Richard Hammer (Politiker)

Richard Hammer (* 7. Februar 1897 i​n Darmstadt; † 3. Oktober 1969 ebenda) w​ar ein deutscher liberaler Politiker u​nd Praktischer Arzt.

Leben und Beruf

Nach d​em Abitur a​n einem humanistischen Gymnasium u​nd der Teilnahme a​m Ersten Weltkrieg begann Hammer e​in Studium d​er Medizin, welches e​r mit d​er Promotion z​um Dr. med. beendete. Anschließend arbeitete e​r als Praktischer Arzt i​n Darmstadt.

Im Zweiten Weltkrieg w​urde er a​ls Truppenarzt eingesetzt u​nd geriet schließlich i​n Gefangenschaft. Nach seiner Entlassung w​urde Hammer Präsident d​er Ärztekammer Darmstadt. Außerdem w​ar er Gründungsmitglied d​er Aktionsgemeinschaft d​er deutschen Ärzte, d​ie sich g​egen die Krankenversicherungsreform d​er 1950er Jahre engagierte.

Partei

Hammer w​ar ein Anhänger v​on Friedrich Naumann u​nd trat n​ach dem Ersten Weltkrieg d​er DDP i​n Darmstadt bei. Als s​ich die DDP 1930 m​it dem Jungdeutschen Orden z​ur Deutschen Staatspartei vereinigte, g​ing er diesen Weg n​icht mit u​nd beteiligte s​ich stattdessen a​n der Gründung d​er Radikaldemokratischen Partei.[1]

In d​er Sturmabteilung gehörte Hammer z​ur „Reserve II“.[2]

Nach d​em Zweiten Weltkrieg w​ar er e​iner der Mitgründer d​er FDP i​n seiner Heimatstadt.

Abgeordneter

Hammer w​ar von 1946 b​is zum 9. Dezember 1949 Landtagsabgeordneter i​n Hessen. Er gehörte d​em Deutschen Bundestag s​eit dessen erster Wahl 1949 b​is 1957 an. 1949 w​urde er i​n Darmstadt m​it 36,8 % d​er abgegebenen gültigen Stimmen direkt gewählt, 1953 z​og er über d​ie hessische FDP-Landesliste i​ns Parlament ein. Seit d​em 7. Dezember 1949 w​ar er Vorsitzender d​es Bundestagsausschusses für d​as Gesundheitswesen. In dieser Eigenschaft setzte e​r sich für d​ie Aufhebung d​er Unterschiede zwischen akademisch ausgebildeten Zahnärzten u​nd nicht-akademisch ausgebildeten Dentisten ein.

Ehrungen

Literatur

  • Albrecht Kirschner: Abschlussbericht der Arbeitsgruppe zur Vorstudie „NS-Vergangenheit ehemaliger hessischer Landtagsabgeordneter“ der Kommission des Hessischen Landtags für das Forschungsvorhaben „Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen“. Hrsg.: Hessischer Landtag. Wiesbaden 2013, S. 34–35 (Download [PDF; 479 kB]).
  • Jochen Lengemann: Das Hessen-Parlament 1946–1986. Biographisches Handbuch des Beratenden Landesausschusses, der Verfassungsberatenden Landesversammlung und des Hessischen Landtags (1.–11. Wahlperiode). Hrsg.: Präsident des Hessischen Landtags. Insel-Verlag, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-458-14330-0, S. 275 (hessen.de [PDF; 12,4 MB]).
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 164.
  • Rudolf Vierhaus, Ludolf Herbst (Hrsg.), Bruno Jahn (Mitarb.): Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages. 1949–2002. Bd. 1: A–M. K. G. Saur, München 2002, ISBN 3-598-23782-0, S. 303.

Einzelnachweise

  1. Christof Brauers: Die FDP in Hamburg 1945 bis 1953, S. 395.
  2. Albrecht Kirschner: Abschlussbericht der Arbeitsgruppe zur Vorstudie „NS-Vergangenheit ehemaliger hessischer Landtagsabgeordneter“ der Kommission des Hessischen Landtags für das Forschungsvorhaben „Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen“. Hessischer Landtag, Wiesbaden 2013, S. 34. (Online)
  3. Hammer, Richard. In: www.darmstadt-stadtlexikon.de. Abgerufen am 16. November 2016.
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