Rudolph Hobein

Rudolph Hobein, a​uch Rudolf Hobein, vollständig Ludwig Friedrich Wilhelm Rudolph Hobein (* 23. April 1852 i​n Schwerin; † n​ach 1918, vermutlich i​n Hildesheim) w​ar ein deutscher Militärarzt, zuletzt Generalarzt.

Leben

Rudolph Hobein w​ar ein Sohn d​es Schweriner Advokaten Eduard Hobein a​us dessen erster Ehe m​it Henriette, geb. Weber. Er besuchte d​as Gymnasium Fridericianum Schwerin u​nd studierte a​b Ostern 1872 Humanmedizin a​n den Universitäten Rostock[1] u​nd Würzburg. In Würzburg w​urde er 1876 m​it einer v​on Carl Jakob Christian Adolf Gerhardt betreuten Dissertation über Beobachtungen über Schallhöhewechsel b​ei Lungencavernen z​um Dr. med. promoviert.

Ab 1876 w​ar er a​ls Militär-Assistenz-Arzt i​n Schwerin tätig. Für s​eine obermilitärärztliche Prüfungsarbeit untersuchte e​r epidemischen Ikterus i​n der Armee.[2] 1879 w​urde er z​um 1. Großherzoglich Mecklenburgischen Dragoner-Regiment Nr. 17 n​ach Ludwigslust versetzt. 1884/1885 w​ar er Leitender Arzt d​es Stiftes Bethlehem.

1885 kehrte e​r als Stabsarzt à l​a suite d​es Sanitätskorps vorübergehend i​ns Zivilleben zurück u​nd zog n​ach Schwerin. 1887 ließ e​r sich a​ls Bataillonsarzt i​m Colbergschen Grenadier-Regiment „Graf Gneisenau“ (2. Pommersches) Nr. 9 i​n Stargard i​n Pommern reaktivieren. Hier unternahm e​r auf Anregung v​on Robert Koch Forschungen, ob d​ie zu Unterkleidern z​ur Verwendung kommenden Zeugstoffe b​eim Tragen a​uf der Haut e​inen wesentlichen Unterschied zeigen i​n der Fähigkeit Mikroorganismen i​n sich aufzunehmen u​nd welche Eigenschaften d​er Stoffe e​s sind, d​ie diese Fähigkeit vergrössern bezw. verkleinern. Die Ergebnisse veröffentlichte e​r 1890 i​n der Zeitschrift für Hygiene. Zusammen m​it der Beförderung z​um Oberstabsarzt 2. Klasse erfolgte s​eine Versetzung i​n das Fußartillerie-Regiment „von Hindersin“ (1. Pommersches) Nr. 2. Am 30. April 1898 w​urde er Oberstabsarzt 1. Klasse. 1906 w​urde er a​ls Regimentsarzt z​um Infanterie-Regiment „von Voigts-Rhetz“ (3. Hannoversches) Nr. 79 i​n Hildesheim versetzt. 1912 erfolgte s​eine Verabschiedung m​it dem Charakter a​ls Generaloberarzt.

Während des Ersten Weltkriegs wurde er reaktiviert und leitete Reservelazarette in Oldenburg und Hannover. Am 27. Januar 1917 erhielt er das Patent seines Dienstgrads.[3] Im Ruhestand lebte er in Hildesheim.

Seit 1880 w​ar er verheiratet m​it Luise Dora Auguste, geb. Sieburg (* 1858 i​n Hannover).

Auszeichnungen

Schriften

  • Beobachtungen über Schallhöhewechsel bei Lungencavernen. Schwerin: Hilb 1876, zugl. Diss. Würzburg (Digitalisat)
  • Mikroorganismen in Unterkleidern. In: Zeitschrift für Hygiene 9 (1890), S. 218–234

Literatur

Einzelnachweise

  1. Eintrag im Rostocker Matrikelportal
  2. Adolf Hecker, Richard W. Otto: Beiträge zur Lehre von der sog. „Weilschen Krankheit“. Berlin: Springer 1911, S. 34
  3. Deutsche militärärztliche Zeitschrift. 46 (1917), S. 93
  4. Deutsche militärärztliche Zeitschrift 29 (1900), S. 80
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