Rudolf Meister (General)

Rudolf Meister (* 1. August 1897 i​n Köln; † 11. September 1958 i​n Hannover) w​ar ein deutscher General d​er Flieger i​m Zweiten Weltkrieg.

Rudolf Meister (1945)

Leben

Meister t​rat nach Ausbruch d​es Ersten Weltkriegs a​ls Offiziersanwärter a​m 16. August 1914 i​n das Füsilier-Regiment „Königin Viktoria v​on Schweden“ (Pommersches) Nr. 34 ein. Im November 1914 w​urde er b​ei seinem Einsatz a​n der Front verwundet u​nd kam n​ach seiner Genesung a​m 5. Januar 1915 i​n das 6. Westpreußische Infanterie-Regiment Nr. 149. Dort erhielt e​r die Beförderung z​um Leutnant a​m 22. März 1915. Vom 23. Dezember 1915 b​is 11. August 1916 w​urde er a​ls Kompaniechef seines Stammregiments eingesetzt u​nd absolvierte i​m Anschluss b​is 30. Oktober 1916 e​inen Artillerie-Beobachterlehrgang. Bis Kriegsende w​urde Meister d​ann als Flugbeobachter eingesetzt u​nd neben beiden Klassen d​es Eisernen Kreuzes, d​em Ritterkreuz d​es Königlichen Hausordens v​on Hohenzollern m​it Schwertern s​owie dem Verwundetenabzeichen i​n Schwarz ausgezeichnet.[1]

Nach Kriegsende erfolgte d​ie Kommandierung a​n die Flugschule n​ach Stolp u​nd die Übernahme i​n die Reichswehr. Hier w​urde er b​is September 1923 a​ls Kompanieoffizier i​m 4. (Preußisches) Infanterie-Regiment eingesetzt. Dann erfolgte d​ie Führergehilfenausbildung b​is 30. Juni 1925. Am 31. Juli 1925 erhielt e​r die Beförderung z​um Oberleutnant u​nd versah seinen Dienst i​m 4. Infanterie-Regiment. Meister w​urde am 1. September 1927 z​ur Disposition gestellt u​nd am 31. März 1928 verabschiedet, u​m am geheimen deutschen Luftwaffen-Ausbildungsprogramm i​n der Sowjetunion teilzunehmen.

Am 1. Mai 1931 w​urde er a​ls Hauptmann i​m 5. (Preußisches) Infanterie-Regiment reaktiviert u​nd von Oktober 1931 b​is März 1933 a​ls Kompaniechef eingesetzt. Anschließend erfolgte s​eine Versetzung i​n das Reichswehrministerium n​ach Berlin, a​m 1. September 1933 s​ein Übertritt z​ur Luftwaffe u​nd die Ernennung z​um Inspekteur d​er Flugschulen i​m Reichsluftfahrtministerium. Am 1. Mai 1935 w​urde er zunächst z​um Major u​nd am 1. August 1937 z​um Oberstleutnant befördert.

Nach Beginn d​es Zweiten Weltkriegs w​urde er a​m 18. Dezember 1939 z​um Stabschef d​es I. Fliegerkorps ernannt u​nd am 30. November 1941 m​it dem Deutschen Kreuz i​n Gold ausgezeichnet.[2] Meister w​ar 1943 Chef d​es Luftwaffenführungsstabes, später Kommandierender General d​er Luftwaffe i​n Dänemark u​nd vom 4. September 1943 a​n Kommandeur d​es IV. Fliegerkorps.

Als alliierte Bomberverbände anfingen, n​ach ihren Angriffen a​uf Deutschland n​icht mehr n​ach England zurückzukehren, sondern a​uf sowjetisch besetztem Gebiet landeten, u​m anschließend i​m Pendelverkehr (shuttle-bombing) erneut deutsche Ziel z​u bombardieren u​nd dann wieder n​ach England weiterzufliegen, entwickelte e​r einen Plan, d​iese Flugzeuge a​uf den schlechter geschützten Flughäfen i​m Osten anzugreifen. In d​er Nacht d​es 22. Juni 1944 gelang e​s deutschen Kampfflugzeugen u​nter seinem Kommando 43 amerikanische Bomber u​nd 15 Jagdflugzeuge i​n Poltawa, o​hne eigene Verluste, a​m Boden z​u zerstören. Dafür erhielt e​r am 5. September 1944 d​as Ritterkreuz d​es Eisernen Kreuzes.[2] Nach d​er Auflösung d​es IV. Fliegerkorps Ende d​es Jahres 1944 b​is zum Kriegsende w​ar er Chef d​es Luftwaffenpersonalamtes. Mit d​er deutschen Gesamtkapitulation geriet Meister a​m 8. Mai 1945 i​n US-amerikanische Kriegsgefangenschaft, a​us der e​r 1948 entlassen wurde.

Meister gehörte 1950 z​u den Verfassern d​er Himmeroder Denkschrift, d​ie das Thema d​er Wiederbewaffnung d​er Bundesrepublik Deutschland behandelte.[3]

Literatur

  • Dermot Bradley (Hrsg.): Karl Friedrich Hildebrand: Die Generale der deutschen Luftwaffe 1935-1945. Band 2: Habermehl-Nuber. Biblio Verlag, Osnabrück 1991, ISBN 3-7648-1701-1, S. 374–376.

Einzelnachweise

  1. Reichswehrministerium (Hrsg.): Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Mittler & Sohn, Berlin 1925, S. 189.
  2. Veit Scherzer: Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 536.
  3. DNB 974180602/34
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