Sankt Georgen im Lavanttal
Sankt Georgen im Lavanttal (amtlich St. Georgen im Lavanttal) ist eine Gemeinde mit 1939 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) im Bezirk Wolfsberg in Kärnten, Österreich.
St. Georgen im Lavanttal | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Kärnten | |
Politischer Bezirk: | Wolfsberg | |
Kfz-Kennzeichen: | WO | |
Fläche: | 72,38 km² | |
Koordinaten: | 46° 43′ N, 14° 55′ O | |
Höhe: | 446 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.939 (1. Jän. 2021) | |
Bevölkerungsdichte: | 27 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 9423 | |
Vorwahlen: | 0 43 57 | |
Gemeindekennziffer: | 2 09 14 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Dorfplatz 10 9423 St. Georgen im Lavanttal | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Karl Markut (TS) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021) (19 Mitglieder) |
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Lage von St. Georgen im Lavanttal im Bezirk Wolfsberg | ||
Blick von Steinberg-Oberhaus auf die Burgruine Stein und das untere Lavanttal | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geographie
Die Gemeinde liegt im unteren Lavanttal und erstreckt sich vom Lavantfluss auf die Hänge der Koralpe. Der Hauptort St. Georgen liegt 17 Kilometer südlich der Bezirkshauptstadt Wolfsberg.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde ist in sieben Katastralgemeinden (Andersdorf, Gundisch, Krakaberg, Herzogberg, Raggane, St. Georgen-Hartneidstein, Steinberg) gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 21 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2021[1]):
- Allersdorf (119)
- Andersdorf (105)
- Fransdorf (57)
- Götzendorf (16)
- Gundisch-Mitte (28)
- Gundisch-Nord (32)
- Gundisch-Süd (12)
- Herzogberg (57)
- Hofwiesen (166)
- Krakaberg (15)
- Matschenbloch (98)
- Niederhof (53)
- Oberrainz (46)
- Pfaffendorf (76)
- Pontnig (58)
- Raggane (41)
- St. Georgen im Lavanttal (689)
- Steinberg-Hart (70)
- Steinberg-Oberhaus (42)
- Unterpichling (47)
- Unterrainz (112)
Nachbargemeinden
Sankt Andrä | Frantschach-Sankt Gertraud | Bad Schwanberg (DL) |
Wies (DL) | ||
Sankt Paul | Lavamünd | Eibiswald (DL) |
Geschichte
Der antike Steinbruch Spitzelofen am oberen Steinberg weist auf römische Besiedlung hin, er war Teil eines römischen Gutshofs bei der heutigen Ortschaft Allersdorf.
Die Burg Stein östlich des heutigen St. Georgen, erstmals 1214 urkundlich erwähnt, wurde vermutlich von Salzburger Gefolgsleuten errichtet und bildete das Verwaltungszentrum des heutigen Gemeindegebiets. Sie besaß im 13. Jahrhundert, als sie sich im Besitz der Herren von Pettau befand, einen Burgfried (Niedergerichtsbezirk). Die bereits 1184 erstmals genannte und für den Ort und die heutige Gemeinde namensgebende Kirche St. Georg unter Stein bzw. am Steinberg war wohl zunächst eine Eigenkirche der Burgherren, wurde aber 1245 dem nahegelegenen Stift St. Paul angeschlossen und ist seit 1246 Pfarrkirche.
1864 wurde aus den Gemeinden Steinberg, Herzogberg und Paierdorf die Gemeinde St. Georgen im Lavanttal gegründet. Bei der Kärntner Gemeindestrukturreform erfolgte zum 1. Jänner 1973 die Eingemeindung nach Sankt Paul im Lavanttal. Eine Vereinsgemeinschaft St. Georgen wurde gegründet, um kulturell eigenständig zu bleiben. 1990 kam es durch eine Volksbefragung zur Wiedererlangung der Selbstständigkeit, neuer Bürgermeister wurde Karl Markut.
Bevölkerungsentwicklung
Die Abnahme der Einwohnerzahl seit 2001 erfolgt vor allem wegen einer negativen Wanderungsbilanz.[2]
Windpark
Am 15. Juli 2021 wurde Spatenstich gefeiert für den ersten Windpark Kärntens (2 erste Windräder drehen bereits am Plöckenpass). Hoch über dem Lavanttal werden 8 Windkraftwerke mit einer Gesamthöhe von 150 m bis zur Rotorspitze mit einer Gesamtinvestition von 42 Millionen Euro entstehen: 6 auf der Steinberger Alpe (Gemeinde St. Georgen bis Juni 2022) und 2 auf der Soboth (Gemeindegebiet Lavamünd bis Oktober 2022 auf 1400 m Höhe) Es werden bereits die ersten Fundamente betoniert.[3][4]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche St. Georgen im Lavanttal
- Filialkirche Heiliges Kreuz in Andersdorf
- Burg Stein in Steindorf-Oberhaus (privat, Besichtigung möglich)
- Römischer Steinbruch Spitzelofen
Bevölkerung
Zum Zeitpunkt der Volkszählung 2001 hatte Sankt Georgen 2.187 Einwohner, davon waren 98,4 % österreichische Staatsbürger. 96,9 % der Bevölkerung bekannten sich zur römisch-katholischen und 0,9 % zur evangelischen Kirche, 1,3 % waren ohne religiöses Bekenntnis.[5]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.
Bürgermeister
Direkt gewählter Bürgermeister ist Karl Markut (Team Stronach, davor SPÖ).
Wappen
Im Wappen von Sankt Georgen steht die im Zinnenschnitt geteilte untere Hälfte in Silber für die Burg Stein als historisches lokales Herrschaftszentrum, der von einer Lanze durchbohrte Drache ist das Attribut des Pfarr- und Gemeindepatrons St. Georg. Die in der oberen Schildhälfte nach außen wachsenden Äste mit einem Apfel und einer Birne stehen für die Bedeutung des Obstbaus und der Mostherstellung im Gemeindegebiet.
Die amtliche Blasonierung des Wappens lautet: Ein von Rot und Silber erhöht im Zinnenschnitt geteilter Schild, pfahlweise belegt mit einer abgeledigten, farbverwechselten Lanze, aus deren Schaft am Schnitt silbern auswärts zwei bogenförmige, belaubte Zweige, der vordere mit einem Apfel, der hintere mit einer Birne in das obere Feld wachsen, und die im unteren Feld einen grünen Drachen mit roter Flammenzunge und roten Waffen durchbohrt.[8]
Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 6. Juli 1993 verliehen. Die Fahne ist Rot-Grün mit eingearbeitetem Wappen.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Friedrich Orter (* 1949), Journalist und Autor
- Maria-Luise Mathiaschitz (* 1957), Politikerin (SPÖ) und Ärztin
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
- Armin Geißler (* 1965), Politiker (SPÖ)
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
- Ein Blick auf die Gemeinde St. Georgen im Lavanttal, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 2. April 2020.
- Spatenstich für ersten Windpark orf.at, 15. Juli 2021, abgerufen am 16. Juli 2021.
- Spatenstich des ersten Windparks in Kärnten igwindkraft.at, 15. Juli 2021, abgerufen am 16. Juli 2021.
- Statistik Austria, Volkszählung, Demografische Daten. 15. Mai 2001, abgerufen am 3. März 2019.
- Amt der Kärntner Landesregierung (Memento des Originals vom 25. Mai 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Gemeinderatswahl 2021. Land Kärnten, abgerufen am 7. November 2021.
- zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 244