Rosenberg (Rügland)
Rosenberg (umgangssprachlich: „Rōsnberch“[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Rügland im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Rosenberg Gemeinde Rügland | |
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Höhe: | 449 m ü. NHN |
Einwohner: | 58 (Jan. 2014)[1] |
Postleitzahl: | 91622 |
Vorwahl: | 09828 |
Geografie
Unmittelbar nördlich des Dorfes erhebt sich der Rosenberg (458 m ü. NHN). Die Staatsstraße 2255 führt nach Rügland (0,4 km südwestlich) bzw. nach Frickendorf (1,6 km nordöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Götteldorf (2 km östlich), eine weitere nach Neustetten (5,5 km westlich).[3]
Geschichte
Der Ortsname leitet sich von der Burg Rosenberg ab, deren Besitzer Eberhart von Rosenbergk 1398 erstmals namentlich erwähnt wurde. Beim Burgnamen handelt es sich um einen Fantasienamen, der nicht auf eine reale Gegebenheit verweist, wie es bis ins 13. Jahrhundert noch üblich war. Daraus kann geschlossen werden, dass die Burg wohl erst im 14. Jahrhundert erbaut wurde, als solche Fantasiebezeichnungen aufkamen. Der Ort selbst wurde 1442 als „Roßenberg“ erstmals namentlich erwähnt.[2]
Rosenberg war von Anfang an im Besitz der Herren von Vestenberg zu Rosenberg, bis diese Linie 1586 mit dem letzten Nachkommen Ritter Crafft von Vestenberg zu Rosenberg und Elpersdorf ausstarb. Zu diesem Zeitpunkt war die kleine Abschnittsburg bereits baufällig. Erhalten geblieben sind lediglich der Burgstall, einige Wälle und eine Eckturmruine aus Blasensandstein.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Rosenberg 13 Anwesen (1 Gut mit Wirtschafts- und Backgerechtigkeit, 2 Köblergüter, 10 Leerhäuser). Das Hochgericht übte das Rittergut Rügland der Herren von Crailsheim im begrenzten Umfang aus. Es hatte ggf. an das brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach auszuliefern. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft und die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Rittergut Rügland inne. Neben den Anwesen gab es herrschaftliche (Bauhof, Schafhaus) und kommunale Gebäude (Hirtenhaus).[4] Es gab zu dieser Zeit 14 Untertansfamilien.[5] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.[6]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Rosenberg dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Rügland und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Rügland zugeordnet.[7] In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstand der ganze Ort von 1820 bis 1848 dem Patrimonialgericht Rügland.[8]
Baudenkmäler
- Burgstall, wohl von einer ehemaligen Abschnittsburg, Eckturmruine mit Spitzbogenfenster, Bruchmauerwerk, Sandstein, mit Wällen, Mauern und Graben
- Haus Nr. 11, ein ehemaliger Gutshof der Herren von Crailsheim, ein zweigeschossiger Bau des 18. Jahrhunderts mit Walmdach, Ladeerker und Schleppgauben
- Ziehbrunnen zu Haus Nr. 4: wohl des 18. Jahrhunderts mit Rechteckbecken sowie Gebälkaufbau mit Brunnenrad und Ziegeldach
Wanderwege
Durch Rosenberg führen die Fernwanderwege Ansbacher Weg und Deutschherrenweg; ebenso der Rundwanderweg Bibertrundweg.
Religion
Der Ort ist seit der Reformation protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Margaretha (Rügland) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach St. Dionysius (Virnsberg).
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Rosenberg. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 588 (Digitalisat).
- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, S. 159–160.
- Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 2). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451224701, S. 134.
- Georg Paul Hönn: Rosenberg. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 364 (Digitalisat).
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 2. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 903.
- Karl Heinrich von Lang, Heinrich Christoph Büttner, Julius W. Schulz: Landgericht Ansbach (= Historische und statistische Beschreibung des Rezatkreises. Heft 1). Johann Lorenz Schmidmer, Nürnberg 1809, S. 25 (Digitalisat).
Weblinks
- Rosenberg auf der Website ruegland.de
- Rosenberg in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 20. November 2021.
- Rosenberg in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 16. September 2019.
- Rosenberg im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise und Anmerkungen
- www.ruegland.de
- E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 159.
- Rosenberg im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 903.
- Johann Bernhard Fischer: Rosenberg. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 24 (Digitalisat).
- M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 1007.
- Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
- M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 972, 1007.
- Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 77 (Digitalisat).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 44 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 986, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1151, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1091 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1156 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1193 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1030 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 757 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 171 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 330 (Digitalisat).