Rohrach (Heidenheim)
Rohrach ist ein Gemeindeteil des Marktes Heidenheim im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Mittelfranken, Bayern).
Rohrach Markt Heidenheim | |
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Höhe: | 540 m ü. NHN |
Einwohner: | 39 (30. Jun. 2019)[1] |
Postleitzahl: | 91719 |
Vorwahl: | 09833 |
Rohrach im Rohrachtal | |
Geographische Lage
Das Juradorf liegt in der Fränkischen Alb im Hahnenkamm in einer Talmulde der Östlichen Rohrach an der Staatsstraße 2218 zwischen Degersheim und der Fuchsmühle. Von Heidenheim ist der Gemeindeteil Rohrach 4,1 Kilometer entfernt.
Geschichte
Rohrach hatte im Mittelalter wohl einen eigenen Ortsadel, dessen Burg auf dem Schloßberg über der nahen Fuchsmühle stand.[2][3] Eine frühe Erwähnung findet Rohrach in einem Bericht des Abtes Adalbert vom Kloster Heidenheim um 1154/55; das Kloster war im Besitz des Herrenhofs von Rohrach. Zustiftungen der Klostervögte, der Grafen von Truhendingen, geschahen auch aus deren Rohracher Besitz.[4] Das Kloster kaufte, verkaufte und tauschte seinerseits Rechte und Güter in Rohrach. So gingen 1282 zwei Huben zu Rohrach an Konrad von Muhr über, und so gelangte 1298 das Kloster in den Besitz der Vogteirechte über den Meierhof. Um 1400 ist das Kloster im Besitz des großen Zehnten von Rohrach.[5]
1533 wurde das katholische Dorf im Zuge der Umsetzung der Reformation im Markgrafentum Ansbach und der Säkularisation des Klosters Heidenheim evangelisch. Es wurde zusammen mit Degersheim 1537 bis 1570 von der Propstei Mariabrunn, danach vom evangelischen Pfarrer von Heidenheim versehen.[6] Der Ort lag im Fränkischen Reichskreis.
Rohrach gehörte hochgerichtlich bis zur Säkularisation zum Ansbachischen Oberamt Hohentrüdingen; es hatte dorthin 1799 16 Untertanen(familien).[7] 1806 wurde Rohrach bayerisch und gehörte zusammen mit der Fuchsmühle zum Steuerdistrikt Degersheim im Landgericht Heidenheim.[8] aus dem 1810 die Ruralgemeinde Degersheim erwuchs. 1828 gab es in Rohrach 20 Familien 100 Einwohner.[9]
Im Jahr 1950 hatte Rohrach 128 Einwohner.[10] In den 1960er Jahren wurde das Dorf an die Gnotzheimer Wassergruppe angeschlossen.[11] Die Gemeinde Degersheim wurde am 1. Juli 1972 nach Heidenheim eingemeindet[12] und kam damit in den vergrößerten neuen Landkreis Weißenburg in Bayern, der am 1. Mai 1973 den neuen Namen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen erhielt. Heute beträgt die Einwohnerzahl 39.[1]
Literatur
- 1250 Jahre Heidenheim am Hahnenkamm. Heidenheim: Historischer Verein 2002.
- Johann Kaspar Bundschuh: Rohrach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 580 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Gunzenhausen-Weißenburg. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. Reihe I, Heft 8. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1960, DNB 452071089 (Digitalisat).
- Hansgeorg Klauss u. a. (Hrsg.): Der Landkreis Gunzenhausen. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1966, DNB 456843604, S. 196–198.
Weblinks
Einzelnachweise
- Marktgemeinde Heidenheim – Ortsteile. Abgerufen am 2. Oktober 2021.
- Landkreis Gunzenhausen, S. 197
- Truhendingen, Herren/Grafen von, Historisches Lexikon Bayerns
- 1250 Jahre Heidenheim, S. 91ff.
- 1250 Jahre Heidenheim, S. 103
- 1250 Jahre Heidenheim, S. 231, 237
- J. K. Bundschuh, 1. Bd., Spalte 580
- Historischer Atlas, S. 231
- Karl Friedrich Hohn: Der Rezatkreis des Königreichs Bayern, geographisch, statistisch und historisch beschrieben. Nürnberg: Riegel und Wießner 1829, S. 146.
- Historischer Atlas, S. 231
- 1250 Jahre Heidenheim, S. 420
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 477 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).