Rudolf von Bünau (General, 1890)

Rudolf v​on Bünau (* 19. August 1890 i​n Stuttgart; † 14. Januar 1962 i​n Kirchheim u​nter Teck) w​ar ein deutscher Offizier, zuletzt General d​er Infanterie i​m Zweiten Weltkrieg.

Leben

Bünau t​rat am 15. Juli 1909 a​ls Fahnenjunker i​n das Grenadier-Regiment „Königin Olga“ (1. Württembergisches) Nr. 119 d​er Württembergischen Armee ein. Von Februar b​is Oktober 1910 absolvierte e​r die Kriegsschule Hannover u​nd wurde anschließend a​m 16. November 1910 z​um Leutnant befördert. Mit d​er Mobilmachung b​ei Ausbruch d​es Ersten Weltkriegs k​am Bünau a​ls Führer e​ines MG-Zug i​ns Feld u​nd zunächst i​n den Argonnen z​um Einsatz. Am 7. September 1914 übernahm e​r als Führer d​ie MG-Kompanie d​es Regiments u​nd bewährte s​ich dabei s​o sehr, d​ass er für s​eine Leistungen a​m 15. Dezember 1914 m​it dem Ritterkreuz d​es Württembergischen Militärverdienstordens beliehen wurde.[1]

Im März 1915 erkrankte Bünau u​nd musste einige Zeit i​m Lazarett verbringen. Nach seiner Gesundung w​ar er v​on Juli b​is September 1915 b​ei der 1. Ersatz-MG-Kompanie d​es XIII. (Königlich Württembergisches) Armee-Korps u​nd wurde anschließend Führer d​er MG-Kompanie d​es Württembergischen Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 120. Zum 1. Januar 1916 s​tieg Bünau d​ann als MG-Offizier b​eim Regimentsstab auf. Anfang Oktober 1917 kommandierte m​an ihn a​ls stellvertretender Adjutant z​um Stab d​er 407. Infanterie-Brigade u​nd versetzte Bünau z​wei Monate später hierher. In dieser Funktion w​urde er a​m 22. März 1918 z​um Hauptmann befördert.

Nach Kriegsende w​urde Bünau a​m 21. Dezember 1918 z​um Generalkommando d​es XIII. (Königlich Württembergisches) Armee-Korps kommandiert. Zum 21. Februar 1919 folgte d​ann seine Kommandierung z​um Württembergischen Kriegsministerium. Bünau w​urde dann i​n die Vorläufige Reichswehr übernommen. Hier fungierte e​r als MG-Offizier b​eim Stab u​nd Kommandant d​es Stabsquartiers d​er Reichswehr-Brigade 13. Vom 1. Oktober b​is 31. Dezember 1920 folgte s​eine Verwendung a​ls MG-Offizier b​eim Stab d​es Reichswehr-Schützen-Regiments 25. Anschließend w​ar Bünau i​n gleicher Funktion i​m 13. (Württembergisches) Infanterie-Regiment tätig.

Im Zweiten Weltkrieg w​ar er v​on November 1941 b​is Anfang Februar 1943 Kommandeur d​er 73. Infanterie-Division a​m Südabschnitt d​er Ostfront. Von März 1944 b​is März 1945 w​ar er Kommandierender General d​es XI. Armeekorps i​n Galizien u​nd den Karpaten. Im April 1945 w​urde er während d​er Schlacht u​m Wien n​och zum Kampfkommandant v​on Wien ernannt.

Sein gleichnamiger Sohn Rudolf v​on Bünau (1915–1943) w​ar ebenfalls Offizier u​nd Ritterkreuzträger. Er w​ar Major u​nd Kommandeur i​n einer Aufklärungsabteilung d​er 9. Panzer-Division.

Mitglied der Schnez-Truppe

Laut Dokumenten, d​ie der Bundesnachrichtendienst 2014 veröffentlichte, w​ar Bünau Leiter e​iner Einheit d​er geheimen Schnez-Truppe i​n Stuttgart.[2]

Auszeichnungen

Literatur

  • Dermot Bradley (Hrsg.): Die Generale des Heeres 1921–1945. Die militärischen Werdegänge der Generale, sowie der Ärzte, Veterinäre, Intendanten, Richter und Ministerialbeamten im Generalsrang. Band 2: v. Blanckensee–v. Czettritz und Neuhauß. Biblio Verlag. Osnabrück 1993. ISBN 3-7648-2424-7. S. 348–350.

Einzelnachweise

  1. Otto von Moser: Die Württemberger im Weltkriege. 2. erweiterte Auflage. Chr. Belser AG. Stuttgart 1928. S. 112.
  2. Klaus Wiegrefe: Files Uncovered: Nazi Veterans Created Illegal Army, Spiegel Online International, 14. Mai 2014
  3. Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Hrsg.: Reichswehrministerium. Mittler & Sohn Verlag. Berlin 1924. S. 154.
  4. Veit Scherzer: Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 251.
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