Rudolf Strahm
Rudolf Hans Strahm (* 3. August 1943 in Lauperswil) ist ein Schweizer Ökonom und Politiker (SP). Er war von 1991 bis 2004 Nationalrat und von 2004 bis 2008 Preisüberwacher. Strahm hat zahlreiche Bücher zu wirtschaftspolitischen Themen publiziert.
Leben
Rudolf H. Strahm kam 1943 im Emmental als ältestes von fünf Geschwistern auf die Welt. Der Vater war Primarlehrer, die Mutter kümmerte sich um den Haushalt. Nach der obligatorischen Schulzeit machte Strahm eine Lehre als Chemielaborant. An der Ingenieurschule Burgdorf schloss er 1966 darauf folgend als diplomierter Chemiker ab. In dieser Funktion arbeitete er fünf Jahre in der Basler chemischen Industrie. Das anschliessende Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Bern schloss er mit Lizenziat ab.
Seine weiteren Tätigkeiten umfassten bis heute:
- Arbeit bei der Welthandelskonferenz UNCTAD in Genf, 1973/1974
- Lehrauftrag für Entwicklungsökonomie an der Universität Zürich, 1977/1978
- Verbandsleitung bei Erklärung von Bern, 1974–1978
- Zentralsekretär der SP Schweiz, 1978–1985
- Geschäftsführer und Zentralsekretär der Naturfreunde Schweiz, 1985–1992
- Gründer und Geschäftsführer der Koordinationsstelle Umwelt KSU der schweizerischen Umweltorganisationen 1992–1997
- Partner der Firma Strahm Beratungen GmbH seit 1997
- Präsident der Berti-Wicke-Stiftung seit 1997[1]
- Diverse Lehraufträge; aktuell
- Präsident des Schweizerischen Verbands für Weiterbildung (SVEB), seit 1. September 2008[2]
- Co-Präsident der Interessengemeinschaft Agrarstandort Schweiz (IGAS), 2008–2013[1]
- Kolumnist, Tages-Anzeiger/Der Bund
Heute lebt Strahm in Herrenschwanden. Er ist ledig und hat einen Sohn.
Politik
Strahm war von 1991 bis 2004 Nationalrat. In dieser Funktion war er Mitglied der Kommission für Wirtschaft und Abgaben (Präsident 1999–2001) und der Kommission für Wissenschaft, Bildung, Kultur. Weiter war Strahm Mitglied des Vorstandes der Sozialdemokratischen Fraktion der Bundesversammlung, Mitglied der Delegiertenversammlung der SP und Kopräsident der wirtschafts- und finanzpolitischen Kommission der SP. Von 1991 bis 2004 war Strahm ausserdem Präsident des Mieterverbands Deutschschweiz.
Von 2004 bis Oktober 2008 war Strahm schweizerischer Preisüberwacher.
Werke (Auswahl)
- Überentwicklung – Unterentwicklung. Werkbuch mit Schaubildern und Kommentaren über die wirtschaftlichen Mechanismen der Armut. Laetare, Stein 1975, ISBN 3-7839-0555-9.
- Warum sie so arm sind. Arbeitsbuch zur Entwicklung der Unterentwicklung in der Dritten Welt mit Schaubildern und Kommentaren. Peter Hammer Verlag, 1985, ISBN 3-87294-266-2.
- Wirtschaftsbuch Schweiz. Sauerländer, Aarau 1987, ISBN 3-7941-3501-6.
- Rudolf H. Strahm und Simonetta Sommaruga: Für eine moderne Schweiz. Ein praktischer Reformplan. Verlag Nagel & Kimche, 2005, ISBN 3-312-00356-3.
- Warum wir so reich sind. Wirtschaftsbuch Schweiz. Hep, Bern 2008, ISBN 978-3-03905-454-1.
- Rudolf H. Strahm, Peter Hablützel (Hrsg.): Kritik aus Liebe zur Schweiz. Kolumnen und Analysen zu Politik und Wirtschaft. Zytglogge, Oberhofen 2012, ISBN 978-3-7296-0853-5.
- Rudolf Hans Strahm: Die Akademisierungsfalle. Mit Berufsbiografien von Rahel Eckert-Stauber. Bern 2014, ISBN 978-3-0355-0017-2; Rezension Tagrid Yousef: Kopflastige Ausbildung.@spektrum.de
Auszeichnungen
- 2008: Nominiert für den SwissAward in der Kategorie Politik
- 2011: Ehrendoktor der Universität Bern
- 2012: Kolumnist des Jahres. Verliehen von der Zeitschrift Schweizer Journalist.
Weblinks
- Literatur von und über Rudolf Strahm im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Rudolf Strahm auf der Website der Bundesversammlung
- Politprofil von Rudolf Strahm (Abstimmungsverhalten im Nationalrat, 46. Legislatur, 1999–2003) (Memento vom 25. März 2014 im Webarchiv archive.today)
- Website von Rudolf Strahm
- Sendung «Schawinski». Roger Schawinski im Gespräch mit Rudolf Strahm. Video in: SRF 1 vom 24. März 2014 (Online, 28 Minuten)
- Martin Beglinger: Der Volkspädagoge. Porträt in: Das Magazin vom 22. August 2014
Einzelnachweise
- Strahm, Rudolf. In: histoirerurale.ch. Archiv für Agrargeschichte, abgerufen am 27. Mai 2021.
- (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: Delegiertenversammlung 2008) , Website des SVEB, abgerufen am 22. Juli 2011.