Roßfeld (Göllstock)

Das Roßfeld, a​uch Rossfeld, Gipfel 1537 m ü. A., i​st ein nördlicher Ausläufer d​es Gölls a​n der österreichisch-deutschen Grenze i​m Nordosten d​er Berchtesgadener Alpen.

Roßfeld (Rossfeld)

Roßfeld, Salzachtaler Seite: Ahornbüchsenkogl – Hahnenkamm – Roßfeldgipfel – Zinkenkopf (Nebengipfel; l​inks Göll, rechts Untersberg)

Höhe 1537 m ü. A.
Lage Bayern/Salzburg
Gebirge Göllstock,
Berchtesgadener Alpen
Koordinaten 47° 37′ 41″ N, 13° 5′ 43″ O
Roßfeld (Göllstock) (Alpen)
Gestein Roßfeld-Formation (kieselige Sandsteine, sandige Mergel)
Alter des Gesteins ca. 130 mya (Unterkreide: HauteriviumBarremium)
Erschließung Roßfeldhöhenringstraße
Besonderheiten Typlokalität

Lage und Landschaft

Das Roßfeld bildet den nordstreifenden Nebengrat des Göll zwischen Salzach und Berchtesgadener Ache, trennt also das Halleiner Becken von der „Beckenlandschaft“[1] des Berchtesgadener Kessels[1] bzw. der geomorphologischen Einheit Berchtesgadener Talkessel.[2] Die Westflanke erstreckt sich im Berchtesgadener Land (Landkreis Berchtesgadener Land) über einen Teil des Gemeindegebiets von Berchtesgaden (Gemarkung Eck, unter anderem mit der Roßfeld-Skihütte) und dem gemeindefreien Gebiet Eck (unter anderem mit der Roßfeldalm sowie der Oberen und Unteren Ahornalm). Die Ostflanke gehört zu den Ortschaften Weißenbach und Gasteig von Kuchl im Tennengau (Bezirk Hallein).

Im Salzachtal prägnant als Bergzug, 1000 m frei abfallend, stellt sich das Roßfeld in der markanten Bergumrahmung des Berchtesgadener Talkessels nur unscheinbar dar und zieht sich sanftkuppig und besiedelt ins Tal.
Im Süden setzt er am Westgrat zwischen Hauptgipfel (Hoher Göll) und Kehlsteinhaus an. Dann zieht sich der Hahnenkamm genannte Grat vom Ahornbüchsenkogl (1604 m ü. A.) zum Roßfeld-Gipfel. Nach Norden findet er im Zinken(-kopf, -kogel) (1336,2 m) und im Halleiner Dürrnberg seinen Ausläufer und wendet sich dann, von der Berchtesgadener Ache/Königsseeache bei Marktschellenberg und Hangender Stein durchbrochen, zum Untersberg hin (Kienberggrat zum Geiereck).

Geologie

Das Roßfeld i​st eine nördlich a​n die Kalkmassen d​es Gölls anschließende Deckscholle v​on kieseligen Sandsteinen u​nd hornsteinführenden sandigen Mergeln, d​ie Roßfeld-Formation genannt wird. Sie stammt a​us der Zeit Hauterivium b​is Barremium d​er Unterkreide u​nd ist e​twa 130 Mio. Jahre (mya) alt. Direkt westlich d​es Gipfels l​iegt ein weiterer Schollenrest m​it ladinischem Dolomit u​nd Haselgebirge d​es Oberperm (230–260 mya), d​ie Nordwestflanke z​eigt dann s​chon das glazial überprägte Bild d​er triassischen Hallstätter u​nd Reichenhaller Formationen (200–230 mya), d​ie den Halleiner Salzberg hervorbringen.

Die Roßfeld-Formation z​ieht sich a​m Salzachtal entlang nordwärts, findet s​ich auch östlich v​on Kuchl u​nd Golling (Moldan-Gipswerke Grubach-Moosegg) u​nd von d​ort weiter b​is an d​en Alpenostrand, w​ie auch i​m Saalachtal e​twa an d​er Steinplatte. Die Geologie d​er ganzen Göll-Lammer-Masse, Hallstätter Fazies u​nd der Störzone über unteres LammertalGosauer Becken i​st nicht gänzlich geklärt.[3]

Erschließung und Naturschutz

Bis zum Gipfel wird das Roßfeld mit seinen Almen von der Roßfeldhöhenringstraße durchzogen. Die mautpflichtige Panoramastraße führt östlich des Hahnenkamm-Grates, obschon deutsche Bundesprivatstraße, zum Teil über österreichisches Gebiet und bietet einen weiten Blick in die Salzburger Vor- und Kalkalpen bis zum Dachsteingebirge.
Der an dieser Straße gelegene österreichische Abschnitt ist seit 1960 als Landschaftsschutzgebiet Roßfeldstraße (LSG 39)[4] ausgewiesen bzw. als „landwirtschaftlich geprägte Kulturlandschaft bzw. Almregion und grenzüberschreitendes Erholungsgebiet in Form einer Ausflugsrundstraße“.

Am nördlichen Seitengipfel, dem Zinkenkopf (1336 m ü. A.), wurde von Dürrnberg-Gmerk aus eine Sommerrodelbahn eingerichtet.
Zudem wird das Roßfeld mit seinen zahlreichen Höhen- und Forststraßen als Mountainbike-Gelände und auf deutscher Seite schon seit langem als Skigebiet genutzt, das auch die Möglichkeit einer Abfahrt bis nach Ober- und Unterau bietet.

Commons: Roßfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Nachweise

  1. Bundesamt für Naturschutz: Landschaftssteckbrief – 1600 Berchtesgadener Alpen, Letzte Änderung: 1. März 2012, online unter bfn.de
  2. Zu geomorphologische Einheit Berchtesgadener Talkessel“ siehe Planungsbüro Steinert, Landschafts + Ortsplanung (D-83236 Übersee): Markt Berchtesgaden – Flächennutzungsplan mit Landschaftsplanung, Kapitel: 2.6 Schutzgut Landschaft; Umweltberichte vom 6. März 2014 bis 6. März 2016, PDF-Datei S. 16 von 48 Seiten; zudem mehrfache Nutzung der Begriffe „Talkessel“ und „Talkesselgemeinden“ ab S. 3, online unter gemeinde.berchtesgaden.de
  3. vergl. Oliver Josef Krische: Die Platznahme der Alpinen Haselgebirge Mélange: Die geodynamische Entwicklung der zentralen Nördlichen Kalkalpen im höchsten Ober-Jura und in der Unter-Kreide. Dissertation, Montanuniversität Leoben, 2012 (abstract, mu online)
  4. Roßfeldstraße im Naturschutzbuch des Landes Salzburg
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