Santa Cristina (Valle-di-Campoloro)
römisch-katholische Kirche in der Kommune Valle-di-Campoloro bei Cervione im Norden der französischen Insel Korsika. Wegen ihrer verhältnismäßig kleiner Maße wird sie häufig irrtümlich als Kapelle bezeichnet.
Santa Cristina ist eine kleineSanta Cristina
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Konfession: | römisch-katholisch |
Patrozinium: | Heilige Christina von Bolsena |
Rang: | Kirche |
Orden: | Franziskaner |
Pfarrgemeinde: | Valle-di-Campoloro |
Geschichte
Die Kirche wurde sie in vorromanischer Zeit im 9. Jahrhundert gebaut. Im 12. Jahrhundert wurde sie zum Teil abgerissen, im 15. Jahrhundert von benediktinischen Mönchen von der Insel Montecristo wiederaufgebaut. Die Kirche zeichnet sich durch ihre Zwillingsapsiden sowie durch ihre Fresken aus dem Jahr 1473 aus. Sie ist als monument historique klassifiziert. Zwischen 2007 und 2010 wurde sie umfangreich restauriert.[1]
Inneres
In der Kirche befinden sich farbkräftige Fresken mit religiösen Motiven. Unter ihnen ragt die Darstellung des Christus Pantokrator (deutsch „Christus, der Weltenherrscher“) heraus, der eine Schrift mit dem Text Ego Sum Lux Mundi Et Via Veritas (deutsch „Ich bin das Licht der Welt, der Weg und die Wahrheit“) in den Händen hält. Zu sehen ist auch der gekreuzigte Jesus vor den Mauern von Jerusalem im Beisein der Jungfrau Maria, dem Heiligen Johannes und Maria Magdalena. Weiterhin sind ein Verkündigungsengel, der Apostel Bartolomäus, Erzengel Gabriel und Erzengel Michael, die Heilige Margareta von Antiochia, der Heilige Bernhardin von Siena, der Heilige Sebastian, der Heilige Antonius, Johannes der Täufer, der Heilige Hippolyt sowie der Heilige Christophorus, der das Jesuskind in einem fischreichen Gewässer trägt, abgebildet. Daneben ist die Heilige Christina von Bolsena abgebildet. Ihr und Hippolyt ist die Kirche geweiht.
Literarische Rezeption
Die Kirche verdankt ihre Berühmtheit dem französischen Schriftsteller Prosper Mérimée, der auch das Amt des obersten französischen Denkmalschützers („Inspecteur des monuments historiques de France“) innehatte. Er besuchte sie auf seiner Korsikareise, über die er das Buch Notes d'un Voyage en Corse schrieb, welches 1840 erschien.
Einzelnachweise
- Francescu Tragulinu: valle di campoloro: la Chapelle Sainte-Christine. In: valle-di-campoloro-chapelle-sainte-christine.over-blog.com. 5. April 2016, abgerufen am 28. September 2016 (französisch).
Literatur
- Prosper Mérimée: Notes d’un voyage en Corse. 1840, S. 154–161 (französisch, Digitalisat auf Gallica).
- Korsika, Michelin, 2008 (Vorschau) in der Google-Buchsuche
- Korsika Reiseführer, Michael Müller Verlag, 2015 (Eingeschränkte Vorschau) in der Google-Buchsuche
Weblinks
- Geneviève Moracchini: La chapelle Sainte-Christine de Valle-di-Campoloro (Corse) et ses fresques – Persée. In: persee.fr. Abgerufen am 20. September 2016 (französisch).
- Zeitungsverlag Waiblingen, Germany: Frankreich: Historischer Schauplatz – Zeitungsverlag Waiblingen. In: zvw.de. Abgerufen am 20. September 2016.
- Visages de Santa Cristina di Valle di Campuloru. In: elizabethpardon.hautetfort.com. 20. Oktober 2013, abgerufen am 28. September 2016 (französisch).