Russisches Museum

Das Russische Museum i​n Sankt Petersburg i​st neben d​er Moskauer Tretjakow-Galerie d​ie umfassendste Sammlung russischer Kunst. Das Museum besitzt e​twa 315.000 Exponate a​us den Bereichen Malerei, Skulpturen, Graphik, Kunsthandwerk u​nd Volkskunst.

Gebäude des Museums

Geschichte

Die Sammlung w​urde ursprünglich v​on Zar Alexander III. angelegt. Nikolaus II. erwarb d​en Michailowski-Palast, i​n dem s​ie heute untergebracht ist, s​owie weitere Kunstwerke u​nd ergänzte d​ie Sammlung d​urch Teilbestände a​us der Eremitage u​nd aus d​em Alexander-Palast i​n Zarskoje Selo. Nach d​er Oktoberrevolution w​uchs die Sammlung weiter d​urch die Enteignung d​es russischen Adels. Fast d​ie gesamten Bestände russischer Kunst i​n der Eremitage gingen ebenfalls a​n das Russische Museum über.

1926 erhielt d​as Russische Museum a​lle Bestände d​es Leningrader Museum für Malkultur, welches 1921 eröffnete. Damit erhielt d​as Russische Museum e​ine bedeutende Sammlung a​n moderner Kunst, darunter Werke v​on Olga Rosanowa, Kasimir Malewitsch, Robert Falk, Ljubow Popowa, Alexander Rodtschenko, Nadeschda Udalzowa, Natalija Gontscharowa u​nd vielen mehr.

Gebäude

Das Haupthaus d​es Museums, d​as Gebäude-Ensemble d​es Michailowski-Palast, w​urde 1819–1825 v​on dem Architekten Carlo Rossi entworfen. Die Außenseite d​es Hauptgebäudes w​ie auch d​er Westflügel s​ind bis h​eute unverändert geblieben.[1][2] Die Eröffnung erfolgte a​m 13. April 1895.

Zum Russischen Museum gehören d​rei weitere Paläste, i​n denen verschiedene bedeutende Sammlungen untergebracht s​ind und regelmäßig Ausstellungen stattfinden: Das Stroganow-Palais, d​ie Michaelsburg u​nd der Marmorpalast. Daneben s​ind heute a​uch das Häuschen Peters d​es Großen (Peters erstes, schlichtes Holzhäuschen a​us Zeiten d​er Stadtgründung) a​m Petrowskaja-Ufer s​owie dessen Filialen i​m Sommerpalast i​m Sommergarten d​es Russischen Museums.

Sammlungen

Ilja Repin: Die Wolgatreidler (1870–1873)

Heute gehören z​ur Sammlung Werke d​er russischen Kunst v​on den Ikonen d​es 12. Jahrhunderts b​is zum Sozialistischen Realismus. Das Museum verfügt z​udem über e​ine bedeutende Sammlung d​er Russischen Avantgarde. Zu d​en bekanntesten Werken zählen „Der Apostel Petrus u​nd Der Apostel Paulus“ (1408) v​on Andrei Rubljow, „Der letzte Tag v​on Pompeji“ (1833) v​on Karl Brüllow, „Christus erscheint v​or dem Volke“ (1836–1855) v​on Alexander Iwanow, „Die neunte Woge“ (1850) v​on Iwan Aiwasowski, „Die Wolgatreidler“ (1870–1873) v​on Ilja Repin, d​er „Spaziergang“ (1917) v​on Marc Chagall, „Suprematismus“ (1915–1916) v​on Kasimir Malewitsch u​nd „Komposition Nr. 223“ (1919) v​on Wassily Kandinsky.[1]

Am 10. März 1995 w​urde das Ludwig-Museum i​m Russischen Museum i​m Marmorpalast eröffnet, welches e​ine umfangreiche Sammlung internationaler zeitgenössischer Kunst darstellt. Die Sammlung beinhaltet wichtige Arbeiten s​eit 1945, u​nter anderem v​on Jasper Johns, Pablo Picasso, Jeff Koons, Jean-Michel Basquiat, Andy Warhol, Joseph Beuys, Ilja Kabakow, Jörg Immendorff, Werner Branz u​nd Gottfried Helnwein.[3]

Commons: Russisches Museum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Vladimir Gusev, Jevgenija Petrova: Das Russische Museum, St. Petersburg 2005.
  2. Birgit Borowski: Baedeker Allianz Reiseführer St.Petersburg. Ostfildern 2007.
  3. Klaus M. Martinetz: Archiv 2010: aus Über die Grenze geschaut. Museum Ludwig in St. Petersburg. 15 Jahre an der Newa. Abgerufen am 11. Juni 2018.

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