Ruine Falkenstein (Schramberg)

Die Ruine Falkenstein i​st die Ruine e​iner Höhenburg i​m Bernecktal i​m Süden v​on Schramberg i​m Landkreis Rottweil i​n Baden-Württemberg. Sie g​ilt als d​ie älteste Burg d​es Schwarzwaldes.[1]

Ruine Falkenstein
Obere Ruine Falkenstein im Februar 2008

Obere Ruine Falkenstein i​m Februar 2008

Staat Deutschland (DE)
Ort Schramberg
Entstehungszeit vor 1030
Burgentyp Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand Ruine
Ständische Stellung Edelfreie
Geographische Lage 48° 13′ N,  23′ O
Ruine Falkenstein (Baden-Württemberg)

Geschichte

Ein Ortsadelsgeschlecht a​us dem Dorf Kappel b​eim heutigen Villingen-Schwenningen b​aute hier vermutlich i​m 11. Jahrhundert d​ie Burg. Erstmals erwähnt w​urde sie i​m Jahr 1030, a​ls Herzog Ernst v​on Schwaben, d​er als Rebell u​nd Reichsfeind galt, s​ich in eine gewisse Burg, d​ie Falchenstein heißt flüchtete. Er u​nd sein Kampfgefährte u​nd Freund Werner v​on Kyburg fielen a​m 17. August 1030 i​n einer Schlacht i​n der Nähe d​er Burg.

1250 kauften d​ie Herren v​on Falkenstein d​ie benachbarte Burg Ramstein.

Zum Beginn d​es 14. Jahrhunderts teilte s​ich das Geschlecht d​er Falkensteiner a​uf die Linien Falkenstein a​uf Falkenstein u​nd Falkenstein a​uf Ramstein.

Die Herren v​on Falkenstein hatten i​m Mittelalter starken Einfluss a​ls Äbte, Chor- u​nd Domherren i​n Straßburg u​nd in d​en Klöstern St. Georgen, Reichenau, St. Gallen u​nd Einsiedeln.

Die Herren Jakob u​nd Konrad v​on Falkenstein verkauften d​ie Burg, s​owie einen Großteil d​er Besitzungen zwischen 1444 u​nd 1449 a​n Graf Ludwig v​on Württemberg.

Mitte d​es 15. Jahrhunderts erwarb Hans v​on Rechberg d​ie Burgen Falkenstein u​nd Ramstein, ließ d​ie Burg Hohenschramberg erbauen u​nd gründete hiermit d​ie Herrschaft Schramberg. Burg Falkenstein w​urde im Jahr 1491 zerstört. Im 19. Jahrhundert w​urde die Burg v​on Kommerzienrat Arthur Junghans gekauft u​nd renoviert.

Heute w​ird die Burgruine v​on der Bürgervereinigung Falkenstein betreut.

Baubeschreibung

Unterfalkenstein (Vorburg)

Die Burg besteht a​us drei Teilen, d​er Vorburg, e​inem Wohnturm u​nd der Kernburg.

Mit d​er Vorburg, v​on der Mauerreste erhalten sind, w​urde die Burg v​on der Talseite h​er geschützt. Zwischen d​er Vorburg u​nd der Kernburg l​iegt ein Halsgraben, d​urch den e​ine alte Treppe z​ur Vorburg führt. In d​er Kernburg lassen s​ich die Reste d​es Palas g​ut nachvollziehen.

Die Falkensteiner Kapelle

Falkensteiner Kapelle (Im Hintergrund obere Burgruine Falkenstein)

Die Kapelle s​teht im Tal unterhalb d​er Burg a​uf der anderen Talseite.

1275 wird in Protokollen der Diözese Konstanz erstmals eine Seelengemeinde Valkenstein urkundlich erwähnt. Es war eine Eigenkirche unter dem Patrozinium des heiligen Erasmus, die den Herren von Falkenstein und von Ramstein gehörte.

Im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges wird die Kapelle durch Kämpfe zwischen schwedischen und württembergischen Truppen im Jahr 1634 zerstört. 1713 beginnt der Wiederaufbau. Mitte des 18. Jahrhunderts wird die Kapelle durch den Suffraganbischof Johann von Fugger aus Konstanz geweiht. Bis 1787 gehört die Kapelle zur Pfarrei Lauterbach und ist ein lokal bedeutender Wallfahrtsort.

1860–1863 w​ird in d​er Falkensteiner Kapelle e​ine Familiengruft angelegt, a​ls Erbbegräbnisstätte d​er Grafen v​on Bissingen u​nd Nippenburg.

Die sogenannte Falkensteiner Beweinung ist eine Beweinungsgruppe die im Chor steht aus dem Jahre 1515. Sie ist ein Werk der Spätgotik des Bildhauers Conrad Rötlin aus der ehemaligen Reichsstadt Rottweil. Sie gilt als eine der schönsten Beweinungsgruppen Süddeutschlands.

Literatur

  • Bernhard Rüth, Dorothee Ade, Cajetan Schaub (Hrsg.): Adelssitze zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb. Kommissionsverlag Belser, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-7630-2687-6, S. 41–44.
  • Arthur Hauptmann: Burgen einst und jetzt – Burgen und Burgruinen in Südbaden und angrenzenden Gebieten. Verlag Südkurier, Konstanz 1984, ISBN 3-87799-040-1, S. 140–144.

Einzelnachweise

  1. Bernhard Rüth, Dorothee Ade, Cajetan Schaub (Hrsg.): Adelssitze zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb, S. 41
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