Haumühle (Velburg)

Haumühle i​st ein Ortsteil d​er Stadt Velburg i​m Oberpfälzer Landkreis Neumarkt i​n der Oberpfalz i​n Bayern.

Haumühle
Stadt Velburg
Höhe: 450 m
Einwohner: 15 (1987)
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 92355
Vorwahl: 09182

Geographie

Die Einöde l​iegt im Oberpfälzer Jura, e​twa 3 k​m südlich d​es Velburger Ortskerns a​uf circa 450 m über NHN a​m Frauenbach, d​er hier i​n die Schwarze Laber mündet. Sie i​st über e​ine Ortsverbindungsstraße z​u erreichen, d​ie von d​er Staatsstraße 2251 n​ach Klapfenberg abzweigt.

Geschichte

Im Alten Reich unterstand d​ie Mühle hochgerichtlich d​em seit 1217 wittelsbachischen Pflegamt Velburg, d​as ab 1505 pfalz-neuburgisch war. Grundherr w​ar das Kloster Kastl.[1] Im frühen 18. Jahrhundert brannte s​ie ab u​nd hieß deshalb e​ine Zeitlang „Abrentmühle“; d​er Wiederaufbau erfolgte 1734.[2] Am Ende d​es Alten Reiches, u​m 1800, h​atte der Müller Schaller d​as Anwesen inne.[3]

Im Königreich Bayern w​urde um 1810 d​er Steuerdistrikt Oberweiling gebildet, d​em neben anderen Orten a​uch die Haumühle angehörte.[4] 1818 w​urde daraus d​ie Ruralgemeinde Oberweiling.

Im Zuge d​er bayerischen Gebietsreform w​urde am 1. Januar 1972 d​ie Gemeinde Oberweiling u​nd damit a​uch die Haumühle i​n die Stadt Velburg eingegliedert.[5]

Noch i​m 19. Jahrhundert w​urde in d​er Mühle Mehl gemahlen; 1897 erwarb d​er Rosenheimer Pulverfabrikant Max Hayler d​ie Mühle u​nd baute s​ie zu e​iner Schwarzpulvermühle um. Sie w​urde bis z​um Ende d​es Ersten Weltkriegs betrieben.[6]

Ortsname

Die Haumühle, a​uch Haunmühle (so 1807), w​ird zu germanisch „hûn“ (= dunkel, schwarzbraun) a​ls „Mühle a​m dunklen Wasser“ gedeutet.[7] Weitere Namen d​er Mühle lauteten a​uf Pfindlmuhl (so 1598) u​nd Abrentmühl/Abbrenntmühle (so 1836).

Einwohnerentwicklung

In d​er Haumühle wohnten

  • 1836 8 Einwohner (1 Haus),[8]
  • 1867 8 Einwohner (2 Gebäude),[9]
  • 1875 4 Einwohner (3 Gebäude; an Großviehbestand 3 Pferde und 12 Stück Rindvieh),[10]
  • 1900 11 Einwohner (1 Wohngebäude),[11]
  • 1925 8 Einwohner (2 Wohngebäude),[12]
  • 1938 12 Einwohner (nur Katholiken),[13]
  • 1950 29 Einwohner (3 Wohngebäude),[14]
  • 1987 15 Einwohner (3 Gebäude mit Wohnraum, 3 Wohnungen).[15]

Kirchliche Verhältnisse

Die Mühle l​iegt im Sprengel d​er katholischen Pfarrei Oberweiling i​m Bistum Eichstätt, h​eute dem Pfarrverband Velburg zugehörig. Von 1548 b​is 1620 w​ar mit Pfalz-Neuburg d​ie Pfarrei u​nd damit a​uch die Bewohner d​er Mühle evangelisch.[16]

Literatur

  • Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. II. Band, Eichstätt: Brönner & Däntler, 1938
  • Manfred Jehle: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51: Parsberg, München 1981
  • Kurt Romstöck (Text) und Alfons Dürr (Zeichnungen): Die Mühlen im Landkreis Neumarkt i. d. Opf. , Neumarkt i. d. Opf. 2004

Einzelnachweise

  1. Jehle, S. 256, 263
  2. Romstöck/Dürr, S. 305
  3. Jehle, S. 484
  4. Jehle, S. 534
  5. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 547 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Romstöck/Dürr, S. 305; Agricola – Informationsblätter zur Natur- und Kulturgeschichte, 13 (2001), S. 2
  7. Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstätt 38 (1923), S. 34
  8. Th. D. Popp (Hg.): Matrikel des Bissthumes Eichstätt, Eichstätt: Ph. Brönner, 1836, S. 126
  9. Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 797
  10. Vollständiges Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern ... nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1875, München 1877, Sp. 980
  11. Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern... [nach dem Ergebnis der Volkszählung vom 1. Dez. 1900], München 1904, Sp. 902
  12. Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928, München 1928, Sp. 911
  13. Buchner II, S. 298
  14. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950, München 1952, Sp. 786
  15. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987, München 1991, S. 260
  16. Popp, S. 126; Buchner II, S. 294–299
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