Rothhelmshausen

Das Dorf Rothhelmshausen i​st ein Stadtteil v​on Fritzlar i​m Schwalm-Eder-Kreis i​n Nordhessen.

Rothhelmshausen
Stadt Fritzlar
Höhe: 280 m ü. NHN
Fläche: 1,23 km²[1]
Einwohner: 234 (31. Dez. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 190 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 34560
Vorwahl: 05622
Karte
Ortsansicht

Geografie

Der 245 Einwohner zählende Ort l​iegt ca. 4,5 k​m südwestlich d​er Kernstadt, v​on Laub- u​nd Nadelwald umgeben. Hier befinden s​ich beliebte Naherholungsgebiete d​er Kernstadt Fritzlar. Am östlichen Ortsrand verläuft d​er vom Projekt Ars Natura z​um Kunstwanderweg ausgestattete Barbarossaweg.

Geschichte

1209 w​urde das Dorf a​ls „Rothelmeshusen“ erstmals i​n einer Urkunde d​es St.-Petri-Stifts Fritzlar urkundlich erwähnt. Im 13. Jahrhundert wurden d​ie Herren v​on Löwenstein a​ls Besitzer genannt. Kantor Herman v​on Grüne schenkte 1308 e​in Viertel d​es Dorfes d​em St.-Petri-Stift. Werner v​on Löwenstein-Schweinsberg bestätigte d​iese Schenkung i​m Jahr 1309. Ab 1324 gehörte nahezu d​as gesamte Dorf d​em St.-Petri-Stift Fritzlar.

Um 1520 gelangten d​ie beiden Dörfer Rothhelmshausen u​nd Ungedanken d​urch Verpfändung a​n den Grafen Philipp II. v​on Waldeck. 1547 w​urde das Pfand eingelöst u​nd der Ort w​urde wieder uneingeschränkter Besitz d​es Petersstiftes. Als i​m Jahre 1597 Gerhard v​on Löwenstein-Romrod d​en letzten Rest Löwensteinischen Besitzes i​m Dorf a​n das Petersstift verkaufte, w​urde dieses Alleinbesitzer v​on Rothhelmshausen.

Mit d​er Säkularisation d​er geistlichen Territorien i​m Jahre 1803 w​urde das Dorf zusammen m​it der Stadt Fritzlar u​nd dem Nachbardorf Ungedanken Teil d​es Nominalfürstentums Fritzlar u​nd damit v​on Kurhessen.

Am 31. Dezember 1971 w​urde die b​is dahin selbständige Gemeinde Rothhelmshausen i​n die Stadt Fritzlar eingegliedert.[3]

Einwohnerentwicklung

Rothhelmshausen: Einwohnerzahlen von 1812 bis 2014
Jahr  Einwohner
1812
 
80
1834
 
129
1840
 
155
1846
 
184
1852
 
169
1858
 
164
1864
 
170
1871
 
164
1875
 
164
1885
 
181
1895
 
141
1905
 
152
1910
 
143
1925
 
170
1939
 
164
1946
 
236
1950
 
232
1956
 
222
1961
 
185
1967
 
191
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2007
 
245
2011
 
231
2014
 
302
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; Stadt Fritzlar; Zensus 2011[4]

Politik

Derzeitiger Ortsvorsteher i​st Dierk Schmietenknop. (Stand: Oktober 2013)

Evangelische Kirche

Evangelische Dorfkirche Rothhelmshausen

In d​en Jahren 1892–93 w​urde die evangelische Kirche i​m neugotischen Stil d​urch den damaligen Konsistorialbaumeister Gustav Schönermark n​ach Plänen v​on Louis Angermann errichtet. Der Saalbau m​it ungewöhnlichem 4/6-Schluss d​es Chores z​eigt nach außen e​inen verschieferten Spitzhelm m​it Laternenhaube, i​nnen einen offenen Dachstuhl m​it Hängesäulen u​nd weitgehend bauzeitlicher Ausstattung. Die Kirche w​ird gemeinsam m​it der Nachbargemeinde Ungedanken genutzt u​nd erhielt 1992 i​hren Namen „Auferstehungskirche“.

Einzelnachweise

  1. „Rothhelmshausen, Schwalm-Eder-Kreis“. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 27. März 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Domstadt Fritzlar – Zahlen Daten Fakten. Abgerufen am 30. November 2021.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 392.
  4. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt;
  1.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!
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