Sandra Milo
Sandra Milo (* 11. März 1933 in Tunis;[1] gebürtig Elena Liliana Greco) ist eine italienische Schauspielerin.
Leben
Milo, die Cousine von Yves Montand, studierte an der Universität Mailand und arbeitete zugleich als Fotomodell sowie als Aktmodell. Nach der Entdeckung durch einen Filmproduzenten machte sie als erotischer Kurvenstar eine Karriere in italienischen und französischen Produktionen.
Sie wurde besetzt als Gangsterbraut, leichtes Mädchen oder auch Schönheit aus der High Society. Besonders bekannt wurde sie durch ihre Rolle als Carla, der Freundin des Hauptdarstellers Marcello Mastroianni in Federico Fellinis Achteinhalb (1963), für welchen sie den nach ihrer ersten Ehe gefallenen Beschluss aufgab, dem Filmgeschäft den Rücken zu kehren. Für diesen Film sowie für ihre Darstellung in Fellinis Julia und die Geister (1965) wurde sie mit dem Nastro d’Argento ausgezeichnet, dem Preis der italienischen Filmjournalisten. 1968 heiratete sie in zweiter Ehe einen römischen Chirurgen und zog sich daraufhin bis 1979 aus der Filmwelt zurück. Später war sie unter anderem 1985 als Präsentatorin der Show Piccoli fans im Fernsehen zu sehen. Im neuen Jahrtausend war sie vor allem auf der Bühne zu sehen, so 2006/07 im Stück 8 Frauen.
Filmografie (Auswahl)
- 1955: Lo scapolo
- 1957: Arsène Lupin, der Millionendieb (Les aventures d'Arsène Lupin)
- 1957: Die Spionin von Gibraltar (La donna che venne dal mare)
- 1958: Und den Henker im Nacken (Vite perdute)
- 1958: Der Tag und die Nacht (Le miroir à deux faces)
- 1959: Herodes – Blut über Jerusalem (Erode il grande)
- 1959: Der Mörder kam um Mitternacht (Un témoin dans la ville)
- 1959: Der falsche General (Il generale Della Rovere)
- 1959: Die grüne Stute (La jument verte)
- 1960: Der Panther wird gehetzt (Classe tous risques)
- 1960: Adua und ihre Gefährtinnen (Adua e le compagne)
- 1961: Das Spukschloß in der Via Veneto (Fantasmi a Roma)
- 1961: Der furchtlose Rebell (Vanina Vanini)
- 1963: Verrückter Sommer (Frenesia dell’estate)
- 1963: Achteinhalb (8½)
- 1963: Vorsicht, meine Damen! (Méfiez-vous, mesdames!)
- 1963: Der Ehekandidat (La visita)
- 1964: Helle Stimmen (Le voci bianche)
- 1964: Ich war eine männliche Sexbombe (Un monsieur de compagnie)
- 1965: Julia und die Geister (Giulietta degli spiriti)
- 1966: Das gewisse Etwas der Frauen (Come imparai ad amare le donne)
- 1967: Bang Bang Kid (Bang bang Kid)
- 1968: Django, wo steht Dein Sarg? (T’ammazzo!… Raccomandati a Dio)
- 1979: Eine total verrückte Kompanie (Riavanti… Marsch!)
- 1984: Cinderella ’80 (Cenerentola ’80)
- 2008: Chi nasce tondo
- 2018: Ein geliebter Feind (Un nemico che ti vuole bene)
- 2018: Zu Hause ist es am schönsten (A casa tutti bene)
Auszeichnungen
- Capri, Hollywood
- 2010: Capri Legend Award
- Nastro D'Argento
- 1966 Beste Nebendarstellerin (Migliore Attrice Non Protagonista) in Giulietta degli spiriti
- 1965 Nominiert Beste Darstellerin (Migliore Attrice Protagonista) iWn La visita
- 1964 Beste Nebendarstellerin (Migliore Attrice Non Protagonista) in 8½
- 1961 Nominiert Beste Nebendarstellerin (Migliore Attrice Non Protagonista) in Adua e le compagne
- Internationales Filmfestival von Taormina
- 1966 : Goldene Orange
Literatur
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 5: L – N. Rudolf Lettinger – Lloyd Nolan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 461 f.
Weblinks
- Sandra Milo in der Internet Movie Database (englisch)
- Sandra Milo in der Deutschen Synchronkartei
Einzelnachweise
- Geburtsort laut IMDb. Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films gibt dagegen als Geburtsort Mailand an.