Richthofen (Velburg)
Richthofen ist ein Ortsteil der Stadt Velburg im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.
Richthofen Stadt Velburg | |
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Höhe: | 460 m ü. NHN |
Einwohner: | 29 (1987) |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 92355 |
Vorwahl: | 09182 |
Geographische Lage
Der Ortsteil liegt im Oberpfälzer Jura der Fränkischen Alb auf ca. 460 m über NHN und ist umgeben von Erhebungen bis zu 619 m ü. NHN.
Verkehr
Das Dorf ist zu erreichen über Ortsverbindungsstraßen von der Kreisstraße NM 1 her und vom früheren Gemeindesitz Prönsdorf her.
Ortsnamendeutung
Richthofen, historisch „Rewthoffen“ (1372) und „Niedern Rewtt“ (um 1400, 1500) bedeutet Hof, der durch Rodungsarbeit entstanden ist (riute, reut = Reutung, Ried).[1]
Geschichte
Richthofen dürfte unter den Karolingern durch fränkische Kolonisatoren entstanden sein.[2] Der Ort gehörte zur bayerischen Herrschaft Helfenberg, die von den Ehrenfelsern 1372/73 an den Pfalzgrafen Rupprecht abgetreten wurde.[3] 1622 hatte die Herrschaft Helfenberg in Richthofen 2 Höfe, 2 Güter und 1 „Häuslein“, das Benediktinerkloster Kastl 1 Gut.[4] Gegen Ende des Alten Reiches, um 1800, bestand Richthofen aus 5 Anwesen, den Höfen Scharl, Egenhardt und Friz, dem gemeindlichen Hirtenhaus und einem kastlischen Klosterhof.[5]
Im neuen Königreich Bayern (1806) wurden zunächst Steuerdistrikte aus jeweils mehreren Orten gebildet. Richthofen gehörte mit den Dörfern Prönsdorf und Albertshofen, dem Weiler Bernla und der Einöde (und Wallfahrt) Habsberg dem Steuerdistrikt Prönsdorf im Landgericht Parsberg (dem späteren Landkreis Parsberg) an.[6] Mit dem zweiten Gemeindeedikt von 1818 wurde dieser Steuerdistrikt zur Ruralgemeinde Prönsdorf.[7] Hierbei blieb es bis zur Gebietsreform in Bayern, als die Gemeinde am 1. Januar 1972 in die Stadt Velburg eingemeindet wurde. Seitdem ist Richthofen ein amtlich benannter Ortsteil von Velburg.
Die Kinder gingen spätestens seit dem 19. Jahrhundert 4,5 km in das Kirchdorf Umelsdorf zur Schule, um 1925 in die 1911 neu erbaute Prönsdorfer Schule.
Einwohner- und Gebäudezahl
- 1863: 38 Einwohner, 6 Häuser,[8]
- 1867: 37 Einwohner, 14 Gebäude,[9]
- 1871: 36 Einwohner, 18 Gebäude, im Jahr 1873 ein Großviehbestand von 44 Stück Rindvieh,[10]
- 1900: 36 Einwohner, 6 Wohngebäude,[11]
- 1925: 39 Einwohner, 6 Wohngebäude,[12]
- 1950: 33 Einwohner, 6 Wohngebäude,[13]
- 1987: 29 Einwohner, 7 Wohngebäude, 8 Wohnungen.[14]
Heute sind für 14 Anwesen Hausnummern vergeben.
Kirchliche Verhältnisse
Die Einöde gehört zur katholischen Pfarrei Utzenhofen im Bistum Regensburg.[15]
Literatur
- Manfred Jehle: Parsberg. Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51, München 1981
Einzelnachweise
- L[eonhard] Graf: Helfenberg. Die Burg und Herrschaft am Faden der Geschichte der Oberpfalz. [Lengenfeld] 1875, S. 271
- Jehle, S. 5
- Jehle, S. 315, 317
- Jehle, S. 339
- Jehle, S. 495
- Jehle, S. 534
- Jehle, S. 544, 557
- Matrikel des Bisthums Regensburg. Regensburg 1863, S. 36
- Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 797
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 981, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 903-903 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 911 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 787 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 261 (Digitalisat).
- Graf, S. 270 f.