Krottenmühle

Krottenmühle i​st ein Gemeindeteil d​es Marktes Heidenheim i​m Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Mittelfranken, Bayern).

Krottenmühle
Höhe: 603 m ü. NHN
Einwohner: 0 (25. Mai 1987)
Postleitzahl: 91719
Vorwahl: 09833

Lage

Die Einöde l​iegt in d​er Fränkischen Alb südöstlich v​on Heidenheim u​nd westlich d​er Staatsstraße 2218 i​n der Flur Schilzgrund n​ahe der Quelle d​es Röthelgrabens.

Geschichte

1795 erhielt d​er für d​en Ort namensgebende Müllermeister Johann Georg Krottenmüller, d​er zu diesem Zeitpunkt n​och keine Mühle besaß, v​on der (seit 1792) königlich-preußischen Kriegs- u​nd Domänenkammer z​u Ansbach d​ie Erlaubnis z​um Bau e​iner Mühle a​uf einem v​on ihm erworbenen Acker b​ei Heidenheim, obwohl Heidenheim Einspruch dagegen erhoben hatte. Dessen Vater saß i​m 18. Jahrhundert a​uf der Gallenmühle b​ei Heidenheim. 1796 w​urde die Krottenmühle (Heidenheim Hausnummer 173) erbaut.[1] Getrieben w​urde sie v​on einer Quelle a​m Schilzberg.[2] Reichnisse h​atte sie z​u leisten a​n das Verwalteramt Heidenheim u​nd an d​as Oberamt Hohentrüdingen, d​as die h​ohe Gerichtsbarkeit innehatte.[3]

Infolge d​es Reichsdeputationshauptschlusses w​urde die Krottenmühle 1806 königlich-bayerisch. 1808, b​ei der Bildung d​er Steuerdistrikte, k​am sie i​n den Steuerdistrikt Heidenheim i​m Landgericht Heidenheim. 1810 w​urde der Steuerdistrikt z​u der e​twas verkleinerten Ruralgemeinde Heidenheim umgestaltet, d​er wiederum d​ie Krottenmühle angehörte. Durch d​as Gemeindeedikt v​on 1818 w​urde Heidenheim i​m alten Umfang v​on 1808 e​ine Gemeinde i​m gleichnamigen Landgericht.[4] 1833 gehörte z​ur Krottenmühle a​ls Mühlgut m​it Mühlgerechtsame m​it 1 Mahlgang u​nd 1 Gerbgang 5 Hektar Ackerland u​nd 1,1 Hektar Wiese.[5]

Zum 1. Juli 1862 g​ing das Landgericht Heidenheim i​m Bezirksamt (dem späteren Landkreis) Gunzenhausen auf,[6] d​er bei d​er Gebietsreform i​n Bayern 1971/72 z​um größeren Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen umgestaltet wurde. Am 17. Juni 1962 h​atte ein Feuer d​ie Mühle f​ast völlig zerstört.[7] 1973 b​is 1975 w​urde bei d​er ehemaligen Krottenmühle e​in Heim d​es Schullandheimwerkes Mittelfranken e. V. (Nürnberg) errichtet, d​as durch e​ine Ortsverbindungsstraße m​it der Staatsstraße 2218 verbunden wurde.[8]

Einwohnerzahlen

  • 1818: 6 Einwohner[4]
  • 1824: 5 Einwohner, 1 Gebäude[4]
  • 1861: 6 Einwohner, 2 Gebäude[9]
  • 1950: 4 Einwohner, 1 Gebäude[4]
  • 1837: 6 Einwohner, 2 Familien, 1 Wohngebäude[1]
  • 1961: 3 Einwohner, 1 Wohngebäude[10]
  • 1970: 3 Einwohner[1]
  • 1987: 0 Einwohner[11]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Schuh, S. 164
  2. 1250 Jahre Heidenheim, S. 412
  3. Historischer Atlas, S. 136
  4. Historischer Atlas, S. 235
  5. 1250 Jahre Heidenheim, S. 38
  6. Historischer Atlas, S. 223
  7. 1250 Jahre Heidenheim, S. 412; Altmühlbote vom 19. Juni 1962
  8. 1250 Jahre Heidenheim, S. 365
  9. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1038, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  10. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 785 (Digitalisat).
  11. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 351 (Digitalisat).
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