Richthof (Velburg)
Richthof ist ein Ortsteil der Stadt Velburg im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.
Richthof Stadt Velburg | |
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Höhe: | 530 m ü. NHN |
Einwohner: | 3 (1987) |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 92355 |
Vorwahl: | 09182 |
Geographische Lage
Der Ortsteil liegt im Oberpfälzer Jura der Fränkischen Alb auf ca. 530 m über NHN und ist umgeben von Erhebungen bis zu ca. 600 m ü. NHN.
Verkehr
Die Einöde ist zu erreichen über eine Gemeindeverbindungsstraße vom Velburger Ortsteil Oberweickenhof her.
Ortsnamendeutung
Richthof bedeutet Hof, der durch Rodungsarbeit entstanden ist (riute, reut = Reutung, Ried).[1]
Geschichte
Der Richthof gehörte zur bayerischen Herrschaft Helfenberg, die von den Ehrenfelsern 1372/73 an den Pfalzgrafen Rupprecht veräußert wurde. 1772 war er nicht mehr bewohnt; die Grundstücke waren aufgeteilt unter Hofmann aus Oberweickenhof und Mürz aus Oberwiesenacker.[2]
Im Königreich Bayern wurden mit dem zweiten Gemeindeedikt von 1818 Ruralgemeinden gebildet; der öd liegende Richthof gehörte zur Gemeinde Oberwiesenacker. 1830 heißt es, der Richthof sei vor wenigen Jahren neu erbaut worden.[3] 1950 erscheint die Einöde als einer von neun Ortsteilen dieser Gemeinde. Hierbei blieb es bis zur Gebietsreform in Bayern, als die Gemeinde Oberwiesenacker am 1. Januar 1972 in die Stadt Velburg eingemeindet wurde. Seitdem ist Richthof ein amtlich benannter Ortsteil von Velburg.
Einwohner- und Gebäudezahl
- 1836: 11 Einwohner, 1 Haus,[4]
- 1867: 14 Einwohner, 2 Gebäude,[5]
- 1871: 9 Einwohner, 3 Gebäude, im Jahr 1873 ein Großviehbestand von 2 Pferden und 15 Stück Rindvieh,[6]
- 1900: 10 Einwohner, 1 Wohngebäude,[7]
- 1925: 6 Einwohner, 1 Wohngebäude,[8]
- 1938: 10 Einwohner (Katholiken),[9]
- 1950: 9 Einwohner, 1 Wohngebäude,[10]
- 1987: 3 Einwohner, 1 Wohngebäude, 1 Wohnung.[11]
Auch heute ist für das Anwesen mit ca. 5 Gebäuden nur eine Hausnummer vergeben.
Kirchliche Verhältnisse
Die Einöde gehört seit jeher zur katholischen Pfarrei St. Willibald in Oberwiesenacker im Bistum Eichstätt. Spätestens seit dem 19. Jahrhundert gingen die Kinder des Richthofs dorthin zur Schule; der Lehrer war um 1835 gleichzeitig Mesner.[12][13]
Literatur
- Th. D. Popp (Hrsg.): Matrikel des Bissthumes Eichstätt. Eichstätt: Ph. Brönner, 1836
- Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. II. Band, Eichstätt: Brönner & Däntler, 1938
- Manfred Jehle: Parsberg. Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51, München 1981
Einzelnachweise
- L[eonhard] Graf: Helfenberg. Die Burg und Herrschaft am Faden der Geschichte der Oberpfalz. [Lengenfeld] 1875, S. 271
- Jehle, S. 495
- Jehle, S. 557
- Popp, S. 162
- Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 797
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 980, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 903-903 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 911 (Digitalisat).
- Buchner II
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 787 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 261 (Digitalisat).
- Popp, S. 163
- Buchner II, S. 312