkt ihres Stapellaufs das größte Kriegsschiff der Welt. Sie war das siebte spanische Schiff mit diesem Namen.

Santissima Trinidad
Schiffsdaten
Flagge Spanien Spanien
Schiffstyp Linienschiff
Klasse Einzelschiff
Bauwerft Astillero Real, Havanna
Kiellegung 1765
Stapellauf 3. März 1769
Verbleib Am 22. Oktober 1805 gesunken
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
61,3 m (Lüa)
Breite 16,16 m
Tiefgang max. 8,08 m
Verdrängung 4.902 t
 
Besatzung 1.115 Mann
Takelung und Rigg
Takelung Fregatt-Takelung
Anzahl Masten 3
Bewaffnung

116 Kanonen

  • 30 × 36-Pfünder-Kanonen
  • 32 × 24-Pfünder-Kanonen
  • 32 × 12-Pfünder-Kanonen
  • 22 × 8-Pfünder-Kanonen

Geschichte

Konstruiert vom englischen Schiffbauer Matthew Mullan und gebaut auf der Staatswerft Astillero Real in Havanna, lief die Santissima Trinidad am 3. März 1769 vom Stapel. 1770 wurde sie nach Ferrol in Nordspanien überführt.

Am 14. Februar 1797 zog sie als Flaggschiff des spanischen Admirals José de Córdoba in die Seeschlacht bei Kap St. Vincent und wurde von den Briten schwer beschädigt.

Schlacht von Trafalgar

Im Jahr 1805 fuhr die Santissima Trinidad mit ca. 1.500 Mann Besatzung in die Schlacht von Trafalgar. Sie traf auf Nelsons Flaggschiff, die HMS Victory, und beschädigte diese zuerst schwer. Dann wurde sie aber mit dem französischen Flaggschiff, der Bucentaure, von der Victory, der HMS Temeraire und der HMS Neptune eingekesselt. Nach hartem Kampf wurde die Santissima Trinidad schwer beschädigt von den Briten erobert. 400 ihrer Seeleute starben dabei, 300 wurden vermisst. Die übrigen 700 Besatzungsmitglieder, darunter 300 verwundete, gerieten in Gefangenschaft.

Die Gefallenen erhielten eine Seebestattung: Die Offiziere wurden in die spanische Flagge gewickelt und, mit einer Kugel beschwert, versenkt. Die einfachen Seeleute sollten eigentlich in Segeltuch gewickelt und ebenfalls mit einer Kugel beschwert werden – da aber die meisten Kugeln verschossen waren, warf man die Leichname einfach über Bord.

Untergang

Die Sieger halfen dabei, die Verletzten aus dem Lazarett zu retten, das sich ganz unten im Rumpf befand, da bereits Wasser eindrang. Spanier und Briten bedienten die Pumpen gemeinsam, letztere, weil sie die Santissima Trinidad als Prise nach Gibraltar schleppen wollten.

Der Abschleppversuch durch die Prince gelang wegen eines Sturmes jedoch nicht. Das Schiff wurde aufgegeben, die Besatzung sollte auf vier britische Schiffe evakuiert werden, aber die Santissima Trinidad sank am 22. Oktober 1805, einen Tag nach der Schlacht, mit 150 Verwundeten an Bord.

Technische Beschreibung

Die Santissima Trinidad war als Batterieschiff mit durchgehenden Geschützdecks konzipiert und hatte eine Länge von 61,3 Metern, eine Breite von 16,16 Meter und einen Tiefgang von 8,08 Metern bei einer Verdrängung von 4902 Tonnen. Sie war ein Rahsegler mit drei Masten (Besanmast, Hauptmast und Fockmast) und verfügte über eine Besatzungsstärke von 1115 Mann. Die Bewaffnung bestand bei Indienststellung aus 116 Kanonen, die sich aber im Laufe ihrer Dienstzeit mehrmals veränderte.

Unterdeck Mitteldeck Oberdeck Vordeck Achterdeck Kanonen
(Geschossgewicht)
1769 30 × 36-Pfünder 32 × 24-Pfünder 32 × 12-Pfünder 22 × 8-Pfünder 116 Kanonen
(553 kg)
1796 32 × 36-Pfünder 34 × 24-Pfünder 36 × 12-Pfünder 18 × 8-Pfünder
10 × 24-Pfünder-Obusier
4 × 4-Pfünder-Pederoso
120 Kanonen
(643 kg)
1805 32 × 36-Pfünder 34 × 24-Pfünder 36 × 12-Pfünder 18 × 8-Pfünder
16 × 24-Pfünder-Obusier
4 × 4-Pfünder-Pederoso
120 Kanonen
(675 kg)
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